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20. 06. 2004 16:04
Integrierte Mikro-optische Bauelemente auf einem Atom Chip

Durch die Entwicklung integrierter Materiewellen-Schaltkreise versuchen wir das beste aus zwei Welten zu vereinen: Die Möglichkeiten der modernen Mikrofabrikation mit den sehr gut ausgearbeiteten Techniken der Quantenmanipulation aus Atomphysik und Quantenoptik. Eine der wichtigsten Weiterentwicklungen des Atom-Chips ist die Integration von Mikrooptik auf der Chipoberfläche. Im Rahmen dieser Diplomarbeit sollen nun die ersten Schritte in diese Richtung unternommen werden. Gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Mikrooptik der Universität Mannheim und dem Weizman Institut of Science in Israel werden verschiedenste mikrooptische Bauelemente auf einem Atom Chip gebaut und dann getestet. Bei schnellem Fortgang stehen am Ende der Arbeit Detektions- und Manipulationsexperimente mit Atomen auf den neu entwickelten Chips.



Mikro-Cavities und Fibers auf einem Atom Chip

Durch die Entwicklung integrierter Materiewellen Schaltkreise versuchen wir das beste aus zwei Welten zu vereinen: Die Möglichkeiten der modernen Mikrofabrikation mit den sehr gut ausgearbeiteten Techniken der Quantenmanipulation aus Atomphysik und Quantenoptik. Eine der wichtigsten Weiterentwicklungen des Atom-Chip ist die Integration von Mikrooptik auf der Chipoberfläche, insbesondere Glasfaseroptik. Im Rahmen dieser Diplomarbeit sollen nun einfache Faserresonatorem und Fluoreszenzdetektoren mit fokussierenden Faserspitzen, sogenannten ?lensed fibres? auf einem Chip aufgebaut und getestet werden. Das Augenmerk liegt dabei auf traditioneller Faseroptik. Eine enge Zusammenarbeit mit der mehr technologischen Arbeit: Integrierte Mikro-optische Bauelementen auf einem Atom Chip wird erwartet. Bei schnellem Fortgang steht am Ende der Arbeit der Nachweis von einzelnen Atomen auf dem Atom Chip.



Raman-Lasersystem zur Quanten-Bit Manipulation

Neutrale Atome sind gute Kandidaten für Träger von Quantenbits zur Quanteninformations­verarbeitung. Die logischen Informationszustände |0> und |1> werden dabei in den internen Zuständen (Hyperfeinzustände) der Atome kodiert. Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll nun ein Lasersystem gebaut werden, das die kohärente Manipulation der Quantenbits mittels Laserstrahlung ermöglicht. Dabei müssen zwei Laserfrequenzen phasenstarr gekoppelt werden, um mit einer Zwei-Photonen-Resonanz einen extrem scharfen Raman-Übergang zwischen den zwei Quantenbit Niveaus zu treiben. Dies ist sowohl für Quantengatter in Quantenrechnern als auch für Quantenspeicher und das Lesen und Schreiben von Quanteninformation wichtig. Bei schnellem Fortgang stehen am Ende der Arbeit Experimente zur kohärenten Manipulation einzelner Quantenbits.



RF-System zur Quanten-Bit Manipulation

Neutrale Atome sind gute Kandidaten für Träger von Quantenbits zur Quanteninformations­verarbeitung. Die logischen Informationszustände |0> und |1> werden dabei in den internen Zuständen (Hyperfeinzustände) der Atome kodiert. Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll nun ein Radiofrequenzquelle (RF-Quelle) und die dazugehörige Elektronik gebaut werden, die die kohärente Manipulation der Quantenbits ermöglicht. Ausgesuchte Hyperfinezustände können die logischen Zustände |0> und |1> kodieren und Übergänge zwischen den entsprechenden Niveaus durch Einstrahlung von Radiofrequenz (von einer oder zwei Quellen) getrieben werden. Dies ist sowohl für Quantengatter in Quantenrechnern als auch für Quantenspeicher und das Lesen und Schreiben von Quanteninformation wichtig. Bei schnellem Fortgang stehen am Ende der Arbeit Experimente zur kohärenten Manipulation einzelner Quantenbits.



Schmalbandiges Filtersystem und Einzelphoton Messung

Eine zentrale Problemstellung in der Quanteninformationsverarbeitung ist das Schreiben und Lesen von Quanteninformation; die Umwandlung von übertragbarer Quanteninformation (?flying qubit?) der Quantenkommunikation in gespeicherte Quanteninformation (stationary qubit) zur Weiterverarbeitung in Quantenrechnern. Zentral dabei ist die Möglichkeit, einzelne Photonen (flying qubits) auch bei der Anwesenheit starken Streulichts oder Präparationslichts (wie zum Beispiel beim Abstoppen von Licht) zu detektieren. Ein sehr erfolgversprechender Weg ist der Einsatz von Fabry-Perot Resonatoren zur schmalbandigen Filterung der transmittierten, Quantenbits kodierenden Photonen. Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll nun ein Fabry-Perot Resonator als schmalbandiger Filter zur Unterdrückung der starken Störstrahlung aufgebaut und mit Einzelphoton-Detektoren zusammengebracht werden. Bei schnellem Fortgang steht am Ende die Detektion von einzelnen (aus einem Speicher gelesenen) flying qubits



Fermionen auf einem Atom Chip

Alle bisherigen Mikrofallen und Atom Chip Experimente verwenden Bosonen. Es ergeben sich viele sehr interessante Fragestellungen, auch in Bezug auf Quantenelektronik und mesoskopische Physik, wenn ähnliche Experimente mit fermionischen Atomen durchgeführt werden können. Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll nun unser Lithium Atom Chip Experiment von dem bosonischen Isotop Li-7 auf das Fermion Li-6 umgestellt werden. Bei schnellem Fortgang stehen am Ende der Arbeit die ersten neuen Experimente mit Fermionen in Mikrofallen auf einem Atom Chip.



Gemeinsames Kühlen und Fangen von Rubidium und Lithium

Alle bisherigen Mikrofallen und Atom Chip Experimente verwenden Bosonen. Es ergeben sich viele sehr interessante Fragestellungen, auch in Bezug auf Quantenelektronik und mesoskopische Physik, wenn ähnliche Experimente mit fermionischen Atomen durchgeführt werden können. Diese können am besten durch sympathetisches Kühlen mit einem kalten Reservoir in den Bereich der Quantenentartung gekühlt werden. Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll nun unser Rubidium Atom Chip BEC Experiment für des gemeinsame Experimentieren mit Rb-87 (Boson) und Li-6 (Fermion) adaptiert werden, Bei schnellem Fortgang stehen am Ende der Arbeit die ersten neuen Experimente mit Boson-Fermion Gemischen in Mikrofallen auf einem Atom Chip. Die Arbeit steht in engem Zusammenhang mit dem Thema: Fermionen auf einem Atom Chip. Am Ende sollen Resultate aus beiden Arbeiten zusammengebracht werden.
Medikament Lithium soll Alzheimer stoppen
Ein Medikament, das zur Behandlung manischer Depressionen eingesetzt wird, könnte auch gegen Alzheimer helfen. Lithium wirkt demnach gegen die Ablagerungen von Plaques im Gehirn Betroffener.





