Hallo zuma,
das sprichst du aber genau das an, was tschitta mit falschen Annahmen meint. Ich versuche es mal anders:
Hilfesuchender = 'fühlt sich schlecht'
command gehe zum Arzt
Untersuchung = 'Diagnose C'
switch Untersuchung
case Diagnose A:
Pillen A
einnehmen = 'für kurze Zeit'
break
case Diagnose B
Pillen B
einnehmen = 'längere Dauer'
Therapie für B
break
case Diagnose C
Pillen C
einnehmen = 'always'
höhe = 'sehr hoch'
break
case Diagnose D
Pillen D
einnehmen = ca. 2 Jahre
Höhe = 'mit niedriger Dosis anfangen'
Therapie für D
break
setHilfesuchender(Rezept, Höhe = 'HoheAnfangsdosis'
compliant = 'boolean'
while (compliant = true && Hilfesuchender = 'fühlt sich schlecht') {
than Diagnose = 'bestätigt'
setHilfesuchender(Rezept, Höhe = 'noch höher')
}
.....
Ja, es ist nicht ganz so logisch, da fehlt noch einiges im Programm und sind fehler drin, aber ist nur mal so schnell hingeschmiert.
Was aber wenn Hilfesuchender jahrelang mit mit C diagnostiziert wird und auf veraltetes Wissen wie hohe Gaben an Neuroleptika und das auf Dauer gesetzt wird? Dann soll das nach deiner Meinung am Hilfesuchenden liegen, wenn er als Drehtürpatient in die Klinik einfährt?
Vielleicht ist er falsch oder unzurreichend diagnostiziert worden, aber der Arzt geht weiterhin von falschen Annahmen aus und/oder setzt veraltetes Wissen ein.
Ich arbeite in dem Bereich und sehe täglich, was diese Behandlungsform bei Menschen mit Psychosen auf Dauer macht. Therapie? Fehlanzeige, muss man erst mal auch finden für Menschen mit Schizophrenie und Psychosenerfahrung.
Und es gibt eine ganze Menge an Menschen, die nicht auf Medikamente reagieren, aber die Ärzte bleiben weiterhin dabei und schauen nicht nach Alternativen.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.05.17 20:41.