Hy,

ich kenne das auch mit der Rechthaberei in den eher hypomanen Phasen, allerdings war mir das bis vor kurzem gar nicht so richtig bewußt. Immerhin hab ich schon mal rausgefunden, dass mir dies meistens bei einem best. Persönlichkeitstypen (Narzisstische Züge) passiert. Wenigstens kann ich jetzt grade 3-4 echt unangenehme und peinliche Situationen aus der Vergangenheit besser zuordnen (hatte mich da selber nicht wiederkannt und im würde im Normalfall NIEMALS einem ausgeprägten Narzissten vor dem ganzem Team immer wieder widersprechen und deutlich machen, was ich nicht ok finde).

Ich habe gestern mit Hilfe des Therapeuten noch einen etwas anderen Ansatz entdeckt (ob der hilft muss ich noch in der Praxis ausprobieren/üben): ich hab immerhin schon rausfinden können, dass ich dann hypersensibel alles mögliche von den Leuten um mich rum "aufnehme", ohne dies zuordnen zu können - Reaktion darauf dann extrem emotional (v.a. wenn Narzisst mit dabei) und teilweise unangemessen. Ich merke vieles (z.B. dass ich unruhig bin, mit dem Fuss wippen will, widersprechen will, Recht haben will usw) und schaffe es auch, dies für eine gewisse Zeitlang zu unterdrücken. Es ist nur verflixt anstrengend, wenn ich dies über 45min machen muss. Zudem hab ich immer eine gewisse Angst, "durchschaut" zu werden.
Ich will jetzt mal versuchen rauszufinden, über welche "Kanäle" ich vllt. die Infos wahrnehme, vllt sogar sortiert bekommen, was relevant ist und was nicht (ok, letzteres halte ich im moment noch für etwas unrealistisch, weil ich emotional so ziemlich sofort hochfahre). Aber: indem ich mich vllt. auf die inneren Vorgänge/inneren Mechanismen konzentriere schaffe ich es dann vllt, das drumherum auszublenden und dadurch ruhig zu bleiben?
Hat schon mal jmd. damit Erfahrungen gesammelt?

Vllt. reagierst du ja auch auf eine best. Art von Mensch oder auf eine best. Sprechweise o. ä.? Merkst du das Abrutschen ins hypomane? Falls ja, könntest du dir für den Fall vllt. irgendein Hilfsmittel (im übertragenen Sinne der Knoten im Taschentuch) "anlegen", was dich daran erinnert, dich zurückzuhalten, solange du noch die Kontrolle über dich hast. Vllt. kann das + die sonst üblichen Maßnahmen schonmal helfen, es nicht ganz so schnell ausufern zu lassen?

Das sind jetzt alles einfach nur so spontane Ideen und Gedanken dazu, inwiefern davon was realistisch ist, wirklich zutrifft, wirklich hilft usw. weiß ich auch nicht und will es jetzt ausprobieren.

Mit dem Partner drüber reden: keine Ahnung, ob es wirklich etwas bringt. Mein Ex hat Psychologie studiert, also schon einen Zugang zu psychischen Symptomen. Ich hab ihm damals nach der Reha versucht zu erklären, was ich habe (konnte ich damals nicht so gut, nur theoretisch, da ich alles nicht so ernst nahm). Brachte nichts, unter den Bedingung auch verständlich. Im Verlauf der Beziehung immer mal wieder versucht zu erklären, wie es mir geht, warum mir was schwerfällt usw. Es hat gar nichts geändert, außer das ich mir 1. noch unverstandener vorkam (weil keine Reaktion auf meine Erklärung kam) und 2. ich wirklich zeitweise nicht ernst genommen wurde - viele "normale" und angemessene Anmerkungen wurden auf die Depression geschoben, weil es ja bequemer war als sich damit auseinanderzusetzen. Außerdem war so ja ich "schuld".
Keine Ahnung wie dein Partner tickt, vllt. ist er da ja auch ganz anders und verständnisvoll und froh, einige Verhaltensweisen besser zuordnen zu können (sowas hätte ich mir gewünscht).

Sorry für die Länge, aber irgendwie trifft das grad voll mein aktuelles Thema, da fällt es mir etwas schwer, das relevante vom irrelevanten zu trennen.

LG
Kessy

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w, bipo 2 (ED 2009 gekonnt ignoriert; 4/2016 1.offiziell "gemischte Episode", 2020 wieder gemischte Episode); z. Zt. 5mg Olanzapin, 150mg Bupropion.; bis zu 100 mg Quetiapin zur Nacht (z. Zt. 25 mg); L-Thyroxin 50µg