In Zell- und Tierversuchen ließen sich mit Lithium die charakteristischen Gewebeveränderungen aufhalten, die im Gehirn von Alzheimer Patienten auftreten: die Bildung von amyloiden Plaques und neurofibrillären Bündeln.

Da Lithium insbesondere bei älteren Menschen eine Reihe von Nebenwirkungen habe, bleibe aber noch abzuwarten, inwieweit es als Therapeutikum eingesetzt werden könne, schreiben amerikanische Wissenschafter von der Universität Pennsylvania im britischen Fachblatt "Nature" vom Donnerstag.

Enzym GSK-3 wird durch Lithium gehemmt



An der Bildung der amyloiden Plaques ist das Enzym GSK-3 beteiligt. Die Wissenschaftler um Christopher Phiel vom Howard Hughes Medical Institute der Universität Pennsylvania in Philadelphia fanden zunächst in Zellversuchen, dass Lithium das Enzym hemmt. Dadurch wurden weniger Plaques gebildet.

Verabreichten sie Lithium an Mäuse, die an einer Form von Alzheimer erkrankt waren, wurde die Ablagerung der Plaques ebenfalls vermindert.

Neuer Ansatzpunkt für Alzheimer-Medikament



Da bekannt ist, dass GSK-3 gleichzeitig auch an der Bildung der neurofibrillären Bündel beteiligt ist, sei Lithium ein besonders attraktiver Ansatzpunkt für die Entwicklung eines Alzheimer-Medikaments, hoffen die Forscher.

Allerdings sei es wegen der Nebenwirkungen von Lithium ratsam, auch nach anderen Substanzen zu suchen, die GSK-3 hemmen.

Weitere Forschungen notwendig



Noch sei zudem unklar, welche Rolle die Gewebeveränderungen überhaupt im Krankheitsverlauf spielten. Bekannt sei bisher nur, dass sie mit dem Fortschreiten von Alzheimer zunehmen.

Es müsse nun überprüft werden, ob Lithium oder ein anderer GSK-3-hemmender Wirkstoff auch die Demenz bei Alzheimer-Patienten aufhalten könne, schreiben Bart de Strooper von der katholischen Universität in Leuven (Belgien) und James Woodgett vom Ontario Krebs Institut in Kanada in einem Kommentar zu dem Artikel.
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Die Behandlung muss lebenslang erfolgen. Bipolare Störungen sind genetisch bedingte und chronische Erkrankungen. Mit modernen Behandlungsmethoden kann man die Symptome der Erkrankung wirkungsvoll bekämpfen. Es ist aber nicht möglich, die Ursache der Erkrankung zu beseitigen. Deshalb ist eine Behandlung normalerweise ein lebenslange Behandlung. Das muss den Betroffenen und ihren Angehörigen deutlich gemacht werden, denn nur so ist die Therapie dauerhaft und wirkungsvoll durchzuführen.


Akuttherapie: Die Behandlung der bipolaren Erkrankung ist je nachdem, in welcher Phase der Erkrankung der Betroffene sich befindet, unterschiedlichen Zielen unterworfen:
In einer akuten manischen oder depressiven Episode richtet sich die Akuttherapie daran aus, den Leidensdruck zu verringern. In der manischen, hypomanischen oder gemischten Krankheitsepisode ist ein weiteres Ziel auch, die Einsicht in die Erkrankung wieder herzustellen. Je nach Schwere und Art der Symptome kommen dazu verschiedene Medikamente und nichtmedikamentöse Behandlungsverfahren zur Anwendung. Die Akuttherapie beginnt, sobald eine akute Krankheitsphase auftritt. Sie dauert bei der Manie in der Regel zwischen 2 und 4 Wochen, bei der Depression etwa 4 Wochen. Die Akuttherapie wird so lange fortgesetzt, bis sich die akuten Symptome deutlich gebessert haben.



Erhaltungstherapie: Bei der an die Akuttherapie sich anschließenden Erhaltungstherapie geht es darum, den noch etwas instabilen Zustand des Betroffenen so weit zu stabilisieren, dass es nicht zu einem direkten Rückfall kommt. Ziel ist es, diesen stabilen Zustand für mindestens 6 bis 12 Monate zu erreichen. Die dazu angewandten Maßnahmen sind eine aufeinander abgestimmte Kombination aus Psychotherapie und medikamentöser Behandlung.


Rückfallprophylaxe: Die Rückfallprophylaxe oder Rückfallvorbeugung muss beginnen, sobald sich die Stimmungslage des Betroffenen wieder normalisiert und stabilisiert hat. Ziel ist es, auch langfristig das Auftreten einer erneuten akuten Krankheitsepisode zu verhindern. Zwar werden in dieser Phase die Medikamente häufig auf ein absolut notwendiges Maß reduziert, es ist aber unbedingt wichtig, dass die medikamentöse Behandlung fortgesetzt wird. Gerade jetzt greift die oben genannten Erkenntnis, dass die Behandlung der bipolaren Erkrankung eine lebenslange Behandlung ist. Medikamentöse und nichtmedikamentöse Behandlung sollten auf keinen Fall ohne ärztlichen Rat verändert oder gar abgebrochen werden. Das kann zu einem erneuten Auftreten einer akuten Krankheitsepisode führen
Medikamentöse Therapie bei bipolaren Erkrankungen

Psychisch wirksame Medikamente brauchen einige Zeit, bis sie voll wirken. Menschen mit bipolaren Erkrankungen müssen häufig ihr Leben lang Medikamente einnehmen. Heute werden hauptsächlich zwei Gruppen von Medikamenten eingesetzt, die Stimmungsstabilisierer und die Interventionsmedikamente. Anders als z. B. Schmerzmittel, benötigen Medikamente, die auf Aktivität des zentralen Nervensystems einwirken und psychische Funktionen beeinflussen, einige Zeit, bis sie ihre volle Wirkung entfalten. Deshalb bessern sich die Symptome auch nicht sofort. Es kann ein bis drei Wochen dauern, bis die volle Wirksamkeit erreicht ist und sich die Beschwerden deutlich bessern. Wichtig ist, dass die Medikamente entsprechend der ärztlichen Empfehlung auch dann weiter pünktlich eingenommen werden, wenn sich noch keine Wirkung eingestellt hat.


