p.s.: vielleicht habe ich es nicht gut geschrieben- was ich schlimm finde ist, dass die herrschende Meinung und offiziell angegebene Handlungsanweisung ist Diagnose bipolar= lebenslängliche Psychopharmakaeinnahme, alles andere unverantwortlich, Manie= Zwangseinweisung in konventionelle Psychiatrie= Zwangsmedizierung mit Haldol etc.
Natürlich, wenn jemand für sich die Erfahrung gemacht hat, vor der Psychopharmakaeinnahme kam er kaum zurecht, und mit den Medikamenten geht es ihm viel besser und er will sie lebenslänglich nehmen, er fühlt sich auch nicht ferngesteuert dadurch- sicher. Aber für mich hatte sich meine erste Manie inhaltlich nachvollziehbar entwickelt, und es ging mir nur schlechter durch die Psychopharmaka, ich empfand das nie als Hilfe sondern als teilweise zwangsweise verordnete Schädigung, unter deren Nachwirkungen ich noch lang leiden werde- wieso hat niemand wirklich mit mir gesprochen, mich niemand auf eine menschliche Weise hindurchbegleitet, warum bloß Zwang, Gewalt und auf alle seelische Eigenbewegung sofort losschlagen mit chemischen Keulen. Für mich war das unmenschlich und traumatisierend, wie man mich in der Psychiatrie behandelt hat, m. M. n. wird die Menschenwürde da mit Füßen getreten und ich weiss, dass es viele andere auch so erleben. Warum gibt es keine Wahlmöglichkeit zwischen "leitliniengerechter" chemischer Zudröhnung in einer Psychiatrie und menschlicher Begleitung in einer Soteria o.ä.- es sind nahezu keine Alternativen vorhanden.
Und ich lese gerade in Roger Whitakers "Anatomy of an epidemic", dass langfristig der menschliche Weg deutlich besser wirkt als der chemische [edit: kommerz. Link entfernt] .Aber ein menschlicher Weg wird nicht angeboten.. also, ich will sicher die DGBS nicht als meinen "Feind" sehen, aber sie vertritt eben eigentlich nur den Chemieweg, die Sicht, die Lösung liege im Zudecken bis Zudröhnen der eigentlichen Gefühle, und ich finde das schlimm- wenn man diesen Chemieweg nicht gehen will,dann muss man großes Glück haben, um einen Psychiater und einen Therapeuten zu finden, die einen unterstützen dabei; die Regel in Deutschland ist eher, dass man dann allein dasteht und einen keiner unterstützt, und das ist traurig, find ich...
All the best for all of us...
Herzliche Grüße,
Moorfrosch
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.01.18 11:44.