....dass euch euer behandelnder Arzt ein neues Rezept verweigert hat?
Vielleicht liege ich total falsch oder versteh da was nicht, bin aber trotzdem im Moment total entsetzt und sauer auf die (noch) Ärztin meines Sohnes, dem es täglich schlechter geht.
Mir kommt es so vor als ob sie ihn dafür „abstrafen“ will, dass er maniebedingt mit seinen Medis geschlampt hat.
Nach einer Hypomanie im Frühjahr, während der er seine Medikamente wohl ziemlich unregelmäßig und lückenhaft eingenommen, aber auch nicht gänzlich abgesetzt hat, geht es seit ein paar Wochen mit seiner Stimmung stetig bergab.
Er hat irgendwann wieder angefangen seine Medis regelmäßiger zu nehmen, aber wohl zu spät und einen großen Vorrat hatte er auch nicht mehr.
Also wollte er vor zwei Wochen kurzfristig wegen beginnender Depression einen zeitnahen Termin und ein neues Lithium-Rezept.
Sie hat es ihm verweigert, mit der Begründung, das sei ja fast wie absetzten und man müsse erst den Spiegel bestimmen und einen Termin gäbe es frühestens im Oktober.
Weggeschickt ohne Behandlung oder Rezept?
Darf die das?
Ist es medizinisch tatsächlich nicht möglich oder schädlich, das Li einfach wieder
einzudosieren bzw. hochzudosieren durch sofortige Weitereinnahme?
Das war jetzt das zweite Mal dieses Jahr, dass er hilfesuchend bei seiner Ärztin war und diese ihn hat auflaufen lassen.
Als seine (Hypo)manie im Frühsommer für ihn selbst nicht mehr zu verleugnen war, er selbst
bemerkt hat, dass er immer aggressiver und gereizter wird, war er auch schon dort und hat um eine Auszeit gebeten und wollte eine AU-Bescheinigung.
Hat er nicht bekommen.
Keine Frage, er muss noch viel lernen, vielleicht noch ein paar mal auf die Schnauze fallen,
seine Erkrankung ernster nehmen.
Aber er ist doch sicher nicht der Erste, der in einer Manie seine Medikamente nicht mehr oder nur ab und an nimmt? Müsste sie das nicht wissen?
Müsste man als Arzt nicht wenigstens dann reagieren, wenn derjenige vor einem steht und um „Hilfe“ bittet, quasi wieder einsichtiger ist?
Wartet man da noch drei Wochen?
Kann man sich gegen solche Ärzte irgendwie wehren?
Ein Arztwechsel wird stattfinden, er hat nächste Woche einen Termin in einer Bipo-Ambulanz.
Ich hab aber trotzdem echtes Fracksausen, dass schon zu viel Zeit vergangen ist.
Was wenn diese Behandlungsverzögerung wieder eine schwere langandauernde Krankheitsphase auslöst?
Ach, ich bin einfach wütend auf seine Ärztin und auch auf ihn, dass er es hat soweit kommen lassen.
Auf der anderen Seite weiß ich nicht mehr wie ich ihn aufbauen soll, wenn er wieder mit elender Stimme anruft und was "positives" hören will.
Immerhin ruft er noch an.
Ich danke euch fürs Lesen, konnte ich mich wenigstens hier auskotzen ;-)
Gute Nacht und liebe Grüße
Kinswoman
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Wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert…
Marie von Ebner-Eschenbach