Stimmungsstabilisierer gleichen übermäßige Schwankungen der Stimmung aus. Die Stimmungsstabilierer werden sowohl in der Akutphase, als auch in der anschließenden Erhaltungstherapie und zur Rückfallprophylaxe eingesetzt. Stimmungsstabilisierer gleichen übermäßige Stimmungsschwankungen sowohl in einer manischen, als auch in einer depressiven Erkrankungsepisode aus. Diese Wirkung können sie sowohl akut, als auch langfristig entfalten. Dabei wird die vorherrschende Stimmung stabilisiert, ohne dass eine entgegensetzte Episode ausgelöst wird. Diese Eigenschaften machen Stimmungsstabilisierer zu einem wichtigen Medikament, das auch in Phasen relativer Stabilität zur Vorbeugung eines Rückfalls eingesetzt wird. Gerade in dieser Zeit ist die Einnahme wichtig, um erneuten Krankheitsepisoden vorzubeugen.


Lithium wird häufig erfolgreich angewandt. Es muss sorgfältig dosiert und kontrolliert werden. Zu den Stimmungsstabilisierern gehören das Lithium und Antiepileptika u.a. Carbamazepin, Valproat und Lamotrigin. Lithium ist ein Salz. Es verhindert in bis zu 80 Prozent das Wiederauftreten manischer und depressiver Episoden. Wird eine Episode nicht verhindert, so schwächt Lithium zumindestens die Symptomatik deutlich ab. Lithium muss langfristig, d. h. über Jahre, eingenommen werden. Deshalb ist die Mitarbeit der Betroffenen und ihre Aufklärung sehr wichtig. Das plötzliche Absetzen dieses Medikamentes löst in 50 bis 90 Prozent der Fälle einen Erkrankungsschub aus. Lithiumsalze haben nur eine geringes Spektrum der Wirksamkeit - ein Arzt spricht in diesem Zusammenhang von einem sehr engen therapeutischen Fenster - und können deshalb schnell überdosiert werden. Sie müssen sehr sorgfältig dosiert sein. Das gelingt nur, wenn die Betroffenen gut mit dem Arzt zusammen arbeiten. Die Dosierung wird dann langsam an die Bedürfnisse des Einzelnen angepasst. Die antidepressive Wirkung setzt häufig erst nach vier bis sechs Wochen ein. Die gegen die Manie gerichtete Wirkung kann aber schon nach einer Woche greifen. Um die Gefahr eines Rückfalls zu verringern, sollten Lithiumsalze über mindestens sechs Monate eingenommen werden. Das ist sehr wichtig. Wird das Medikament zu früh abgesetzt, oder die Einnahme unterbrochen, so kann der gesamte Erfolg zunichte gemacht werden. Während der Einnahme sollten regelmäßige, ärztliche Kontrollen von Körpergewicht, Halsumfang und der Blutspiegel der Lithiumsalze, EKG und EEG durchgeführt werden. Nur so können mögliche Langzeitfolgen und schwerwiegendere Nebenwirkungen wirksam vermieden werden. Anfängliche leichtere Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Schläfrigkeit, Muskelschwäche oder Fingerzittern gehen normalerweise nach einiger Zeit wieder zurück.


Valproat hat ein großes therapeutisches Fenster. Valproat ist genau so effektiv wirksam, wie Lithium und wird besonders erfolgreich bei manischen Episoden und Mischformen eingesetzt. Ein Vorteil ist, dass Valproat in akuten manischen Episoden auch als Infusionstherapie eingesetzt werden kann. So kann sich eine besonders schneller antimanischer Effekt durchsetzen. Das therapeutische Fenster ist bei Valproat sehr viel größer, als bei Lithium.


Carbamazepin bei akuten manischen Phasen. Carbamazepin wird in akuten manischen Phasen wirkungsvoll eingesetzt und ist dort in seiner Wirksamkeit mit der des Lithiums vergleichbar. Bei Mischzuständen und beim Rapid Cycling scheint Carbamazepin dem Lithium überlegen zu sein. Die wirkungsvolle Dosierung ist individuell sehr unterschiedlich. Deshalb ist eine genaue Kontrolle und sorgfältige Einstellung des Betroffenen erforderlich.


Interventionsmedikamente ergänzen die Therapie. Reicht in einer akuten Krankheitsepisode die Gabe eines Stimmungsstabilisierers nicht aus, so kommen Interventionsmedikamente zum Einsatz. Diese Medikamente werden in der Regel nur in der Akutphase verordnet und evt. noch in der anschließenden Erhaltungsphase. Zur Rückfallprophylaxe reichen in der Regel Stimmungsstabilisierer aus. Zu den Interventionsmedikamenten gehören u.a.:
atypische Neuroleptika, Atypika
Antidepressiva
Hypnotika (Schlafmittel)
Sedativa (Beruhigungsmittel)



Atypische Neuroleptika werden häufig erfolgreich angewandt. Atypische Neuroleptika sind Weiterentwicklungen der früher angewandten Neuroleptika. Die atypischen Neuroleptika, die häufig auch Atypika genannt werden, sind sehr viel besser verträglich und haben erheblich weniger Nebenwirkungen. Atypische Neuroleptika werden in manischen Episoden bei psychotischen Symptomen wie Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Realitätsverlust und bei Mischzuständen erfolgreich eingesetzt. Atypika wirken aber auch direkt auf die Stimmungslage der Betroffenen, deshalb werden sie heute häufig auch als Stimmungsstabilisierer angewandt, wenn keine psychotischen Symptome bestehen.


Antidepressiva sind in depressiven Phasen oft notwendig. In depressiven Episoden wird fast immer die Gabe eines Antidepressivums notwendig. Dabei sollte die Gabe von trizyklischen Antidepressiva vermieden werden. Bei ihnen besteht die Gefahr, dass sie eine manische Phase auslösen. Bei depressiven Episoden bipolarer Erkrankungen sind SSRI und MAO-Hemmer besser geeignet.
Die Zusammenstellung der Medikamente erfolgt immer individuell. Das ist bei bipolaren Erkrankungen sehr wichtig, denn jeder Betroffene zeigt ein eigenes Spektrum an Symptomen, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.

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Demenz

Evidenzbasierte Leitlinie zu Diagnose und Therapie
Entwickelt durch das medizinische Wissensnetzwerk ,,evidence.de?
der Universität Witten/Herdecke
Version 10/2003

Ergänzungen, Hintergrundinformationen und Materialien

Impressum: Entwicklung der Leitlinie, Autoren, Copyright...


