Grüß Dich, BIP94,
Du sagst "selbstverständlich mache ich eine Therapie" - das lässt mich staunen. Aber wenn Du das als selbstverständlich siehst, hast Du wohl auch Vertrauen, dass es etwas bringt.
Dies bringt mich gleich wieder auf eine Grundfrage unseres Problems: Umwelt? Antrainiert? Denn nur dann macht doch eine Therapie einen Sinn, oder? Sorry, dass das vielleicht etwas dumm klingt, aber mich persönlich hat zwar jede Therapie (und ich habe einige gemacht) zwar mit etwas mehr Wissen versorgt, nur: an dem Problem hat es gar nichts geändert. Wenn die These stimmt, dass uns fehlendes Gleichgewicht bestimmter Grundhormone - vom Cortisol bis zum Noradrenalin und was da so alles dazu gehört - in die missliche Lage bringt, dann fehlt uns nur das richtige Medikament.
Bitte entschuldige, dass ich "uns" geschrieben habe - das steht mir nicht zu. Jeder muss selbst wissen, was ihn vorwärts bringt und sicher gibt es Situationen, in denen sich über Therapie etwas grundlegend verändern lässt.
Typisch: Trauma - und davon gibt es einige Formen.
Ich persönlich kenne meine Traumen, kann sie erklären - aber fühlte mich trotzdem besch..
Und ich habe eben die tolle Erfahrung gemacht, dass ein einziges Medikament mein gesamtes Leben verändert hat. Es war ein so unglaubliches Geschenk... Wie auch immer. Das war ja eigentlich mein Thema: Ob jemand im Forum lange Zeit gut, sogar bestens mit Medis gelebt hat - und die dann nach Jahren immer weniger wirken. Da hilft keine Therapie. Und: Carbamazepin ist ja nicht im eigentlichen Sinn psychoaktiv, ich habe es also wie einen Katalysator gesehen, der etwas geschaffen hat, was mir vorher gefehlt hat - und was "normale" Menschen eben haben.
Wer solch eine Erfahrung gemacht hat, neigt natürlich dazu, zu glauben, dass auch "richtiges Verhalten" über Medis geschaffen werden kann, ganz automatisch (zumindest wer grundsätzlich einen gesunden Menschenverstand hat). Das lässt sich auch wissenschaftlich nachweisen, denn wenn man (tief) deprimiert ist, denkt und handelt man anders.
Meine Frage an Dich: Wenn Du "selbstverständlich" in Therapie bist, aber nicht stehenbleiben möchtest - stellst Du dann auch an den/die Therapeuten die Bitte/Forderung, mal mit moderneren Medis zu experimentieren? Wie gesagt, Jatrosom ist eines der ältesten AD's aus Anfang der 80-er. Und Dir geht es doch nicht so gut...?
LG, BM