Hallo Sele,
meinst du, wie es mir mit Angehörigen geht? Hm, manchmal nagt es an mir, wenn ich sie wieder mal enttäusche, z.B. versprochene Aktivitäten nicht einhalten kann. Ich gebe gern und viel, wenn ich kann. Aber manchmal muss ich anderen vor den Kopf stoßen, so wie es Elsbeth gerade geht. Mein Mann kann mit meiner Erkrankung gar nichts anfangen, null. Er hat extrem starke Nerven, keine Erschöpfungszustände, kein Überreiztsein, nix dergleichen. Wenn ich ihm dann erzähle, wie es mir geht, hält er das für eine Ausrede... . Er glaubt es nur, wenn es der Arzt bestätigt. Bei meinem Vater war es das Gleiche, bis er im Fernsehen eine Sendung über die Bipolare Erkrankung gesehen hat, dann hatte er ein Einsehen ;-)
Was ich nie vergesse (und worüber ich heute schmunzeln muss), war als meine Eltern mich in der Psychiatrie besuchten, nachdem ich sie hinzitiert hatte und dann feierlich von ihnen Abschied nahm und verkündete ich würde die Nacht nicht überleben. Mein Vater meinte nur trocken "ich fühle mich vera....t".
Weißt du Sele, ob jemand seine Erkrankung, welche auch immer, dazu benutzt, um es sich bequem zu machen und sich bedienen zu lassen oder ob einer versucht zu tun, was er kann, um anderen nicht zur Last zu fallen, ist persönlichkeitsbedingt und kein Symptom der Bipolaren Erkrankung.
Liebe Grüße,
Ceily
P.S. Wenn ich die Suppe eines anderen auslöffele, ist das kein Geben sondern ein Nehmen. Dann nehme ich ihm nämlich die Suppe weg.
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.05.17 17:21.