Gliederung der Hintergrundinformationen

1.1H Hintergrundinformationen zu ?Prävalenz und Inzidenz?

Tabelle 1H: Prävalenz

Tabelle 2H: Inzidenz

1.5H Hintergrundinformationen zu ?Einteilung der Evidenz?

Tabelle 3H: Einteilung der Evidenz

2H Hintergrundinformationen zu ?ICD-Klassifikation?

Tabelle 4H: ICD 10-Klassifikation Demenz, ausführliche Version

Tabelle 5H: Medikamente, die eine Demenz verschlechtern können

Tabelle 6H: Pharmaka, die in seltenen Fällen eine Demenz verschlechtern können

Tabelle 7H: Liste der reversiblen Demenzursachen

Tabelle 8H: Liste der irreversiblen Demenzursachen

3.4H Hintergrundinformationen zu ?Mentale Leistungstests?

Mini-Mental-Status-Test (MMST)
DEMTEC
Uhrzeit-Zeichnen-Test (UZT, CCT=Clock Completion Test)
Instrumentelle Aktivitäten des täglichen Lebens (IADL)
TFDD
4.1H Hintergrundinformationen zu ?Pflege und Betreuung bei Demenz?

Pflege dementiell Erkrankter
4.5.1.1H Hintergrundinformationen zu ?Cholinesterasehemmer?

Donepezil
4.5.2.1H Hintergrundinformationen zu ?Acetylsalicylsäure (ASS)?

5H Hintergrundinformationen zu ?Besonderheiten?

Kreatinin-Clearance
Tabelle 9H: Kreatinin-Clearance in Abhängigkeit vom Lebensalter

Weitere Internetadressen zum Thema Demenz

1.1H Hintergrundinformationen zu ?Epidemiologie?


Tabelle 1H: Prävalenz der Demenz in Deutschland (2000) [198]
Altersgruppe
Mittlere Prävalenzrate (%)
Schätzung der Krankenzahl in Deutschland

65-69
1,2
48.000

70-74
2,8
99.000

75-79
6,0
171.000

80-84
13,3
173.000

85-89
23,9
272.000

90 und älter
34,6
172.000





65 und älter
7,2
935.000




Tabelle 2H: Inzidenz der Demenz in Deutschland (1999) [198]
Altersgruppe
Mittlere Inzidenzrate (%)
Schätzung der jährlichen Neuerkrankungen in Deutschland

65-69
0,43
17.000

70-74
0,88
30.000

75-79
1,88
50.000

80-84
4,09
46.000

85-89
6,47
56.000

90 und älter
10,11
32.000





65 und älter
1,90
231.000




1.5H Hintergrundinformationen zu ?Einteilung der Evidenz?
Die Empfehlungen der Leitlinie sind - ihrer Relevanz entsprechend - in 3 Stufen (A, B, C) eingeteilt, die durch die Stärke der zugrunde liegenden Evidenz charakterisiert werden. Diese Einteilung wurde Vorschlägen der US Agency of Health Care Policy and Research (AHCPR) und des Scottish Intercollegiate Guidelines Network (SIGN) entnommen [115, 122].
Der einfachen Lesbarkeit wegen wird in dieser Leitlinie nur mit den Empfehlungen gearbeitet. Im Literaturverzeichnis sind jedoch die Evidenzklassen für die jeweilige Literaturstelle angegeben.


Tabelle 3H: Einteilung der Evidenz
Grad der Empfehlung


Evidenzklasse



A
Ia: Evidenz aufgrund von Metaanalysen randomisierter, kontrollierter Studien

Ib: Evidenz aufgrund zumindest einer randomisierten, kontrollierten Studie

B
IIa: Evidenz aufgrund mindestens einer gut angelegten kontrollierten Studie ohne Randomisierung

IIb: Evidenz aufgrund mindestens einer gut angelegten quasi-experimentellen Studie

III: Evidenz aufgrund gut angelegter, nicht experimenteller deskriptiver Studien (z.B. Vergleichsstudien, Kohortenstudien, Fall-Kontroll-Studien)

C
IV: Evidenz aufgrund von Berichten / Meinungen von Expertenkreisen, Konsensuskonferenzen und / oder klinischer Erfahrung anerkannter Autoritäten

Modifiziert nach [115, 122]

Zurück zur Haupttextversion Kapitel 1.5

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2H Hintergrundinformationen zu ?Definition der Demenz?


Tabelle 4H: ICD 10-Klassifikation
V. Psychische und Verhaltensstörungen
(F00-F99)
Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen
(F00-F09)
Dieser Abschnitt umfasst eine Reihe psychischer Krankheiten mit nachweisbarer Ätiologie in einer zerebralen Krankheit, einer Hirnverletzung oder einer anderen Schädigung, die zu einer Hirnfunktionsstörung führt. Die Funktionsstörung kann primär sein, wie bei Krankheiten, Verletzungen oder Störungen, die das Gehirn direkt oder in besonderem Maße betreffen; oder sekundär, wie bei systemischen Krankheiten oder Störungen, die das Gehirn als eines von vielen anderen Organen oder Körpersystemen betreffen.

Demenz (F00-F03) ist ein Syndrom als Folge einer meist chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns mit Störung vieler höherer kortikaler Funktionen, einschließlich Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen. Das Bewusstsein ist nicht getrübt. Die kognitiven Beeinträchtigungen werden gewöhnlich von Veränderungen der emotionalen Kontrolle, des Sozialverhaltens oder der Motivation begleitet, gelegentlich treten diese auch eher auf. Dieses Syndrom kommt bei Alzheimer Krankheit, bei zerebrovaskulären Störungen und bei anderen Zustandsbildern vor, die primär oder sekundär das Gehirn betreffen.


F00 Demenz bei Alzheimer Krankheit (G30.-+)
Die Alzheimer Krankheit ist eine primär degenerative zerebrale Krankheit mit unbekannter Ätiologie und charakteristischen neuropathologischen und neurochemischen Merkmalen. Sie beginnt meist schleichend und entwickelt sich langsam aber stetig über einen Zeitraum von mehreren Jahren.

F00.0 Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit frühem Beginn (Typ 2) (G30.0+)
Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit Beginn vor dem 65. Lebensjahr. Der Verlauf weist eine vergleichsweise rasche Verschlechterung auf, es bestehen deutliche und vielfältige Störungen der höheren kortikalen Funktionen.

