Hi Maik,
>
> Und da das eine, meines Verständnisses nach, auch
> in das andere greift, kann dieses beispielsweise
> sogar durch eine fehlerhafte "entweder oder"
> Bewertung und einer Verbindung/Verknüpfung mit
> "sowohl als auch" zu einem fehlerhaften
> Gesamtbild führen.
Ok, dann sind wir uns in dem Punkt ja einig.
Vereinfacht gesagt: Info Mist = Urteil Mist.
>
> Ich wende beide Logiken an und sehe kein versus,
> da das eine auch in das andere greift.
Ich klemme natürlich auch nicht 100% im entweder oder. Jesses, soviel Zeit hab ich gar nicht, als dass ich jedes System dekonstruieren und dann kleinschrittig dual analysieren kann.
Das mache ich eigentlich nur, wenn ich etwas Neues lerne, oder auf einen Widerspruch stoße, was ja auch wieder mit neu lernen zu tun hat.
>
> Eine übermäßige "stümperhafte" Anwendung von
> "entweder oder", ohne jegliche Tiefenrecherche
> führt oft zu einer subjektiven Fehlbewertung.
> Eine Kombination von Fehlbewertungen durch
> das "sowohl als auch" führen somit zu einem
> verzerrten bzw. fehlerhaften Gesamtbild.
Da stimme ich auch absolut zu.
> Womit fügst du den zusammen ? Synthenisierst,
> kombinierst, verknüpfst du.
> Auf logischen Wege besteht die Möglichkeit mit
> "sowohl als auch".
So langsam komme ich dahinter, wie du sowohl als auch auffasst.
hm, ja, es muss natürlich irgendeinen Vorgang geben, der trennt und eine Antithese dieses Vorganges, der verbindet, ohne diese beiden ginge gar nichts.
Ob diese Verbindung allerdings zwingend über "sowohl als auch" geschehen MUSS.... hmmm.
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Ich sehe gerade, dass ich "sowohl als auch" ja schon als Resultat der Zusammenführung des entweder oder deklariert habe.
Damit wäre das Trennende und Wiederverbindende in meiner Vorstellung etwas ganz Anderes, das noch keinen Namen hat.
Ok, das ist natürlich etwas kronkelig, da jetzt noch ein extra-Konzept zu bemühen, während "sowohl als auch" als Verbindendes ja schon da ist. In diesem Sinne verstehe ich jetzt was du meinst und stimme dem eigentlich auch voll zu.
> Erkläre mir bitte mal genau genau dein Modell des
> Synthetisierens,
> ohne Verbindungen, Verknüpfungen herzustellen.
> Was genau verschmelzt die Informationen zu einem
> Gesamtbild,
> nach deiner Auffassung.
Siehe oben. Ich gehe da wohl implizit von der Existenz eines Mechanismusses aus, der weder was mit "entweder oder" noch mit "sowohl als auch zu tun hat".
Ob das so sinnvoll oder elegant ist, da bin ich mir gerade jetzt nicht sicher.
Wenn ich mir das mal kurz wegdenke komme ich bei deiner Sichtweise heraus.
Ich stoße mich letztlich immer noch an der Formulierung "zu sehr im entweder oder verhaftet", aber das scheint mir mehr und mehr ein rein semantischer Punkt zu sein.
> Wie ?
Indem du sein Leben in Teilbereiche runterbrichst. Arbeit, Familie, Freizeit. Zum Beispiel. Und von da aus dann weiter.
Bsp Arbeit: Umgang mit Kollegen, Resultate der Arbeit, usw. usf.
Irgendwann ist das klein genug als dass man entweder ziemlich klar sagen kann: "in dieser Facette ists klar schlecht" oder aber "in dieser Facette ists klar gut".
Dann alle Facetten zusammennehmen und anschauen.
Natürlich kommt dabei am Ende kein Satz wie "dieser Mensch war schlecht" oder "Dieser Mensch war gut" herum. Das wäre dann ja einwertig auf gröbster Ebene und natürlich ein völlig falscher Gebrauch von entweder oder.
Das Resultat wären vielmehr Sätze wie "dieser Mensch hatte viele gute Facetten und wenige schlechte" oder "Dieser Mensch war alles in allem recht gut".
Das sind dann natürlich Durchschnittswerte und die sind entsprechend inakkurat.
Idealerweise würde am Ende ein Satz wie "Wer wissen will ob dieser Mensch gut oder schlecht war, der sehe sich all diese Facetten hier an..." Und dann eine Auflistung all dieser Facetten mit entweder dem Urteil gut oder dem Urteil schlecht, je nach Facette.
Ist natürlich ein monströser Aufwand, weshalb man dann zu Mittelungen, also Durchschnitten greift oder auch gerne Dinge sagen kann wie "er war sowohl gut als auch schlecht".
Die höchste Auflösung oder Urteilsgüte erreicht man aber nur über die völlige Facettierung. (Nicht, dass so eine hohe Urteilsgüte immer nötig wäre)
> Die Bewertung oder auch das Urteil aus einer
> zweiwertige Logik,
> ist einwertig (gut, schlecht, wahr, unwahr,
> richtig, falsch...etc.)
Ach so.
Ja, nun, ein simpler Satz mit nur einem Wert als Resultat einer entweder oder Analyse eines Menschen geht natürlich gar nicht, siehe oben.
