Hallo Amy,
ich habe ketzerisch geschrieben, um auf eine aus meiner Sicht allgemeine Problematik hinzuweisen.
Es tut mir leid, wenn nun meine Aussagen dich beunruhigen.
Das möchte ich nicht, in keiner Weise,
Ich denke, das Neuroleptikas sehr gute Medikamente sein können.
Es aber wirklich nötig ist, Patienten und Angehörige gut aufzuklären, und die Medikation sehr sorgfältig, das heisst so viel wie nötig, so wenig wie möglich über einen begrenzten Zeitraum. Es kann je nach Symptomatik daraufhin eine Erhaltungsdosis nötig sein.
Auch dies ist gut zu prüfen, und gut anzupassen.
Bei anhaltender Dünnhäutigkeit kann Neuroleptika ein Versuch wert sein.
Einfach aufgepasst, die meisten Medikamentenstudien werden in illegaler Weise an jungen Burschen getestet.
Dies bedeutet, dass nicht unerhebliche Erfassungsungenauigkeiten bestehen. Da die Freiwilligkeit sowie medizinisch nötige Standarts deshalb in vielen Fällen nicht eingehalten werden und somit Aussagen über Verträglichkeit , Dosierung etc *geschustert* werden, die dann nicht unbedingt funktionieren. (so gibt es eine sehr grosse Spannbreite der möglich hilfreichen Dosierungen und eine genauso grosse Spannbreite bei Nebenwirkungen etc. ) das heisst einer kommt mit grosser Dosis gut zurecht, ein anderer wird schon von einer Minidosis fast umgehauen.
Also sind die Dosierungsempfehlungen insbesondere nicht auf Frauen , Kinder und oder ältere Menschen übertragbar.
Also ist es ein Versuch und Irrtum.
und natürlich gibt es gute Gründe, dies zu versuchen.
Habe ich selbst getan. Da ich schwere Belastungen durchstehen musste, und ich zunehmend dünnhäutig unterwegs war. Bei mir lässt sich das unter anderem auf einige traumatische Erfahrungen begründen,
Ich habe insbesondere bei schwerem Stress das Problem überschiessender physischer-und psychischer Symptomatik. Dies ist ein Fakt, mit dem ich leben muss. und ein Weg finden muss.
Rückblickend war es für mich nur teilw. gut, dies aber, weil ich bei einem eher ignoranten Arzt gelandet war, der
je länger die Behandlung dauerte sehr dominant wurde, immer wieder hochdosierte, was bei mir dann zu Behandlungsunterbrüchen führte, da ich dann wegen schwerer Nebenwirkungen Behandlung abgesetzt habe.
Ich hatte wirklich sehr erhebliche Nebenwirkungen. z.b. abnorme Schläfrigkeit. Extrem.
Und ich hatte bei verschiedenen Produkten schwere Selbstentfremdung sowie starkes Leeregefühl, und schwere Suizidalität...wirklich arg.
Zuerst dachte ich, das sei nur Krankheit, resp. der Arzt redete mir das ein. Doch es war zu einem bedeutsamen Teil Nebenwirkung.
Nun , ich bin sicher kein Einzelfall. Es gibt einfach die Menschen , die sehr sensibel auf Neuroleptika reagieren, bei mir ist dies eindeutig der Fall.
Und drum gehen bei mir nur niedrige Dosierungen .
Man kann das tun, und es kann einem wirklich beruhigen, runterfahren, etc. es ist aber gleichzeitig wichtig, die Umgebungsfaktoren wenn möglich zu verändern, resp. dem darunterliegenden Stress auf die Sprünge zu kommen.
z.b. wie du schreibst, mit den Kindern, vielleicht wäre es für dich hilfreich, jemanden zur Entlastung zu haben, oder oder?etc.
also braucht es auch oft eine psychosoziale Beratung, die darauf abzielt, den realen Lebenstress zu erkennen, und Entlastungsmöglichkeiten zu erkennen und reale Unterstützung zu kriegen.
Sei es finanzieller oder sonstwie unterstützender Art.
Und wenn dies alles sorgfältig getan wird, kann man dann entscheiden, ab welchem Punkt welche Behandlung weiter notwendig ist.
Bei mir wäre eine soziale Unterstützung nötig gewesen, stattdessen wurde ich zunehmend stigmatisiert und unter Druck gesetzt, was natürlich die sozialen Probleme nicht lösen konnte.
Man sollte frei sein, sich die verschiedenen Möglichkeiten offen zu halten.
Ich nehme jederzeit wieder Neuroleptika wenn die Symptomatik es erfordert.
Nun habe ich ja zum Glück Erfahrung, welches Mittel mir in welcher Dosierung gut hilft.
Man kann nicht allen Lebenstress vermeiden, Dinge passieren etc.
Also muss man das pragmatisch handhaben. Das nehmen was einem hilft, dies wirklich auch gut ausprobieren.
Ich habe auch über eine *jeden zweiten Tag*- Einnahme nachgedacht, da ich eben schon bei kleinen Dosierungen hups schwer schläfrig wurde.
Neuroleptika kumulieren sich bei täglicher Einnahme, je nach Dosierung, Halbwertszeit sowie Stoffwechsel einer Person, drum kann es wirklich auch angebracht, solch unkonventionelle Wege zu überdenken.
Und zuerst als ich Absetzen wollte wurde ich sogleich schwer instabil, so dass ich dachte ich sei krankhaft bedingt instabil. und wieder Einnahm bis zum nä Versuch. bis ich dann checkte, das Neuroleptika Absetzen eine Sache für sich ist, und man sehr langsam vorgehen muss, ansonsten steht man dann sehr dünnhäutig auf der Matte. Jedoch aufgrund der Medikation und nicht umgekehrt.
also ich hoffe du verstehst, wie ich das meine.
Versuch es , lasse dich gut beraten, und begebe dich zu einem sorgfältigen Arzt.
Dann kommt das gut.
Alles Gute
lg tschitta
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.05.17 15:22.