Alzheimer-Krankheit, Typ 2
Präsenile Demenz vom Alzheimer-Typ
Primär degenerative Demenz vom Alzheimer-Typ, präseniler Beginn


F00.1 Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit spätem Beginn (Typ 1) (G30.1+)
Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit Beginn nach dem 65. Lebensjahr, meist in den späten 70er Jahren oder danach, mit langsamer Progredienz und mit Gedächtnisstörungen als Hauptmerkmal.

Alzheimer-Krankheit, Typ 1
Primär degenerative Demenz vom Alzheimer-Typ, seniler Beginn
Senile Demenz vom Alzheimer-Typ (SDAT)


F00.2 Demenz bei Alzheimer-Krankheit, atypische oder gemischte Form (G30.8+)
Atypische Demenz vom Alzheimer-Typ

F00.9 Demenz bei Alzheimer-Krankheit, nicht näher bezeichnet (G30.9+)


F01 Vaskuläre Demenz
Die vaskuläre Demenz ist das Ergebnis einer Infarzierung des Gehirns als Folge einer vaskulären Krankheit, einschließlich der zerebrovaskulären Hypertonie. Die Infarkte sind meist klein, kumulieren aber in ihrer Wirkung. Der Beginn liegt gewöhnlich im späteren Lebensalter.

Inkl.: Arteriosklerotische Demenz

F01.0 Vaskuläre Demenz mit akutem Beginn
Diese entwickelt sich meist sehr schnell nach einer Reihe von Schlaganfällen als Folge von zerebrovaskulärer Thrombose, Embolie oder Blutung. In seltenen Fällen kann eine einzige massive Infarzierung die Ursache sein.

F01.1 Multiinfarkt-Demenz
Sie beginnt allmählich, nach mehreren vorübergehenden ischämischen Episoden (TIA), die eine Anhäufung von Infarkten im Hirngewebe verursachen.

Vorwiegend kortikale Demenz


F01.2 Subkortikale vaskuläre Demenz
Hierzu zählen Fälle mit Hypertonie in der Anamnese und ischämischen Herden im Marklager der Hemisphären. Im Gegensatz zur Demenz bei Alzheimer-Krankheit, an die das klinische Bild erinnert, ist die Hirnrinde gewöhnlich intakt.

F01.3 Gemischte kortikale und subkortikale vaskuläre Demenz

F01.8 Sonstige vaskuläre Demenz

F01.9 Vaskuläre Demenz, nicht näher bezeichnet

F02 Demenz bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
Formen der Demenz, bei denen eine andere Ursache als die Alzheimer Krankheit oder eine zerebrovaskuläre Krankheit vorliegt oder vermutet wird. Sie kann in jedem Lebensalter auftreten, selten jedoch im höheren Alter.

F02.0 Demenz bei Pick-Krankheit (G31.0+)
Eine progrediente Demenz mit Beginn im mittleren Lebensalter, charakterisiert durch frühe, langsam fortschreitende Persönlichkeitsänderung und Verlust sozialer Fähigkeiten. Die Krankheit ist gefolgt von Beeinträchtigungen von Intellekt, Gedächtnis und Sprachfunktionen mit Apathie, Euphorie und gelegentlich auch extrapyramidalen Phänomenen.

F02.1 Demenz bei Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (A81.0+)
Eine progrediente Demenz mit vielfältigen neurologischen Symptomen als Folge spezifischer neuropathologischer Veränderungen, die vermutlich durch ein übertragbares Agens verursacht werden. Beginn gewöhnlich im mittleren oder höheren Lebensalter, Auftreten jedoch in jedem Erwachsenenalter möglich. Der Verlauf ist subakut und führt innerhalb von ein bis zwei Jahren zum Tode.

F02.2 Demenz bei Chorea Huntington (G10+)
Eine Demenz, die im Rahmen einer ausgeprägten Hirndegeneration auftritt. Die Störung ist autosomal dominant erblich. Die Symptomatik beginnt typischerweise im dritten und vierten Lebensjahrzehnt. Bei langsamer Progredienz führt die Krankheit meist innerhalb von 10 - 15 Jahren zum Tode.

Demenz bei Huntington-Krankheit


F02.3 Demenz bei primärem Parkinson-Syndrom (G20+)
Eine Demenz, die sich im Verlauf einer Parkinson-Krankheit entwickelt. Bisher konnten allerdings noch keine charakteristischen klinischen Merkmale beschrieben werden.

Demenz bei:
- Paralysis agitans
- Parkinsonismus oder Parkinson-Krankheit


F02.4 Demenz bei HIV-Krankheit [Humane Immundefizienz-Viruskrankheit] (B22.0+)
Eine Demenz, die sich im Verlauf einer HIV-Krankheit entwickelt, ohne gleichzeitige andere Krankheit oder Störung, die das klinische Bild erklären könnte.

F02.8 Demenz bei anderenorts klassifizierten Krankheitsbildern

Demenz bei:
Enzephalopathie (G93.4+)
Epilepsie (G40.-+)
hepatolentikulärer Degeneration [M. Wilson] (E83.0+)
Hyperkalziämie (E83.5+)
Hypothyreose, erworben (E01+, E03.-+)
Intoxikationen (T36-T65+)
Multipler Sklerose (G35+)
Neurosyphilis (A52.1+)
Niazin-Mangel [Pellagra] (E52+)
Panarteriitis nodosa (M30.0+)
Schädelhirntrauma (einschließlich "Dementia pugilistica") (T90.-+)
systemischem Lupus erythematodes (M32.-+)
Trypanosomiasis (B56.-+, B57.-+)
zerebraler Lipidstoffwechselstörung (E75.-+)
Vitamin-B12-Mangel (E53.8+)


F03 Nicht näher bezeichnete Demenz
Präsenil:
- Demenz o.n.A.
- Psychose o.n.A.
Primäre degenerative Demenz o.n.A.
Senil:
- Demenz:
- - depressiver oder paranoider Typus
- - o.n.A.
- Psychose o.n.A.
Exkl.: Senile Demenz mit Delir oder akutem Verwirrtheitszustand (F05.1)

Senilität o.n.A. (R54)



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Hintergrundinformationen zu Pharmaka, die die kognitive Funktionen verschlechtern können

Die folgende Tabelle ist keinesfalls vollständig: Sie zählt Pharmaka auf, die die kognitive Funktionen verschlechtern können.
Hierzu gehören v.a. alle zentral dämpfenden, sowie alle anticholinerg wirkenden Pharmaka.
Die Links führen zur Scholz-Arzneimitteldatenbank.


