In der neuen "in balance"-Broschüre der dgbs, die ich gestern erhielt,
wird das Thema "Ethik" - "Trialog und ethische Aspekte in der Psychiatrie
aufgergriffen.
Ich bin hier über folgende Aussage gestolpert:
Beispiel für eine ethisch gebotene Beteiligung von Betroffenen- und Angehörigenvertretern
in Kontrollgremien stellen die "staatliche Besuchskommissionen" dar.
Dabei werden Kliniken von "trialogisch" besetzten Kommissionen aufgesucht
und bezüglich der Behandlung und Einhaltung der Gesetze, Vorschriften und
Menschenrechte von untergebrachten Patienten überprüft.
Das hört sich ja zunächst einmal gut an, doch mir stellt sich die Frage,
ob in eine "staatlichen Kommission" tatsächlich so offen ist und wirklich
Betroffene und Angehörige in diese Kommission aufnimmt.....
da kommen mir doch erhebliche Zweifel.
Weiterhin frage ich mich, ob diese Besuchskommission ihren Besuch
unangekündigt oder angekündigt ausführt (höchstwahrscheinlich "angekündigt")
und in diesem Fall nicht objektiv.
Ich habe den Eindruck, dass viele (u.a. auch die dgbs) sich bzgl. "Ethik" in der Psychiatrie
sich so ihre Gedanken machen, doch was ist denn in den letzten Jahren diesbezüglich
geschehen, ist die Behandlung in den Psychiatrien wirklich besser, menschlicher,
trialogischer geworden?
Meine persönlichen Erfahrungen können dies leider nicht bestätigen.
Der Arzt hat Recht, was der Patient will, wird ignoriert - sprich:
Sie haben diese Krankheit und die wird so und so behandelt !!!
So habe ich es leider während meiner letzten stationären Aufenthalte
in der Psychiatrie erfahren müssen......was im Anschluss passiert,
ja, da kann man dann evtl. von Trialog oder eher Dialog (meine Angehörigen
werden hier kaum einbezogen) reden.
Wie seht ihr das - welche Erfahrungen habt ihr dazu gemacht?
Schöne Grüße
Mania67