hallo mad usa,
also ich kann dich gut verstehen. Und ich verstehe es sehr gut, dass du nach schweren Erfahrungen vorsichtig bist.
Zu deinen Fragen,
also für mich ist es hilfreich , auf Reaktionen von meinem Umfeld zu achten. resp. ich habe nun eine Handvoll Leute dir mir ehrlich rückmelden (einfach wie sie mich wahrnehmen) ohne Druck zu machen. Mir hilft das.
Weiter bin ich jetzt wieder bei einer Ärztin, die kein Druck ausübt, Medis zu nehmen, und die eine offene, beratende Haltung dazu einnimmt. . Dadurch kann ich die Dinge so ansprechen, und sie nimmt mich ernst, bringt aber auch ihre Kenntnisse und Erfahrungen ein. Und dann ist es schlicht Versuch und Irrtum.
(so ein Arzt hatte ich schonmal, wurde dann pensioniert leider, und dann geriet ich halt an einen eher Hardliner, was für mich nicht hilfreich war)
Wie ich entdeckte, dass ich auf tiefere Dosierungen schon genügend anspreche, das war ja sehr unfreiwillig.
Also der Hardliner Arzt hatte ich aufgesucht, als ich grad ne schwere Lebenslage zu meistern hatte. uNd es war so oder so eine schwere Zeit die ich durchmachte. Was dann jedoch durch die Medis geschah, war für mich abartig, wirklich , tut mir leid, anders kann man den Symptomatiken nicht sagen.
Das war Zombiehaft, und so waren auch die Rückmeldungen.
Da der Arzt gleich mehrere Substanzen angesetzt hatte, wars schwierig zu wissen woran liegts jetzt. und da er mich auch sehr krank redete, habe ich das wirklich ne zeitlang quasi als notwendig und gut erachtet, was ich rückwirkend auch nicht mehr ganz verstehe.
Irgendwann habe ich mir echt gesagt, also wenn es mir mit Medis derart hundeschlecht geht, da kann ich grad so gut die Medis weglassen.
Und dann kam die Erfahrung dazu, wie schwierig es ist diese abzusetzen (ich wurde sehr instabil und weinerlich und es war nicht abzuschätzen, woran es liegt), aber eben auch die Erfahrung, dass da wirklich viel Nebenwirkung dabei war... schlussendlich eben ist das Erfahrung. Und dann habe ich halt mit niedrigeren Dosierungen versucht. Zuerst ohne Wissen des Arztes (was ich wirklich niemandem empfehle!!!!), da der mir schwere Noncompliance vorhielt. Unterdesssen habe ich Vertrauen zur neuen Ärztin und bespreche das mit ihr.
Wie du es richtig beschreibst, machen Neuroleptika höchstwahrscheinlich nicht einfach nur ne Dämpfung, sondern der Körper reagiert darauf, und versucht die Dämpfung unter Umständen mit mehr Rezeptoren auszugleichen.
Ich habe jedoch auch beruflich Nähe zu dem Thema, und habe gewisse Kenntnisse. Darum möchte ich mein Vorgehen nicht empfehlen!!!!! Finde es sehr wichtig, ein Arzt des Vertrauens zu finden und zu Rate zu ziehen. Auch gerade zu Rückmeldung und längerer Begleitung. man kann das nicht gut nur selber einschätzen.
Medikamente können sehr wichtig sein.
Mir persönlich erscheint es nach all dem einfach einleuchtend, dass es eine sorgfältige individuelle Dosisfindung braucht.
lg tschitta
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.07.17 14:30.