Hey Romaniac,
das ist tatsächlich wichtig, sich vorher Gedanken zu machen, damit man nicht in was reingequatscht wird, was man nicht will. Aber sich auszumalen, dass die dir sowieso nicht helfen, weil du was falsch machst - das bringt nichts und blockiert dich nur. Vielmehr ist es gut, sich auf ein Fernziel zu konzentrieren und sich den Weg dahin zu ebnen - aber dann möglichst aufgeschlossen und neugierig da rein gehen, um möglichst viel mitnehmen zu können. Sich sozusagen ein Rückgrat schaffen, das flexibel genug ist, nicht durch ein bißchen Gegenwind zu brechen. Denn es ist ja vielmehr so, dass du dir selber hilfst.
Und ganz wichtig: Es ist eine Chance, aber es ist kein Weltuntergang, wenn etwas nicht so läuft, wie du es dir vorgestelt hast. Ich kenne einige, die mit einem klaren Ziel in den Rehaprozeß gegangen sind, und daran "gescheitert" sind - was aber für die ein Segen war, denn sie wußten danach sehr gut, was sie nicht wollen und die alle haben danach etwas viel besseres und zufriedenstellenderes gemacht. Woran sie vorher garnicht gedacht hatten.
Mit 33 ist es auch wichtig, an das Leben VOR der Rente zu denken. Torschlußpanik versaut dir nur das Leben und führt zu nix - es kommt sowieso immer anders, als man denkt. Und es gibt massenhaft Leute in dem Alter mit diesem Problem, das ist tatsächlich garnichts außergewöhnliches. Fast schon normal :-) Wusste ich vorher auch nicht.
Ich fand es sehr hilfreich, durch den ganzen Rehaprozess hindurch, dass ich mir zu Beginn ganz klar alles wichtige aufgeschrieben und Formulierungen dazu ausgearbeitet habe. So ähnlich wie du das gerade machst, ich habe mir überlegt: Welche Rahmenbedingungen müssten gegeben sein, damit ich über lange Zeit klarkommen kann? Dann untergliedern: Was darf nicht vorhanden sein, was muss vorhanden sein, was ist in welchem Rahmen vertretbar. Dabei würde ich nur an mich denken, nicht daran, was irgendjemand anderes dazu sagt. Niemand muss das absegen, es geht dabei nur um mich.
Dann überlegte ich, welche Tätigkeiten, die für mich Sinn ergeben, sind in solchen Rahmen möglich? Dabei würde ich nicht allzu eng denken, denn man kann vieles möglich machen. Ein bißchen Mut zur Lücke ist wichtig, vieles findet sich auf dem Weg, worauf man sonst nicht gekommen wäre.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.04.17 12:58.