Hy einszwei,
heute war wieder so ein Tag, wo ich beim Psychiater erneut die stufenweise Wiedereingliederung ansprechen wollte (v. a., weil sich einige Arbeitsbedingungen zum Vorteil geändert haben) und er (im Gegensatz zum letzten Mal) die Dosis erhöhen bzw. die Medikation wechseln wollte, da ich noch weit von einer Stimmungsstabilität entfernt sei. Na ja, ich muss ihm da einfach mal vertrauen, weiß nicht, was "normal" ist und ab wann man "stabil" ist. War aber total wütend nach dem Gespräch und bin zum Sport um mich abzureagieren.
Wieso hast du die Medikation abgesetzt?
Egalphasen kenn ich zur Genüge, die gehen aber wieder vorbei (ok, bei mir unter Medikation). Habe sie auch zeitweise versucht ohne Medis durchzustehen, null chance.... Hm, ich finde es irgendwie verkehrt, dass ein Zustand "nicht sein darf" - er ist doch schon da, ob du willst, oder nicht.... Und wer sagt, was sein darf und was nicht???? Wer will Gefühle verbieten??
Ich kanns jetzt nur mit der "Erschöpfungsphase" bei mir vergleichen, weil ich bei den Egalphasen noch nicht bewußt was gemacht oder micht damit auseinandergesetzt hatte- dann hätte ich die Depression ja akzeptieren müssen.... Ich hab diesmal das allererste Mal auf meinen Arzt gehört und hab nicht verbissen versucht gegen die Antriebslosigkeit anzugehen. Ich hab dann halt längere Zeit echt nichts gemacht. Paradoxerweise ging es mir mit dieser Vorgehensweise besser als in den Phasen vorher, wo ich mich zwingen wollte, weil "nichtstun nicht sein darf, dann wird alles noch schlimmer".
Meine Zustand kann ich seit der Diagnose kaum noch einschätzen, stelle vieles in Frage. Falle sehr oft auf die Nase bzgl. Selbst- und Fremdeinschätzung. Aber ich arbeite dran, schreibe mir den Tagesverlauf samt Gefühlen auf, hole mir bei wichtigeren Dingen Rückmeldung von Freundinnen, ob die es genau so sehen oder ob ich mich (wieder) überschätze. Das hilft etwas, ist aber noch weit entfernt vom Idealzustand. ABer ich bleibe dran.
Ne, in Berlin wohne ich nicht, noch nicht mal in der Nähe.
Ganz lieben Gruß
Kessy
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w, bipo 2 (ED 2009 gekonnt ignoriert; 4/2016 1.offiziell "gemischte Episode", 2020 wieder gemischte Episode); z. Zt. 5mg Olanzapin, 150mg Bupropion.; bis zu 100 mg Quetiapin zur Nacht (z. Zt. 25 mg); L-Thyroxin 50µg