Hallo an alle hier im Forum!

Ich bin eigentlich so jemand, der alles mit mir allein ausmacht und das hat auch gut geklappt. Aber jetzt komm ich nicht mehr weiter.

Anfang März, so schätze ich mal, fing ein manischer Schub an. Ich habe es wohl gemerkt und bin auch in die Klinik. Die haben mich als leicht hypoman eingestuft. Da war mein finanzieller Scherbenhaufen noch ok. Dann bin ich aber über die Monate in eine richtige Manie gerutscht. In der Zwischenzeit habe ich viele verrückte Sachen gemacht. Meine momentane Medikation ist 600 Valproat am Morgen, abends 900 Valproat und 200 Quetiapin.

Meine Manie ist vorbei, ich bin jetzt total erschöpft und 2 Stunden mit meiner 8-jährigen Tochter, der ich Rollschuhfahren beigebracht habe, lassen mich so fühlen, als ob ich 8 Stunden gearbeitet habe.

Als ich entlassen wurde, am 22. Juni, musste ich mich erstmal um Geld kümmern. Denn in der Manie habe ich mich das erste Mal gegen meinen Chef gewehrt und zurückgeschrieen. Daraufhin wurde ich rausgeschmissen. Ich habe auch kein Interesse dort weiter zu arbeiten. Denn schon vor Monaten habe ich ihm gesagt, das ich 14 Stunden-Schichten nicht mehr schaffe und meine Krampfaderoperation musste immer wieder verschoben werden, weil irgendein Hansl krank war.

Erst war ich beim Jobcenter, dann beim Arbeitsamt und nun sagen sie mir, ich muss zur Krankenkasse, damit ich von irgendwoher Geld bekomme. Das werde ich morgen auch tun. Weil ich in der psychiatrischen Intensivstation 5 mal innerhalb von 10 Tagen fixiert wurde, hat mir das Gericht einen Rechtsanwalt zugeteilt. Der tut aber irgendwie nix, immer erst in letzter Minute.

Die einzige, um die ich mich aber kümmern sollte, ist meine Tochter. Sie hat das alles sehr mitgenommen. Ich selbt erinnere mich an fast nichts mehr aus der Manie. Ausser das ich promiskuitiv war, in der Stadt Rennen gefahren bin, getankt habe, ohne zu bezahlen (das weiß ich nur, weil mir die Staatsanwaltschaft Post geschickt hat). Sie hatte schon vorher schulische Probleme und die wurden noch schlimmer, weil Mama ja nicht mehr mit ihr üben konnte.

Und jetzt meine Fragen, obwohl sich das alles irgendwie schon heftig ist, fühle ich mich ganz ruhig und gelassen. Liegt das an der Medikation oder bin ich einfach nur wieder geworden, wie kurz nach der Geburt meiner Tochter? Sollte ich meinen Job wechseln, also eine Umschulung beantragen? Ich liebe meinen Beruf, bin eine sehr gute Köchin und habe immer gutes Geld verdient. Ehrlich gesagt, möchte ich jetzt nur noch für meine Tochter dasein, damit sie nicht abrutscht. Die Grundschule hat damit gedroht, dass meine Tochter auf eine Sonderschule müsste, wenn ich ihr kein Rithalin gebe. Ist das nicht ungeheuerlich? Lehrer entscheiden heute, ob Kinder Psychopharmaka brauchen.

Bin für jeden Tipp dankbar!

Nicole



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.08.16 18:36.