Hallo Deborah,
das Thema Akzeptanz beschäftigt mich auch seit langem.
Die Erkrankung ist bei mir mit 18 Jahren ausgebrochen. Ich lebe also schon
mehr als mein halbes Leben damit. Ich hatte früher lange Jahre in denen
ich mit Carbamazepin stabil war. Irgendwann war ich der Meinung ich hätte
die Erkrankung überwunden und setzte wegen Kinderwunsch in Absprache
mit dem damals behandelten Psychiater die Medikamente ab.
Die Wochenbettpsychose die ich erlitt hatte sich gewaschen.
Meine Manien sind immer in einer Psychose geendet.
Ich habe panische Angst vor den Psychosen und will sowas nach Möglichkeit
nie wieder erleben. Daher akzeptiere ich für mich bis an mein Lebensende
Medikamente nehmen zu müssen.
Ich finde es sehr schwer mit so einer schweren Krankheit leben zu müssen und
den Mut nicht zu verlieren wenn es immer Rückschläge gibt.
Die ständigen Auf und Abs bin ich leid und würde alles drum geben endlich
stabil zu sein. Bisher war das aber Wunschdenken und ich war die letzten
vier Jahre trotz Krankheitseinsicht und Compliance nicht stabil.
Wenn ich ehrlich bin habe ich mittlerweile richtig Angst vor der Erkrankung
das hatte ich früher nicht. Ich hätte nicht gedacht dass das Alles so unberechenbar
ist.
Die Geduld aufzubringen wenn ständig die Medikamente angepasst werden
finde ich schwer.
Zu akzeptieren dass man eine sehr schwere unheilbare Erkrankung hat ist
nicht einfach und zu realisieren dass es vielleicht nie wieder gut wird ist
schwer.
Im Moment schaue ich von Tag zu Tag wie es mir geht und versuche nicht
so viele langfristige Ziele zu verfolgen. Jeder Tag an dem es mir gut geht
ist ein Geschenk.
Für Dich freue ich mich dass Du Deine geistig seelische Gesundheit
wieder gefunden hast! Ich hoffe sehr das gelingt mir auch...
Lieber Gruß an Dich Elsbeth