Hallo David,
eine akute Psychiose kann sehr schnell überwunden werden. Meine letzte pschiotische Phase dauerte 4 Tage und wurde mit Haloperidol durchbrochen. Danach konnte dann meine normale, leicht erhöhte Medikation von Quetiapin/Seoquel fürtgeführt werden. Natürlich war es für mich nicht schön erneut auf einer geschlossenen "aufgewacht" zu sein. Aber, wie man sieht, hatte es mir geholfen. Es spricht vieles dafür, dass du eine Bipolar-Affektive-Störung hast. In der Klinik, in der ich zuletzt war, stufte man jede manische Phase als Psychiose ein. Egal wie das Kind nun heisst. Wichtig ist mir immer, dass mir geholfen wird. Und das wurde mir. Nun bin ich wieder "normal" bipolar. Relativ gut eingestellt, zumindest so, dass ich meinen Alltag gut meistern kann, meine Medikation erträglich ist und ich gut mit meiner Psychiaterin auskomme. Was will ich mehr? Im Vegleich zu dir nehme ich bezgl. der antipsychiotischen Medikation allerdings höhere Dosen bzw. etwas differenziert Quetiapin ein. Meine Dosierung von Quetiapin Retard liegt derzeit bei 200mg abends und 25-100mg Quetiapin akut für akute Störungen des Gleichgewichtes. Hierzu ist natürlich eine adaptierte Verhaltensweise von nöten. Für mich bedeutet es, der konsequente verzicht (so möglich) von weiteren, psyoaktiven Noxen. Also kein "Bierchen" und kein "Tütchen" mehr... (auch wenn es manchmal schwer fällt. So ein Tütchen hat schon was ... :-) ) Meine letzte psychiotische Phase wurde allerdings nicht auf diesem Weg ausgelöst. Es waren "einfach" der sehr schmerzliche, plötzliche Verlust meiner jüngeren Schwester. Vielleicht hätte ich rechtzeitig besser reagieren können, aber mir war da nicht gerade Seroquel eingefallen. Ich dachte einfach nicht daran. Nun gut. Es ist überstanden. Bezgl. meiner depressiven Phasen nehme ich am Morgen Lamotrigin ein. Es hat sich meine Meinung nach bewährt, da ich seit dem nicht mehr in eine längere Depression, sondern eher in depressive Verstimmungen, die dann auch nicht länger als 2-3 Wochen anhalten, zurückgefllen bin. Die wichtigste, stabilisierende Veränderung ist allerdings mein derzeitig, manchmal langweiliger, Lebenswandel. Ich habe keinen längerdauernden, beruflichen Stress mehr und kann mich privat so einrichten, wie es mir und meinem Lebensrhytmus wichtig erscheint. Und ich tu alles, damit dies so bleiben kann. Ich wünsche mir für dich, dass dein Weg in eine stabilere Phase nicht allzu lange dauert. Einsicht und adäquate Behandlung sind meine Eckpfeiler. Ich wünsch mir beides auch für dich.
Einen lieben Gruß
4Komma5
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"Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch" (Hölderlin – Patmos)
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Je suis Européen convaincu