Alles richtig, zusätzlich ist es jedoch so, dass die Krankenkasse dem Patienten Mehrkosten aufhalst, die dadurch entstehen, dass der Patient sich ein Medikament verschreiben lässt, von dem festgestellt wurde, dass es dafür einen gleichwertigen Ersatz (z.B. ein Generikum) gibt.
So ist es bei Quilonum (und übrigens auch bei Hypnorex). Die Krankenkassen (bzw. der GKV-Spitzenverband) stellte fest, dass das Originalpräparat Quilonum retard N3 von Teofarma 30,75 € kostet. Es gibt aber einen Reimport (also das gleiche Medikament einmal durch Europa gekarrt) von Pharma Gerke für 26,95 € (Preisangaben im Internet schwanken).
Die Differenz von 3,80€ sind Mehrkosten, die der Patient zusätzlich zu den 5,00€ zahlen muss - denn er kann sich ja auch den günstigeren Reimport verschreiben lassen.
So weit, so verständlich. Nur: der Reimport ist überhaupt nicht lieferbar. Die Apotheke sagt, er ist nicht lieferbar und auch im Internet gibt es keine Quelle.
Deswegen sind die auf den Patienten verlagerten Mehrkosten hier ganz einfach Schikane.
Auch ich bin der Meinung, dass dies nicht gleich heißt, dass unser Gesundheitssystem genauso desaströs wie das in den USA ist. Wer jedoch die Entwicklung bei den Zahnbehandlungskosten verfolgt hat, der weiß, dass ein Kassenpatient mit Zahnlücken oder Stahlstiften im Mund herumlaufen muss, wenn er sich keine hohen Zuzahlungen oder privaten Zusatzversicherungen leisten kann. Und diese 3,80 € sind ein (wenn auch nur winziger) Schritt in diese Richtung.