Hallo zusammen!
kurze Vorgeschichte:
ich bin 29, und selbst vor einiger Zeit an Depressionen erkrankt und habe einen Burnout bekommen. Infolgedessen, habe ich vor kurzem eine psychosomatische Klinik besucht und wurde dort behandelt.
In dieser Klinik habe ich einen netten Mann im fast selben Alter kennengelernt - er war dort zur Behandlung seiner bipolarer Störung. (eine bekannte Manie, depressive Phasen).
Wir haben uns von Anfang an gut verstanden, fast täglich gesehen (7 Wochen gemeinsam dort) und viel über unsere Belange, Krankheit, aber auch allgemein unser Leben ausgetauscht. Er hat mir wahnsinnig geholfen in der Zeit und ist ein richtig guter Freund für mich geworden. Der Kontakt besteht seitdem auch über die Klinik hinaus hauptsächlich über whatsapp, haben uns aber auch schon mehrmals seitdem getroffen (er ist seit 2,5 Monaten daheim, ich seit 1,5 Monaten).
Nun zu meinen Problem:
Er hat in seiner manischen Phase eine regelrechte Emailflut geschrieben, soziale Netzwerke überstrapaziert und auch Whatsapp wirklich zum Exzess genutzt (laut eigener Aussagen) und schränkt sich dahingehend nun so ein, dass er oft mehrere Tage sich Zeit nimmt zu antworten und um Dinge zu lesen.
Letzte Woche habe ich ihn persönlich gesehen (mehrmals schon nach der Klinik) und er meinte, dass er momentan sich gerne zurückzieht, sein Radius hauptsächlich die Wohnung und sein Nebenjob ist (vergeblich auf Jobsuche - dahingehend ist er sehr frustiert) und kaum noch Lust auf soziale Kontakte hat. Ich als "Depressive" weiß natürlich genau wovon er spricht. Allerdings hat er nun vor Kurzem ein weiteres Treffen abgelehnt weil es ihm nicht gut gehe und er erschöpft ist.
Ich bin dahingehend natürlich aufgrund meiner eigenen Depression betroffen gewesen und habe ihm geantwortet, dass ich sehe, dass es ihm sehr schlecht geht und ich ihm etwas in Ruhe lassen möchte - ich mich aber sehr freuen würde, wenn er sich wieder bei mir meldet sobald er soweit ist. Darauf kam (leider) überhaupt keine Reaktion mehr. Nun ist es zwar erst ein paar Tage her, aber für mich ist es wahnsinnig schwierig wie ich damit umgehen soll und ob meine Reaktion für jemanden der bipolar ist vielleicht genau falsch war.
Ist es möglich, dass er momentan sich in einer (starken) depressiven Phase befindet? Wenn ja, wie verhalte ich mich hier am besten? (selbst ich als "Depressive" weiß nicht was für jemanden mit BS wohl angemessen ist...)
-war meine Reaktion im Freiraum zu geben richtig? Hat hier jemand Erfahrungen? (vielleicht auch im Hinblick ob ich überhaupt erwarten kann, dass er sich "von selbst" wieder meldet wenn es sich um eine depressive Phase handelt?)
-hat jemand allgemein Tipps im Umgang/ zur Unterstützung mit BP - Freunden? (wir wohnen voneinander 1 Stunde entfernt)
Das war jetzt leider sehr lang, aber ich hoffe hier in dem Forum Hilfe zu bekommen, um a) mich selbst angemessen zu verhalten und nicht ständig das Gefühl zu haben ich "mache alles falsch" und b) um natürlich als Freundin für ihn da zu sein.
VIELEN DANK IM VORAUS FÜR EURE HILFE!