Mittlerweile (seit 3-4 Jahren) gehe ich bloß zur Blutabnahme.
Doktor/ Psychatriepfleger und diese Gespräche brauche ich nicht mehr. Habe ich ungefähr 4 Jahre mitgemacht, bis diese selbst vorschlugen, dass sie lieber in der Zeit heftigere Fälle behandeln würden.
Mir kam das sehr entgegen, weil ich den ganzen Gesprächszyklus plus Stimmungstagebuch nicht gerade begeistert angegangen bin.
Gleichzeitig habe ich mit einem Psychatriepfleger mich irgendwann nur noch eine 3/4 Stunde über Musik unterhalten (und er hat dann die Viertelstunde zur Dokumentation) - da fragt man sich doch, was soll das ganze Konzept hier? Muss sowas die Karankenkasse bezahlen, so ein Kaffekränzchen zur Prophylaxe?
Zum Blutabzapfen:
Dann
müsste ich anrufen, um eine Woche später bei Hausarzt die Ergebnisse zu besprechen. Meistens vergesse ich das aber und vertraue darauf, dass die sich schon melden, wenn die Niere kollabiert...
Früher (die ersten beiden Jahre) musste ich natürlich auch während der Einstellung immer in die Bipo-Ambulanz 15 km weiter, das war sehr zeitaufreibend, vom Job auf dem Dorf nur per Zug in die Stadt mit umsteigen.
Irgendwann habe ich dann meine eigene Arbeitszeit anstelle 40 Stunde auf Teilzeit 90% = 36 Stunden reduziert, dass die Firma das ganze Gedöns mit den Kontrollen/Gesprächen nicht mitbekommt.
Was war ich froh, als man vor 6 Jahren zur Blutabnahme ins Krankenhaus bereits um
7 Uhr gehen konnte, dann konnte ich das morgens vor der Arbeit erledigen, ohne dass ich alle paar Monate angeben musste, warum ich "zu spät" kam. (Arbeitsbeginn war 7.30 Uhr, und ich sollte zehn Minuten eher da sein wegen Betriebsschlüssel.)
So wie es die letzten Jahre läuft, bin ich zufrieden. Wenn ich zu aktiv bin, dann merke ich das, mache etwas Kreatives - und irgendwann erschöpft sich das auch wieder.
Meistens profitiert mein Job von der Energie, und nach außen denkt jeder ich wäre ein Workoholic (und kein Maniac)....
Je weniger ich mit der Bipoambulanz zu tun habe, desto besser geht es mir.
(Allerdings haben wir seit einem Jahr auch eine Familientherapeutin im Haus wegen des jüngsten Kindes, da muss man auch wieder ständig reflektieren, gleich geht's darum wieder zum Psychologen- es geht halt immer weiter...)
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Enttäuschungen können Dich ersticken oder formen.
Und manchmal können sie ein Neubeginn sein.
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BS II, täglich 800 mg Lithiumcarbonat seit ca. 2010 - und seit 2008 lese ich mal und mehr mal weniger hier