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Für den Erfahrungsaustausch über Bipolare Störungen (manisch-depressive Erkrankungen)
Dienstleistung der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. (DGBS) Verein für bipolar Erfahrene, Angehörige, Fachleute
Sozialphobie und Abneigung
30. 03. 2016 23:42
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Registrierungsdatum: 8 Jahre zuvor
Beiträge: 1
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Hallo zusammen
Ich 28, mit 15 erste Psychose, befinde mich langsam in einer Sozialsackgasse.
Gruppenveranstaltungen wie Geburtstage meide ich schon lange. Generell sind Gruppen ein Rotes Tuch, vor dem ich weglaufe anstatt drauf zu. Die Angst davor abgelehnt zu werden, nicht gemocht zu werden ist ebenso groß wie die Ablehnung der Menschen selbst. Ich bin nicht mehr fähig Smalltalk zu führen und wenn doch, stelle ich jedes Wort, das ich sage auf eine Goldwaage und denke teilweise noch Stunden danach über den Scheiß nach den ich erzählt habe und wünschte ich könnte es ändern. Ich denke, sie denken und REDEN schlecht über mich, gleichzeitig denke ich schlecht über sie und finde immer etwas was mich an ihnen stört. Mit Menschen zu reden erscheint mir wie eine Fremdsprache obwohl ich sie spreche…. Dann bin ich wieder das humpelnde Außenseiter schwarze Schaf was garnicht da sein will.
Wenn Freunde kurzfristig Verabredungen absagen (was oft vorkommt), stelle ich meist alle meine wenigen Freundschaften in Frage bemitleide mich und mache mich selbst fertig deswegen.
So wie die Krankheit selber gibt’s natürlich auch Tage an denen alles super funktioniert und ich mich frage was eigentlich mein Problem ist.
Generell bin ich mit meinem Leben super glücklich, ich habe den besten Partner der Welt, ein bisschen Arbeit und meine Tiere, die mir tausend Mal lieber sind als irgendwelche Freunde, die dich verletzen wenn man es am wenigsten erwartet. Ich habe auch kein Problem damit allein zu sein.
Es ist nur nervig, diese gestörte Einstellung zu Menschen zu haben, einfach unnötiger Ballast. Würde so gern normal mit Menschen reden können und aufhören immer gemocht werden zu wollen / Angst vor Lästereien zu haben.
Früher war ich nie so, die Krankheit hat einen komplett anderen Menschen aus mir gemacht, was manchmal etwas gruselig ist. Andererseits bin ich froh zu sein wer ich bin und will eh mit der ganzen Welt nichts zu tun habe weil sie so Scheiße ist.
Meine Ärztin sagt, Soziale Ängste kommen häufiger vor in Verbindung mit Bipolarität und dass es mit Psychotherapie gute Erfolgsquoten gibt. In Verhaltenstherapie bin ich alle 2 Wochen, das muss ich mich wohl noch gedulden...
Im Forum hier habe ich allerdings noch nichts gefunden.
Habt ihr Erfahrung mit sowas?
Luna
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