Hallo zusammen,
Ich halte dieses Leben einfach nicht mehr aus. Ich habe mich gestern freiwillig in eine Kriseninterventionsstation einliefern lassen, nachdem ich mehrere Tage über meinen Suizid nachgedacht habe. Ich mache mir selbst Vorwürfe weil ich eigentlich beste Voraussetzungen dazu hätte, mit meinem Leben zufrieden zu sein. Ich bin ein 26 jähriger Student, bin seit 2 Wochen aus einer Klinik für bipolare Störungen entlassen - mit 150 mg Venlaflaxin und 7,5 mg Olanzapin, mit Olanzapin bin ich letzte Woche selbst auf 5 mg runtergegangen in der Hoffnung es bewirkt etwas...nichts, es hat sich eher verschlechtert.
Ich träume in letzter Zeit sehr viel und sehr abenteuerlich. Im Traum hab ich immer das Gefühl total glücklich zu sein, deswegen freue ich mich jeden Tag eigentlich nur noch auf den Abend. Morgens wache ich aus dem Träumen auf und bekomme sofort Suizidgedanken weil ich mein Leben so belanglos und langweilig finde. Überhaupt langweilt mich alles, das Einzige was mich nur noch interessiert ist meine Krankheit und irgendwelche Verschwörungstheorien. In meiner psychotischen Manie hatte ich das Gefühl, ich hätte die ganze Menschheit auf dem Gewissen, weil mir kein Mensch mehr etwas bedeutete. Jetzt weiß ich, einige Menschen bedeuten mir etwas, ich kann die Liebe aber nicht spüren, da ich komplett emotionslos bin. Da mir auch die Fähigkeit von Empathie abhanden gekommen ist, kann ich nicht mehr über Witze anderer lachen. Ich weiß überhaupt nicht, wann ich das letzte mal herzhaft gelacht habe.
Wie lange haben eure Depressionen nach der ersten Manie denn so gedauert, auf was muss ich mich einstellen?
Liebe Grüße,
Steppenwolf
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Your soul is the whole world - Hermann Hesse
Männlich, 32, Bipolar 1 & Ultra Rapid Cycling
200mg Lamotrigin, 25mg Sertralin, 100mg Quetiapin retard, 50-150mg Quetiapin unretardiert
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