Hallo zusammen,
Bisher nur stille Mitleserin gewesen, habe ich jetzt auch etwas auf dem Herzen und poche da auf jemanden, der vielleicht Erfahrung oder zumindest mehr Ahnung hat vom Krankenkassensystem als ich oder mein Umfeld, dem ich mich bisher anvertraut habe.
Ich sehe gerade ein, dass für mich ein Arztbesuch wohl dringend notwendig wäre. Eigentlich ganz einfach, jemanden suchen, Termin machen, ich kenne das Prozedere, war ich vor 7 Jahren schon wegen einer schwereren Depression in Therapie. Und ich habe auch die schlimme Vermutung - daher das Forum hier - dass es bei mir eben nicht mehr "nur" die depressiven Phasen sind, sondern auch gemischte und (hypo-)manische. Aber Selbstdiagnostik ist scheiße, ich brauche jemanden, der Ahnung hat.
Aber zu meinem akuten Problem, das mich vom Arztbesuch abhält: Meine Krankenversicherung. Ich bin Studentin und unter 25 und daher noch über die Familie versichert. Meine Mutter lebt nicht mehr, mein Vater ist Beamter. Daher bin ich 80% über Beihilfe und 20% über Debeka (privat) versichert - vielleicht kennt ihr das Prozedere, die Rechnungen kommen zu mir, ich leite sie an meinen Vater weiter, der leitet's an die entsprechenden Stellen, das Geld geht zu ihm (sein Konto) und dann zum Arzt ... Immer wieder ein riesiger Aufwand.
Und leider ist er nicht wirklich unschuldig an meinem "Zustand" und ich bin schon länger dazu übergegangen, alles was über "Hey, meine Waschmaschine hat den Geist aufgegeben, hast du einen Tipp?" hinausgeht, nicht ihm gegenüber anzusprechen. Ich bin auch, dank Studium, finanziell von ihm abhängig.
Entsprechend aber will ich nicht, dass er von einer Behandlung weiß, zumindest jetzt noch, am Anfang, geht ihn das alles nichts an und ein eigentliches Hoch auf die Ärztliche Schweigepflicht. Mein Problem sind die Rechnungen, die bezahlt werden müssen, die kann ich alleine nicht stemmen.
Ich war bereits mit der Debeka in Kontakt, es gäbe die Möglichkeit, die aktuelle Versicherung mit der Zustimmung meines Vaters auf mich zu übertragen, dann kann ich den Rechnungsquatsch selbst erledigen und die Krankenkasse ist ihm gegenüber nicht mehr der Auskunft verpflichtet bei Nachfragen - und seine Unterschrift ist auch nicht nötig.
Momentan habe ich wegen eines Praktikums (von den Zeiten her) keine Möglichkeit, mit der Beihilfe in Kontakt zu treten, weder telefonisch noch zum da auftauchen und das Praktikum dauert noch ein paar Wochen, nur möchte ich so lange nicht mehr warten und lieber wissen, ob die ein ähnliches Spiel zulassen. Der nette Herr bei der Debeka hatte keine Ahnung, aber war leider weniger optimistisch und das bisschen Ungenaue, das ich mir ergoogelt habe, war genauso - unwissend und pessimistisch.
Denn wüsste ich, ich könnte beide Versicherungen auf mich übertragen und ich hätte danach "meine Ruhe", würde ich den "Kampf" einmal auf mich nehmen, das durchziehen und mich meinem Vater "stellen" inklusive allen Diskussionen, Fragen und was da alles käme. Ich würde ihm lieber erzählen, ich hätte irgendeine Geschlechtskrankheit, als dass ich wieder in Therapie muss - ich bin jetzt einfach noch nicht bereit dafür und mein Umfeld kann das leider nicht verstehen.
Ich hoffe, ihr konntet mir soweit Folgen und ich habe meine Situation einigermaßen verständlich erklären können. Meine Frage ist nun relativ deutlich, hat jemand Erfahrung mit der Beihilfe oder vielleicht kennt jemand einen ähnlichen Fall und das Ergebnis?
Ich würde mich auch über sonstige Tipps sehr freuen.
Danke für eure Zeit und
die liebsten Grüße,
Minimuffin