Hallo,
Ich kann nur von mir schreiben....
Ich schreibe als Betroffene...ich habe letztes Jahr die Diagnose bekommen...nachdem ich immer wieder Depriphasen hatte...und dann eine Hochphase..."hypomanie"..die dann so schnell in den Keller ging...ich hatte jahrelang immer gedacht...wieso finde ich meine "Mitte" nicht...da ich immer alles unter Kontrolle haben wollte über mich, über meine Lieben etc...also quasi alles im Griff und wenig Pausen....als ich dann die Diagnose bekam, war ich eigentl fast raus aus der Depri...Antidepressiva halfen immer nicht, hatte einiges durch, und immer wieder abgesetzt...weil nix richtig wirkte...nun gut....neue Diagnose"bipo2" da hatte ich eigentlich gar kein Bock mir was neues anzutun, denn mir ging's ja gut...ich sollte Phasenprophylaxe Medikament nehmen....und da kam bei mir halt die Horrorvorstellung, wieder was neues, wozu...ging doch wieder....
Tagesklinik 8 Wochen, ich war super gut drauf, fühlte mich frisch und auf dem Weg der Besserung....da brauchte ich doch nix... Da half auch kein reden von Ärzten..... Und arbeiten gehen, ist auch wieder nötig...bis dann im Herbst...auf einmal sich das Blatt wieder wendete...es ging wieder runter....und da habe ich begriffen.....ich brauche eine Phasenprophylaxe...obwohl ich da wohl schon ein anderes Medikament gebraucht hätte....wir konnten die Depriphase aber noch gut abwenden....und ich wurde wieder stabiler... Phasenprophylaxe ja!!!!
Ich wollte damit nur sagen, man kann es einfach als Kranker nicht glauben...das es nicht mehr wieder so wird wie früher...weil, es gibt ja auch gute Tage....
Die Diagnose bekam ich vor über einem Jahr...aber es wird mir nun immer mehr bewusst was das bedeutet, ich befasse mich auch damit, denn ich möchte mich nicht verlieren.....und ich weiß nun das steckte schon viele Jahre in mir...
Es ist manchmal zum verzweifeln....ich habe Immer noch Ängste was neues auszuprobieren, das ist so anstrengend und kräftezerrend......Und Angst mit Medikamente meine Kontrolle zu verlieren, dabei sollen sie ja das verhindern...ich bin wankelmütig.........aber ich merke....ohne werde ich es nicht schaffen...ich habe zu viel Verantwortung, und Reizüberflutung kann ich nicht abschirmen.....dh es kommt wieder ein neues Medikament dazu...und es dauert wieder, bis ich es nehmen werde...denn so richtig habe ich es immer noch nicht gerafft....
Im Forum lesen...lernt auch zu verstehen...für Betroffene und Angehörige...es muss nur jeder wollen, sich zu informieren...als Erkrankter alles zu ignorieren, geht nach hinten los....
Ich wünsche euch alles Gute
Liebe Grüße
Amy