Hallo kinswoman,
das hast Du sehr schön und treffend geschrieben! So habe ich das beim Lesen nämlich auch empfunden. Mich ärgert und irritiert es ungemein, wenn in der Presse immer wieder Falschaussagen über unsere Erkrankung gemacht werden. Entweder wird sie total verharmlost oder als ganz was Schlimmes und Krankes dargestellt. Vor kurzem war in einem Klatschblatt tatsächlich zu lesen, daß ein Stalker von George Cloonys Ehefrau Amal ja auch bipolar und schizophren sei. Wieso der denn noch auf freiem Fuß sei? Ich meine "Hallo"??? Natürlich ist es richtig, daß ein Stalker gefährlich ist. Aber diese Verbindung zwischen Krankheit und Stalking finde ich doch sehr befremdlich. Der Artikel kam so rüber, als müssten alle mental kranken Personen hinter Gittern. Genau wie unser Erkrankung allgemein gern mit Kriminellen oder Attentätern in Zusammenhang gebracht wird. Sogar Hilary Clinton wird von ihren Konkurrenten auch teilweise als "bipolar" beschimpft, aber völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Es mag sein, daß das Tabu gebrochen zu sein scheint, weil (zum Glück) sich auch schon viele Prominente "geoutet" haben. Trotz allem ist es für Jeden, der eben ganz normal lebt und nicht im Scheinwerferlicht steht, immer noch eine große Bürde.
Liebe Grüße,
Granger41
w, 41 Jahre, Bipolar II