Tabelle 5H: Liste der Medikamente, die eine Demenz verschlechtern könnenWirkstoffgruppe
Wirkstoff
Nach- schlagen
Handelsname(n), Beispiele

1. Anticholinergika
genereller Verdacht
Scopolamin

Scopoderm TTS®


Biperiden

Akineton®


Tolterodin

Detrusitol®

2. Anti-Parkinsonpharmaka genereller Verdacht
Bromocriptin

Pravidel®


L-Dopa-Präparate

Madopar®, Nacom®


Trihexyphenidyl

Artane®

3. Antidepressiva
genereller Verdacht




3.1 Tri- und Tetrazyklische Antidepressiva
anticholinerge Potenz, sedierend
Amitryptilin

Limbatril®, Saroten®


Desipramin

Pertofran®


Imipramin

Tofranil®


Doxepin

Sinquan®, Aponal®


Trimipramin

Stangyl®

3.2 Selektive Serotonin Reuptake Inhibitoren
keine anticholinerge Potenz, daher Risiko deutlich geringer
Sertralin

Zoloft®, Gladem®


Fluoxetin

Fluktin®, Prozac®

3.3 Nicht-trizyklische Antidepressiva
Trazodon

Thombran®

3.4 Lithium
Lithium

Lithium®

4. Antipsychotika
generell alle Antipsychotika mit
anticholinerger Potenz
Thioridazin
niedrige neuroleptische Potenz, schwach anticholinerg, stark sedierend

Melleril®


Haloperidol
hohe neuroleptische Potenz, stark anticholinerg, schwach sedierend

Haldol®


Fluphenazin

Dapotum®, Lyogen®


Perphenazin

Decentan®


Chlorpromazin

Propaphenin®

4.1 Atypische Neuroleptika
deutlich geringeres Risiko, da keine anticholinerge Potenz
Clozapin

Leponex®


Risperidon

Risperdal®


Olanzapin

Zyprexa®

5. Hypnotika, Sedativa und Tranquillantien




5.1 Benzodiazepine
genereller Verdacht
Diazepam

Valium®


Chlordiazepoxid

Librium®


Lorazepam

Tavor®


Triazolam

Halcion®


Midazolam

Dormicum®


Oxazepam

Adumbran®

5.2 Barbiturate
genereller Verdacht
Phenobarbital

Luminal®

5.3 Chloralhydrat
Chloralhydrat

Chloraldurat®

5.4 Meprobamat
Meprobamat

Visano®

6. Antikonvulsiva
genereller Verdacht
Phenytoin

Phenhydan®, Zentropil®


Valproinsäure

Ergenyl®


Carbamazepin

Tegretal®, Timonil®

7. Antihistaminika




7.1 H1-Rezeptor-
Blocker
genereller Verdacht für alle ?klassischen
Antihistaminika?, da sie anticholinerg und
sedierend wirken
Clemastin

Tavegil®


Dimenhydrinat

Vomex A®


Dimetinden

Fenistil®


Promethazin

Atosil®

7.2 H2-Rezeptor-
Blocker
genereller Verdacht
Cimetidin

Tagamed®

8. Opiode
Tramadol

Tramal®


Morphin

MST®

9. Kardiaka




9.1 Kalziumantagonisten
(Calciumkanalblocker)
genereller Verdacht, dementiellen Abbau zu
beschleunigen









9.2 Alpha-2-Agonisten
(Antisympathotonika)
genereller Verdacht
Methyldopa

Presinol®


Clonidin

Catapresan®

9.3 Digitalisglykoside
Digoxin

Novodigal®, Lanitop®

10. Immunsuppresiva
Ciclosporin

Sandimmun®


Interferone



11. Zytostatika
Für die meisten Zytostatika sind zentralnervöse Störungen mit Verwirrtheit, dementiellen Abbau etc. beschrieben
Methotrexat

Lantarel®


L-Asparaginase

Oncaspar®


Cladibrin

Leustatin®


Cyclophosphamid

Endoxan®


Interleukin?2

Proleukin®


Chlorambucil

Leukeran®


Cytarabin



12. Endokrines System
Cyproterin

Androcur®


Buserelin

Profact®

12.1 Kortikosteroide
genereller Verdacht endogene und exogene
Kortikosteroide betreffend
Hydrocortison




Prednison

Decortin®


Dexamethason

Fortecortin®, Afpred®


Methylprednisolon

Urbason®

13. Muskelrelaxantien
Baclofen

Lioresal®

14. Antibiotika




14.1 Nitroimidazole
genereller Verdacht
Metronidazol

Clont®

14.2 Chinolone
genereller Verdacht
Ciprofloxacin

Ciprobay®


Norfloxacin

Bactracid®


Ofloxacin

Tarivid®

14.3 Tuberkulostatika
Ethambutol

Myambutol®


Isoniazid

INH®

Modifiziert nach [115]


Ergänzungen zur Tabelle 5H:

1. Anticholinergika:

Anticholinergika werden generell verdächtigt, kognitive Störungen zu verursachen.

Scopolamin ist wohl die Paradesubstanz, wenn es um Auslösung bzw. Verschlechterung
einer Demenz geht. Eine Studie beschreibt, wie bei gesunden Probanden mit Scopolamin gezielt eine Demenz ausgelöst wurde (um dann zu zeigen, dass Moclobemid diese bessert) [307].

Bei Metixen (z.B. Tremarit®) kann es v.a. bei älteren Patienten mit dementiellem Syndrom zu deliranten Zustandsbildern, Unruhe, Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen kommen [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Bei Biperidin (z.B. Akineton®), Trihexiphenidyl (z.B. Artane®) und Bornaprin (z.B. Sormodren®) wurden Verwirrtheit sowie gelegentlich Gedächtnisstörungen und selten ein Delir beschrieben [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Bislang galt für Tolterodine (z.B. Detrusitol®), es sei frei von signifikanten unerwünschten kognitiven Wirkungen. Dies wurde jetzt durch einen Fallbericht widerlegt [308].


2. Anti-Parkinsonmittel

Anti-Parkinson-Medikamente können generell eine Demenz verschlechtern. Es ist jedoch schwierig zu differenzieren, ob es sich um eine Medikamentennebenwirkung oder einem Fortschreiten der Grunderkrankung Morbus Parkinson handelt.

Bromocriptin (z.B. Pravidel®) führt häufig zu Verwirrtheit, depressiver Verstimmung, Benommenheit und zu Psychosen [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Bei Levodopa + Benserazid (z.B. Madopar®) sind zeitliche Desorientiertheit, Verwirrtheit v.a. bei älteren Patienten und bei zerebral vorgeschädigten Patienten beschrieben (selten 1/1000 ? 1/10000). Die Nebenwirkungen hängen in ihrer Ausprägung von der Dauer der Anwendung und der Dosis ab [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Bei Levodopa + Carbidopa (z.B. Nacom®) sind häufig Verwirrtheit, Wahnideen, psychotische
Zustandsbilder, depressive Verstimmungen, Schläfrigkeit und Benommenheit, gelegentlich auch Orientierungsstörungen und verminderte geistige Leistungsfähigkeit gefunden worden [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


3. Antidepressiva

Tri- und tetrazyklische Antidepressiva haben eine anticholinerge Wirkung, gelegentlich beschriebene Gedächtnisstörungen und Verwirrtheit können wahrscheinlich auf die anticholinerge Wirkung zurückgeführt werden.

