Derzeit durchlebe ich eine gemischte Phase. D.h. ich fühle mich niedergeschlagen, aber trotzdem sehr überdreht, und antriebstark. Meine Stimmung wechselt permanent, oft auch sitatiońsabhängig. Aber vor allem bin ich sehr leicht kränkbar geworden, nehme alles gleich persönlich usw. Dabei bin ich mir zwar immer bewußßt, dass es Symptome der Krankheit sind, und lasse es dem Gegenüber nicht spüren, aber es verletzt trotzdem ungemein. Ich komme mir vor als hätte ich mein dickes Fell verloren, und alles dringt bis zu meinen innersten Sein vor.
Ich habe mir schon ein gutes Buch über Kränkungen besorgt, um kognitiv dies aufzuarbeiten, und bessere Strategien zu finden damit umzugehen. Außerdem habe ich am Montag einen Arzttermin, wo ich alles bespreche, und über eine eventuelle andere Medikamention diskutiere. Gespräche mit Freunden (eine sehr gute Freundin von mir ist Psychiaterin) haben mir sehr geholfen. Auch versuche ich mir mit den Verstand realistische Einschätzungen von Situationen welche mich in dieser Phase kränken beizubringen, das hilft auch. Auch ein Motorradfreund der Psychotherpeut ist hat mir sehr geholfen, er sagt das sind auch Symptome dafür dass du derzeit in deinen Leben was ändern musst. Und damit hat er auch bis zu einen gewissen Grad recht (auch wenn ein Teil rein Krankheit ist) . Habe zwar gerade eine unbefristete Vollzeitstelle in der öffentlichen Verwaltung bekommen, was mir auch sehr viel an Sicherheit bedeutet,, aber ich bin damit nicht glücklich. Die Arbeit erfüllt mich nicht. Sicher ich weiß das ist Jammern auf sehr hohen Niveau, denn viele haben nicht mal dies. Und ich werde bei der Arbeit geschätzt und respektiert. Außer zwei Mitarbeiterinnen weiß niemand von meiner Krankheit und das ist auch gut so. Hatte auch praktisch nie Ausfälle. So bin ich auch jetzt immmer in der Krise zur Arbeit gegangen, habe unter größter Anstrengung meinen Job gemacht, und mir nichts anmerken lassen.
Ab Herbst kann ich eine Ausbildung als EX-IN Genesungsberater beginnen. Auf dieser freue ich mich schon ganz besonders, und sehe es als Möglichkeit mich mehr verwirklichen zu können, als in meinen eher tristen Bürojob.
lg
Ander