Hallo Eternity,
heute ist Tag 6. Die letzten Tagen waren anstrengend, ich konnte nachts nicht gut einschlafen. Wenn ich meine Kleine aber dann morgens auf den Schulweg habe, lege ich mich nochmal hin und schlafe 2-3 Stunden. Ich schaue mir das die nächsten Wochen noch weiter an. Sollte ich weiter Einschlafschwierigkeiten haben, werde ich werde wieder zur Psychiaterin gehen, vielleicht kann ich ja 25mg(diesmal nicht retardiert) dann zum Schlafen nehmen. Ich möchte aber auch nicht zu schnell aufgeben. So lange es aushaltbar ist, mache ich weiter.
Ich bin momentan dünnhäutig, gestern hatte ich eine kurze Heulphase, die mir unendlich gut getan hat. Meine Tochter ist momentan sehr fordernd, wir schleichen bei ihr Medikenet ein, weil sie ADHS hat. In der Schule hilft es ihr sehr, aber abends dreht sie dann wieder auf.
Und dann kommen da immer wieder Gedanken ganz allein klar zukommen. Der Vater meiner Tochter redet dann aber immer mit mir und sagt, ich soll mir doch noch nicht so einen Stress machen. Er meint, ich soll noch nicht mit meiner Tochter allein sein. Und er hat recht.
Mein Problem ist, dass es mir sobald es mir etwas besser geht, ich wieder alles haben will. Da ich ja von meinen letzten Episoden weiss, dass das überhaupt nichts bringt, halte ich mich zurück. Ich möchte nicht, dass meine Tochter mich noch einmal so erlebt wie ich in der Manie war. Früher war ich wirklich beratungsresistent. Aber gestern habe ich meine Beteuerin (SPDI) angerufen und gesagt, dass ich von 300 auf Null gesetzt bin und sie auch auf mich achten solle.
Mit dem Absetzen des Seroquels kommen auch wieder mehr Erinnerungen, die so überhaupt nicht schön sind. Das Seroquel hat mich zwar wirklich körperlich platt gemacht, aber es hat mir diesen Schutz gegeben, nicht zu grübeln, zu vergessen, nicht zu erinnern. Diese „Rückkehr ins normale Leben" ist momentan harter Tobak für mich und ich kämpfe mit mir selbst. Ich bin froh, dass wieder alle Gefühle möglich sind. Aber teilweise erschlagen sie mich.
Morgen habe ich wieder einen Termin bei meiner Therapeutin. Von der meinte ich anfangs auch, dass ich sie ja gar nicht brauche. Jetzt bin ich froh, dass ich morgen hingehen kann.
Schönen Tag noch
Nicole