Hallo zusammen,
nachdem meine Mutter vor zwei Tagen wieder einmal wegen einer manischen Episode zwangsweise zur stationären Behandlung eingewiesen werden musste, habe ich das erste Mal nach 30 Jahren das Gefühl, mich eingehender mit den Möglichkeiten zu beschäftigen, die sich über die rein medikamentöse Therapie hinaus für sie bieten.
Vor rund 30 Jahren wurde das erste Mal bei meiner Mutter eine psychische Erkrankung behandelt. Zunächst ging man von einer Schizophrenie aus und hat u.a. mit Elektroschocks versucht zu behandeln. Später stellte sich heraus, dass es sich um eine bipolare Störung handelt. 9 Jahre später kam es dann zu einer erneuten manischen Episode und in den Folgejahren wieder häufiger. Depressive Episoden waren über die all die Jahre mal stärker, mal weniger stark ausgeprägt. Dann war wieder viele Jahre zumindest bei den manischen Episoden Ruhe, bis mit den Wechseljahren zunächst im letzten und jetzt aktuell wieder manische Episoden auftraten. Über die ganzen Jahre wurde meine Mutter ausschließlich mit verschiedensten Medikamenten behandelt. Eine begleitende Psychotherapie wurde einmal vor vielen Jahren versucht und dann nie wieder angegangen. Ob es Vorschläge von den behandelnden Ärzten gab, kann ich nicht einschätzen.
Im Moment habe ich das Gefühl, dass mit dem Ende dieser manischen Episode eine gute Zeit gekommen ist, über eine Psychotherapie mit meiner Mutter zu sprechen. Sie hat nach 30 Jahren von einer ambulanten Praxis eines Klinikums zu einer freien Ärztin gewechselt. Das war für sie ein großer Schritt. In dieser Zeit hat sie auch noch einen heftigen Lorazepam-Entzug durchgemacht. Das ist verbunden mit den Wechseljahren alles wahrscheinlich zu viel gewesen und hat die manische Episode befördert. Gleichzeitig denke ich aber, dass die Veränderungen nach der Episode den Anfang einer weiteren förderlichen Entwicklung sein können.
Wie seht ihr das? Habt ihr Erfahrungen damit, die mich weiter bringen können?
Herzlich,
Rafiki