Hallo miteinander,
seit Ende der Woche hat mein Freund (seit 21 Jahren zusammen)wieder eine psychotische Phase- ganz so wie in früheren Zeiten , schleichender Beginng am Samstag - dann das lange Wochenende und heute die erste Gelegenheit in die Arztpraxis zu gehen.

Dort ist er dann unverrichteter Dinge wieder abgezogen- noch ist er in der Lage zu "schauspielern".
Unser beider Arzt ist längere Zeit nicht verfügbar, da ich morgen ohnehin in dieses Ärztehaus muss, "nehm" ich ihn also mit , damit ein Arztkontakt zu einer Vertretung zustande kommt und die nötigen Medikamente verschrieben werden.

Bis dahin soll noch mein Einsatz sein - und dann will ich mich mehr und mehr raushalten. Leichter gesagt als getan
In seinen früheren Krisen habe ich Dinge gemacht, da habe ich mir hier schon Schelte zugezogen. Ich wurde gefragt, wie lange ich denn noch die Mama für ihn machen will (Wohnung instand geputzt, Medikamente gestellt, ihn in die Klinik gebracht usw)

Ich würde mich so gerne mehr raushalten oder auch rausziehen. Da wir ja nicht zusammen wohnen, ist es gut zu machen den Kontakt aufs nötigste zu beschränken.
So habe ich gestern schon am frühen Abend "gute Nacht" gesagt und konnte dann am Abend und zur Nacht viel entspannter sein, dass ich dann auch wieder ohne Schlafmittel schlafen konnte (die Nächte zuvor war es die Angst und Sorge, dass es wieder losgeht..)

Das habe ich heute auch so praktiziert- kurzer Besuch bei ihm- ohne mich groß umzuschaun ( er räumt dann gerne ...) und nur ein Telefonat - Mir ist schon wichtig dass er für sich sorgen kann, und ich will auch für ihn da sein wenn er mich braucht-
das aber herauszufinden - welche Hilfe nötig und welche unnötig, überflüssig, das ist mein Thema.

Und natürlich - was kann ich mir zumuten ohne selbst gefährdet zu sein
das alles während unser Doc nicht helfen kann. Vielleicht steht hier auch noch ein Abschied an - und das in meinem Fall nach fast 30(!) Jahren.

Angespannt- grüßt
Irma

W 63 J., BiPo1 seit unfassbar vielen Jahren

Lasse das Verhalten anderer
nicht
deinen inneren Frieden stören