Hi Ifrit
deine Diagnose ist noch frisch - es wird sich noch viel tun! Jetzt gibt es viel aufzuräumen und in Ordnung zu bringen, das geht nur Schritt für Schritt. Ich hatte mein Leben auch schön an die Wand gefahren, undiagnostiziert und unbehandelt, immer wieder neu gestartet und wieder krank geworden. Nach der Diagnose war die richtige Richtung angezeigt, es hat mir ungemein geholfen, endlich vieles zu verstehen und zu ändern - und die scheiß Phasen zu akzeptieren, die
nicht allein meine Schuld sind (was mir vorher nicht klar war)
Gerade an deinen Bericht sieht man wieder, wie viel man kaputt machen kann, bevor man die Diagnose bekommt. Das beweist meines Erachtens, das man nicht nur die Krankheit selbst managen muss, sondern eine ganze Menge psychischer Altlasten zu verarbeiten hat, die dadurch entstanden sind. Manche kleine Depression könnte man schon allein deswegen bekommen ;-) Da muss man aufräumen und klären.
Dabei helfen Medis allein kaum, man muss Stück für Stück seinem Weg finden, und sein Leben ändern, damit es einem besser bekommt. Ganz individuell, auf sich selbst zurechtgeschnitten, das ist möglich. Das betrifft alle möglichen Bereiche im Leben, ganz besonderes Beziehungen, Familie, Beruf, Wohnsituation undsoweiter.
Medis sind nur Hilfmittel. Bei manchen dauerhaft notwendig, bei anderen nur bei Bedarf - der eine braucht viel, der andere wenig ...das findet man heraus. Mir hat auch eine Kurzzeittherappie geholfen, die auf meinen Wunsch hin aufgebaut war wie eine Psychoedukation - also meine persönliche Krankheit mit ihren Facetten zu sortieren und den bestmöglichen Umgang damit. So wie es mir passt, natürlich :-)
Toi Toi Toi!
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.08.16 20:38.