Hallo Ihr alle,
bin ganz neu hier weil ich da wo ich lebe keinerlei Austausch habe.Lasst mich Euch bitte vorstellen:
Nach einem Suizidversuch den ich selbst unterbrochen habe wurde bei mir Bipolare Affektion diagnostiziert. Da war ich 43 und psychisch restlos am Ende. Mein ganzes Leben davor war eine ständige Berg- und Talfahrt, permanente Ruhelosigkeit, immer auf dem Sprung, nachts um 1 wach werden und in der Wohnung Möbel verrücken. Austicken wenn was nicht so läuft, Angstzustände mit Herzrasen aus dem Nichts.
Ich stand eine Stunde früher auf um mich seelisch auf die Arbeit vorzubereiten. Ich versuchte es bei Psychologen, doch einige machten mir nur Angst weil ich mich unter ihren Augen wie ein Insekt vorkam. Ich liess es dann sein und lebte damit. Da ich schnell kapierte dass die Umwelt keine "Problempersonen" oder "Psychos" verstand begann ich zu schauspielern. Immer gut drauf, immer voll Energie.
War ich dann zuhause hinter verschlossener Türe dann brach das alles zusammen. Freunde hatte und habe ich nicht. Was mich glaube ich aufrecht hielt waren meine Hunde. Ich sagte immer dass sie mich am Leben erhalten weil sie mich brauchen. Dann hatte ich sie nicht mehr und war ganz alleine mir mir selbst. Ich wollte es nicht tun, aber da lag das Cuttermesser, da war dieser wunderschöne Tag im Sommer und alles was ich sah war dass alles über mir einstürzte, ich hatte solche furchtbare Angst vor dem nächsten Tag und immer so weiter und dieses Gefühl der Sinnlosigkeit, der Kampf um jedes bisschen Selbst in mir.
Seitdem nehme ich Valproat, Quetiapin und Citalopram. Ausser dass ich zugenommen habe gehts mir gut damit. Besonders über Quetiapin bin ich dankbar da ich bis zu acht oder neun Std durchschlafe, eine Wohltat.
Ich möchte jetzt auf das Thema eingehen, entschuldigt wenn ich langatmig war.
Depersonalisation bei mir könnte ich vielleicht mit Gleichgültigkeit übersetzen. Mich interessiert nicht was um mich herum passiert, obwohl viel passiert und ich im engen Kontakt mit Menschen stehe. Beruflich- aber persönlich bin ich weit weg von ihnen. Ich lache über nichts mehr, früher hatte ich Lachanfälle, jetzt verstehe ich nicht mehr warum jemand lacht. Ich sitze da und komm mir doof vor. Ich passe nicht ins Bild. Ich bin nett und zuvorkommend, aber desinteressiert. Ich bin nicht mehr der Mensch vor der Medikation, aber ich will das auch nicht mehr sein, weil es furchtbar war. Ich kann aber keine näheren Kontakte knüpfen, auch keine Partnerschaft mehr. Ich bin seitdem ohne Partner und will es so, weil ich gefühlsmässig quasi erkaltet bin. Ist das Depersonalisation?
Danke für Eure Geduld
Lg
TiriLee67