Bei Trazodon (z.B. Thombran®), einem nicht-trizyklischen Antidepressivum sind Verwirrtheitszustände beschrieben (selten) [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Bei Sertralin (z.B. Zoloft®), einem selektiven Serotonin-Reuptake-Inhibitor ist in der Fachinformation Verwirrtheit als Ausdruck des sogenannten ?Serotonin- Syndroms? gelegentlich (0,1 ? 1%) beschrieben [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].
.
Bei Fluoxetin (z.B. Fluktin®), ebenfalls ein selektiver Serotonin-Reuptake-Inhibitor, werden Verwirrtheitszustände beschrieben (selten) [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Bei Lithium (z.B. Lithium®) werden Gedächtnis- und Koordinationsstörungen beschrieben [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Weitere Antidepressiva, bei denen in der Fachinformation Demenz bzw. kognitive Defizite aufgeführt werden: Nefazodon (z.B. Nefadar®), Maprotilin (z.B. Ludiomil®) [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


4. Antipsychotika

Es besteht der Verdacht, dass Antipsychotika generell den kognitiven Abbau bei Demenzpatienten beschleunigen können [317, 318].

Antipsychotika, bei denen in der Fachinformation Demenz bzw. kognitive Defizite aufgeführt werden: Promazin, Levomepromazin, Chlorprothixen, etc.

Clozapin (z.B. Leponex®) wirkt sedierend, daher kann es über die zentralnervöse Dämpfung zu einer Verstärkung der Demenz kommen; wirkt aber nicht anticholinerg wie die anderen Neuroleptika (Phenothiazinderivate, Butyrophenone und Thioxanthene). Daher ist die Gefahr der Verstärkung bzw. Auslösung eines dementiellen Syndroms unter Clozapin geringer. In der Fachinformation sind Schläfrigkeit, Sedierung (sehr häufig) und Delirium (selten) beschrieben [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].
Clozapin wird wie Olanzapin und Risperidon auch zur Therapie von psychotischen Symptomen bei Demenz eingesetzt (siehe Tabelle 6 ).

Olanzapin (z.B. Zyprexa®), Risperidon (z.B. Risperdal®)
Studien zur Sicherheit von Olanzapin und Risperidon bei älteren Patienten haben keinen Hinweis auf die Auslösung oder Verschlechterung einer Demenz gefunden [302, 319, 320].
Fachinformation:

Olanzapin: Schläfrigkeit, abnormer Gang bei Patienten mit Morbus Alzheimer, bei Patienten mit Morbus Parkinson Verschlechterung der Symptomatik und Halluzinationen [Fachinformation, [www.fachinfo.de]]

Risperidon: häufig: Agitation, Sedierung, selten Benommenheit, Konzentrationsstörungen
[Fachinformation, [www.fachinfo.de]]


5. Hypnotika, Sedativa und Tranquillantien


5.1 Benzodiazepine

Benzodiazepine stehen wie alle anderen Tranquillantien generell im Verdacht, kognitive Defizite und Verwirrtheitszustände zu verstärken bzw. hervorzurufen (vor allem bei Langzeittherapie). Kognitive Dysfunktion ist auch ein Zeichen der Überdosierung, die im Alter aufgrund der verlangsamten Metabolisierung der oxidativ transformierten Metabolite nicht selten ist.

Weitere Benzodiazepine, bei denen in der Fachinformation Demenz bzw. kognitive Defizite aufgeführt werden: Midazolam, Alprazolam, Flunitrazepam, Clonazepam, Dikaliumchlorazepat (z.B. Tranxilium®), Oxazepam, Flurazepam [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


5.2 Barbiturate

Durch die zentral dämpfende Wirkung kann hier von einem Klasseneffekt ausgegangen werden.
(Phenobarbital siehe unter Antikonvulsiva).


5.3 Chloralhydrat

Bei Chloralhydrat (z.B. Chloraldurat®) sind Benommenheit und Verwirrtheit beschrieben [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


5.4 Meprobamat

Bei Meprobamat (z.B. Visano®) sind beschrieben: Benommenheit, verlängerte Reaktionszeit, anterograde Amnesie, Verwirrtheit und Konzentrationsstörungen [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


6. Antikonvulsiva

Als zentralnervös dämpfende Pharmaka sind Antikonvulsiva generell zu verdächtigen, eine Demenzsymptomatik zu verstärken oder gar auszulösen.

Valproinsäure (z.B. Ergenyl®): viele Berichte liegen bzgl. zerebraler Atrophie und Demenz (Verstärkung wie Auslösung) vor [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].
.
Bei Phenytoin (z.B. Phenhydan®) werden Störungen der intellektuellen Leistungsfähigkeit relativ häufig beschrieben. Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma treten als Zeichen der Überdosierung auf [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Carbamazepin (z.B. Tegretal®): häufig Somnolenz, Sedierung, Schläfrigkeit, bei älteren Patienten Verwirrtheit und Agitation. Vereinzelt depressive Verstimmung, Denkerschwernis, Antriebsverarmung, Halluzinationen [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


7. Antihistaminika

Alle klassischen Antihistaminika (Clemastin, Dimenhydrinat, Ketotifen, Dimetinden, Meclozin, Promethazin (z.B. Atosil®), Diphenhydramin etc.) wirken sedierend und anticholinerg. Wie bereits oben erwähnt, ist die anticholinerge Wirkung für den kognitiven Abbau verantwortlich. Ferner können alle zentral dämpfenden Pharmaka eine Demenz verschlechtern.
Für H2-Rezeptorblocker (vor allem für Cimetidin) sind Verwirrtheitszustände beschrieben, v.a. bei älteren Patienten, Niereninsuffizienz, Lebererkrankungen.

Dimenhydrinat (z.B. Vomex A®): Gedächtnisstörungen, ausgeprägte anticholinerge Wirkung [Fachinformation, [www.fachinfo.de]]


8. Opioide

Der zentral dämpfende Effekt der Opioide bewirkt die Verschlechterung der Demenz. Codein ist ein reiner Agonist, wenn auch ein schwacher, daher die Demenz-verschlechternde Wirkung. In der Literatur sind mehrere Hinweise auf Verschlechterung kognitiver Funktionen durch Opioide zu finden.


