Hallo
es ist klar.
Es gibt die Fälle wo übergriffig gehandelt wird. Es ist immer noch die alte Psychiatrie.
In weiten Teilen.
Von dem her. Da verstehe ich jede Angst, und den grossen Respekt. besonders wenn man schon solche ERfahrungen machen musste.
Aber deswegen Hilfe an sich in Frage zu stellen ist genauso dümmlich,
wie es dümmlich ist, zu denken, man müsse sich nur ein keine Reanimation Kleber auf die Brust kleben, und dann würde man nicht reanimiert, resp. es ist sehr dümmlich zu denken, das man heute wissen könnte, was man dann in allenfalls ein solcher Situation wollen würde. das ist ziemlicher Schwachsinn.
Es kommt tatsächlich noch eine weitere Dimension dazu, nämlich die Dimension des Helfers. Den ich z.b. weigere mich, Dinge zu machen, die ich vor mir selber nicht verantworten könnte. Das geht gar nicht anders.
Einer mag vielleicht wirklich nicht mehr am Leben hangen, ein anderer kämpft plötzlich um sein Leben, obwohl ers nicht so gedacht hat.
Und nochmal wie pervers das Ganze sein kann, stellt euch einfach einmal vor, ihr wärt schwer verletzt, und man würde euch retten. Es ist doch sehr wichtig, das ihr in so einem ausserordentlich hilflosen Moment der Hilfe vertrauen könnt. Das diese alles in ihrer Macht stehende tut, euch nach bestem Wissen zu helfen..oder wollt ihr Zustände wie in ärmeren Ländern, wo gewertet wird, nur weil man grad ein Organ braucht.
Und ich möchte etwas zu Bedenken geben, und das ist jetzt bei Krebspatienten und oder schwerer psychischer Krankheit dasselbe:
Aus meiner Sicht Betroffene in irgendeiner Weise zu ermutigen Exit oder Suizid in Betracht zu ziehen, ist eine aus meiner Sicht
emotionale Gewalt.
Das einem Menschen in Not in irgendeiner indirekten Form *bestätigt* wird, es wäre besser er würde nicht mehr leben, ist in sich eine Grausamkeit.
Dazu muss man das Wesen der Psyche verstehen, die Psyche braucht es, dass sie gebraucht und erwünscht wird. Wir Menschen sind soziale Wesen. Und wir beeinflussen uns gegenseitig in jeder Form.
das sind sehr subtile Dinge.. jedoch nicht zu unterschätzen.
Die Freiheit das Leben zu beenden hat jeder Mensch, es ist jedem seine ureigne Freiheit und Verantwortung.
Ich habe es erlebt, dass mir diese Freiheit zuzugestehen mir half ins Leben zurückzufinden.
Das ist jedoch ein innerpsychischer Prozess durch eine schwere Lebenskrise.
Und hatte mit eskalierender Suizidalität nichts zu tun.
lg tschitta