Hallo zusammen,
ich wollte mal fragen, ob einer von euch eine freiwillige gesetzliche Betreuung hat, und mir vielleicht einige (wenn möglich positive) Erfahrungen berichten kann.
Bei mir läuft der Antrag aktuell, denn ich habe keine andere Möglichkeit mehr gesehen, um nicht in Kürze obdachlos zu sein, oder sogar im Gefängnis, weil ich in meinem Leben wirklich nichts mehr geregelt bekomme... außer zu arbeiten...und das sehr viel....und zwar aus dem Grunde, weil es so schön ablenkt und die Zeit vorübergeht.
Es war echt ein Pech, dass ich das Lithium absetzen musste. Valproat ist echt nichts dagegen...auch nicht in Kombi mit AD. Aber seitdem, also Mitte bzw. Ende letzten Jahres ist bei mir wirklich alles den Bach runter gegangen: So habe ich seit ca. einem halben Jahr meinen Briefkasten nicht geleert, also auch keine Post geöffnet, keine Rechnungen bezahlt, die ich manuell hätte überweisen müssen. Demzufolge ( wegen einer unbezahlten Nachrechnung) lebe ich seit Anfang Februar ohne Heizung und warmes Wasser, seit Dezember bin ich nicht mehr beim Arzt gewesen und habe mit den Medis geschludert (nicht abgesetzt, aber eben geschludert und teils weniger und regelmäßig eingenommen, weil ich keine Rezepte mehr abgeholt habe, und nur auf alten noch vorhandenen Bestand zurück greifen konnte).
Soziale Kontakte habe ich gar keine mehr...was ich aber selbst Schuld bin, da ich in den letzten Jahren alle nach und nach abgebrochen habe.
Ich weiß, dass die Problematik über die BS weit hinausgeht. Bestimmte Probleme wie Ordnung und Sauberkeit hatte ich auch immer schon, allerdings nicht so zugespitzt und schlimm wie heute.
Vom Gefühl her ist es so als wenn ich in einer Zwangsjacke stecken würde und mich nicht bewegen könnte. Als ich 2009 das erste Mal in die Klinik kam, war es ähnlich, aber damals konnte ich noch vieles, nur arbeiten ging gar nicht mehr. Jetzt ist es umgekehrt.
Damals hatte ich es mir auch noch zusätzlich schwer gemacht, indem ich mich selbst als faulen Nichtsnutz bezeichnet habe. Wenn ich aber eins weiß mittlerweile, dann das ich ganz im Gegenteil sehr fleißig bis hin zu perfektionistisch bin.
Von daher habe ich mich entschlossen amtlich Hilfe in Anspruch nehmen, da die Alternative gewesen wäre (das Leben) aufzugeben, und hierzu bin ich (noch nicht) bereit.
Gibt es vielleicht jemanden, der etwas hiervon auf Grund von eigenem Erleben nachvollziehen kann, und bzw. oder wie bereits eingangs gefragt Erfahrungen mit gesetzlicher Betreuung hat?
Bitte keine pseudo-moralischen Zeigefinger, Belehrungen oder hämische Bemerkungen. Hilft nicht weiter. Ich bin schließlich nicht dumm.
Danke und viele Grüße
Mezzo
1.250 mg Valproat, 40 mg Fluoxetin & 60 mg Medikinet Adult