hat jemand schon mal die Möglichkeit gehabt eine Manie ohne Medikamente durchzustehen? Ich bin der Meinung, dass man verdammt Glück haben muss, eine solche Chance unter guten Bedingungen bekommen zu haben, vor allem in unserer Gesellschaft.
Hallo zusammen,
Ich hatte bereits das "Vergnügen", da ich meine Diagnose und medikamentöse Einstellung erst nach meiner ersten Manie bekam. Diese Manie schaukelte sich durch eine längere hypomane Phase immer weiter hoch, bis es dann zum kompletten Ausbruch, der 3 schlaflose Tage andauert, kam. Diese wenigen Tage verbrachte ich teils auf Reise, teils im Knast, da ich straffällig geworden war.
Schon nach der ersten durchgemachten Nacht hatte ich starke Halluzinationen, heftigen Größenwahn und starke Identitätsstörungen. Als ich schließlich in der geschlossenen Psychatrie (im Ausland) aufwachte, wusste ich nicht mehr, wer ich war. Dieser psychotische Zustand löste sich erst durch intensiver medikamentöser Behandlung nach ca. 2 Wochen langsam auf.
Im Anschluss folgte eine heftige Depression, aus der ich nach einem halben Jahr allmählich wieder herauskomme.
Mir wird diese Manie immer in Erinnerung bleiben, weil es die kränkste Erfahrung war und hoffentlich auch bleiben wird, die ich jemals hatte...Ich habe danach, als ich wieder halbwegs klar im Kopf war, alle Erinnerungen und Empfindungen daran aufgeschrieben, dass ich diese nie wieder vergesse und auch daraus lerne.
LG
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Your soul is the whole world - Hermann Hesse
Männlich, 32, Bipolar 1 & Ultra Rapid Cycling
200mg Lamotrigin, 25mg Sertralin, 100mg Quetiapin retard, 50-150mg Quetiapin unretardiert
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