> Und ? Wissen erweitert sich, wird ständig wieder
> in Frag gestellt, korregiert.
Es ging mir hier darum dir zu zeigen, was ich damit meinte, als ich sagte "Sowohl als auch ist das Resultat eines entweder oders eine Ebene tiefer".
Vielleicht nochmal etwas verdeutlicht:
1. Ebene: entweder dick oder gesund (falsches entweder oder)
1.Ebene: nene, es gibt sowohl dick als auch gesund. Da ist der Widerpsruch (richtiges sowohl als auch)
2. Ebene: Dick ist nicht gleich dick. Etnweder viszerales-Bauchfett-Dick dann nicht gesund, oder nicht-viszerales Bauchfett dick dann gesund. (richtiges entweder oder, das erklärt warum das entweder oder der 1. Ebene falsch und das sowohl als auch der 1.Ebene richtig ist)
Das sowohl als auch der 1. Ebene kann ich aber weglassen und habe trotzdem die tiefere Erklärung.
1. Ebene: entweder dick oder gesund (falsches entweder oder)
2. Ebene: nene dick ist nicht gleich dick. Etnweder viszerales-Bauchfett-Dick dann nicht gesund, oder nicht-viszerales Bauchfett dick dann gesund. (richtiges entweder oder, das erklärt warum das entweder oder der 1. Ebene falsch ist)
Mit dem entweder oder geht das nicht:
1.Ebene: es gibt sowohl dick als auch gesund.
Stimmt schon, aber warum zum Kuckuck?
In diesem Beispiel lag das Problem nicht an "zu sehr im entweder oder verhaftet sein", sonderen daran, dass das entweder oder sich auf der falschen Ebene befand. Es hätte auf die 2te gehört, war aber anfänglich auf der Ersten.
Daher stoße ich mich an deiner Formulierung. Sie beschreibt imho die Realität nicht korrekt.
Wobei dabei natürlich die Frage ist, was du als "zu sehr" definierst. Möglicherweise verstehst du "zu sehr" ganz anders als ich, dann wären wir bei der reinen Semantik und uns über den Rest völlig einig.
> Sondern ? Bleibe bei meiner Aussage und lerne
> gerne dazu.
Siehe mein obiges Beispiel.
Aus dick = ungesund wird:
Viszerales Bauchfett = ungesund
Man hat eine Erkenntnis gewonnen ohne "sowohl als auch" zu bemühen.
> Ich habe bereits schon weiter oben dazu
> geschrieben. Abtrainieren im Sinne von
> reduzieren,
Da sind wir uns noch nicht einig.
Ich finde man muss es nicht reduzieren, man muss nur lernen es richtig zu benutzen.
Ich denke die Güte eines Urteils hat nur sehr wenig mit der Menge der darin vorkommenden entweder oders oder sowohl als auchs zu tun.
Vielmehr hängt sie von der korrekten Benutzung dieser Logiken ab.
> Wenn ich die Welt plakativ nur in gut oder in
> schlecht bewerte,
> teile ich das Ganze, in Zweiwertigkeit auf.
>
> Ich isoliere mich selbst vom Ganzen. Schwarz/weiss
> Denken
> und darf mich nicht über die Folgen wundern.
Wenn man den Fehler macht Dinge zu denken wie "Die Welt ist enteder gut oder schlecht", sicher.
Aber das ist ja ganz klar ein Fehlgebrauch von entweder oder.
"Diese eine Facette der Welt, die ich gerade isoliert habe, also die ist echt schlecht! Hmmm, mal sehen wie das mit den X Milliarden anderer Facetten ist" müsste es lauten. Dann isloiert man sich auch nicht. Im Gegenteil man verbindet sich X-fach mit der Welt, weil man kann ja keine Facette ansehen ohne irgendwie mit ihr verbunden zu sein.
>
> Wer mehr in "sowohl als auch" denkt, verbindet
> mehr, als er trennt.
Oh, spannend, hier fällt mir auf, dass Trennung von Dingen (also sowas wie ein Apfel ist keine Birne) nicht unbedingt mit einer Trennung von SICH SELBST und den Dingen einhergehen muss.
> Das Thema lautet allerdings auch religiös und
> bipolar und wir driften vielleicht zu sehr, in die
> Thematik
> Ratio und Logik ab.
Nun, also wenn wir zurück zum Thema wollen, dann ist ein Bogenschlag ja nicht schwer.
Verbindende vs. spaltende Logik und wie diese beiden sich in zum Beispiel manischen Phasen verhalten ist ja ein Kernpunkt der Religiösität. Denn die hat ja auch ein starkes Verhältnis zur Logik, wenn auch meist kein schönes.
> Die Liebe verbindet die Menschen und der Hass
> trennt sie voneinander.
> Warum ist dem so ?
Gute Güte, als das ist echt mal ne hammerschwere Frage. Da könntest du auch fragen warum gleiche Pole sich abstoßen und unterschiedliche sich anziehen....
Also da bin ich meilenweit überfragt. Da hätte ich nur eine meta-Antwort die mit Strukturen anstatt mit Inhalten oder dem "Wesen" von Liebe und Hass zu tun hat.
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Von Aschenputer bis Napalmdrossel.
Männlich, 37, Bipolar 2, Pregabalin 150mg