9. Kardiaka


9.1 Kalziumantagonisten (Calcium-Kanal-Blocker)

Kalziumantagonisten scheinen bei älteren Patienten einen kognitiven Verfall zu beschleunigen bzw. die Wahrscheinlichkeit dafür zu erhöhen [310].


9.2 Alpha-2-Agonisten (Antisympathotonika)

Alle Alpha-2-Agonisten wirken zentral dämpfend, daher kann eine Demenz verschlechtert werden.
Bei Methyldopa (z.B. Presinol®) können selten Psychosen und depressive Verstimmungen auftreten. Zu Beginn der Therapie Benommenheit, die aber in der Regel selbstlimitierend ist [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Unter Clonidin (z.B. Catapressan®) sind vorübergehende Verwirrtheitszustände, Wahrnehmungsstörungen, Sinnestäuschungen und depressive Verstimmungen als seltene UAW beschrieben [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


9.3. Digitalisglykoside

Zentralnervöse Symptome können bei allen Herzglykosiden auftreten und sind nicht selten Symptom der Überdosierung. Es empfiehlt sich immer, bei Verschlechterung einer Demenz unter Therapie mit Herzglykosiden, den Digitalisspiegel zu überprüfen. Zwar ist laut Fachinformation die Verwirrtheit bei Digoxin nicht aber bei Digitoxin aufgeführt, aber es finden sich in der Literatur genügend Hinweise, dass es auch unter Digitoxin zu einer kognitiven Dysfunktion kommen kann [311, 312].


10. Immunsuppressiva

Unter Interferon alpha sind Verschlechterungen der kognitiven Funktion beschrieben [309, 313, 314, Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Interferon lambda: Beschrieben laut Fachinformation ist Verwirrung bei Patienten mit vorbestehenden ZNS-Erkrankungen [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].
Zu Interferon beta wurden keine Hinweise gefunden

Bei Ciclosporin A (z.B. Sandimmun®) kann es im Rahmen einer Enzephalopathie u.a. zu
Verwirrtheit und Bewusstseinseintrübungen kommen [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


11. Zytostatika (antineoplastische Substanzen)

Prinzipiell ist es bei jedem Zytostatikum denkbar, dass es ? so es denn die Blut-Hirn-Schranke durchdringt ? zu einer zentralen Neurotoxizität führen kann.

Methotrexat: bei intrathekaler Anwendung meist in Kombination mit vorangegangener Schädelbestrahlung [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Unter Interleukin-2 (z.B. Proleukin®) kann es sehr häufig zu leichter bis schwerer Verwirrtheit kommen (>1/10); häufig Veränderungen der Bewusstseinslage etc. [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

L-Asparaginase (LASP) (z.B. Erwinase®)
akut: reversible Enzephalopathie bei 20-50% (!!!) der Patienten mit u.a. Verwirrtheit, Somnolenz
chron.: Hirnorganisches Psychosyndrom [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Chlorambucil (z.B Leukeran®), Carmustin (z. B. Carmubris®) können sehr selten zu einer peripheren und zentralen Neurotoxizität führen [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Amsacrin (z.B. Amsidyl®): periphere und zentrale Neurotoxizität, Verwirrtheit [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Cladibrin (z.B. Leustatin®): periphere und zentrale Neurotoxizität bei 15% der Patienten [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Unter Cyclophosphamid-Gabe (z.B. Endoxan®) kann im Rahmen einer Hochdosis-Therapie eine akute Enzephalopathie auftreten [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Cytarabin (z. B. Alexan®): periphere und zentrale Neurotoxizität, zerebrale und zerebelläre Störung, insbesondere bei Patienten über 60 Jahre und bei Hochdosis-Therapie -Therapie [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Dacarbazin (z.B. Detimedac®): selten zentralnervöse Störungen u.a. mit Verwirrtheit [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

5-Fluorouracil: selten zentralnervöse Veränderungen mit Somnolenz und Verwirrtheit [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


12. Endokrines System

Zu Cyproteron (z.B. Androcur®) existiert eine Fallbeschreibung über eine kognitive Verschlechterung [326].

Unter Buserelin (z.B. Profact®) können Benommenheit, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, gefühlsbetonte Unbeständigkeit, Angstgefühle und Depressionen auftreten bzw. vorhandene verstärkt werden [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Nafarelin (z.B. Synarela®), ein Gonadotropin-Releasing Hormon-Agonist, kann in Einzelfällen Gedächtnisstörungen auslösen [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


12.1 Kortikoide

In den Fachinformationen zu Hydrokortison, Prednison, Dexamethason, Methylprednisolon
sind lediglich psychische Störungen aber keine kognitiven beschrieben. Allerdings gibt es Reviews, in denen Steroide als Risiko für einen dementiellen Abbau beschrieben werden [327, Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


13. Muskelrelaxantien

Baclofen (z.B. Lioresal®) kann zu Therapiebeginn Benommenheit und Schläfrigkeit, bei älteren Patienten gelegentlich auch zu Verwirrtheit führen, selten Agitiertheit [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


14. Antibiotika


14.1 Nitroimidazole

Metronidazol, aber auch Tinidazol, Ornidazol, Nimorazol:
Gelegentlich werden Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Erregbarkeit, Depressionen und Bewusstseinsstörungen beobachtet [330, Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


14.2 Chinolone

Ciprofloxazin: In 5-14% der Fälle wurden UAW beobachtet, in den meisten Fällen Magen-Darm und ZNS betreffend:
häufig (>1/100 <1/10) Verwirrtheit; sehr selten (<1/1000) Angstzustände, Verstörtheit, Depressionen, Halluzinationen [330, Fachinformation, [www.fachinfo.de]]
ZNS-Wirkungen sind bei allen Chinolonen jedoch in unterschiedlicher Ausprägung beschrieben, am häufigsten bei Lomefloxazin, Enoxacin und der Muttersubstanz Nalidixinsäure.


14.3 Tuberkulostatika

Ethambutol (z.B. Myambutol®): Verwirrtheit kann auftreten [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Bei Isoniazid (z.B. INH®) sind Gedächtnisstörungen beschrieben (beruhen am ehesten auf eine Pyridoxinverarmung durch beschleunigten Pyridoxinstoffwechsel [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

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Die folgende Tabelle ist keinesfalls vollständig: Sie zählt Pharmaka auf, für die Einzelfallberichte vorliegen bzw. sehr selten beschrieben ist, kognitive Funktionen zu verschlechtern.
Die Links führen zur Scholz-Arzneimitteldatenbank.


Tabelle 6H: Pharmaka, die in seltenen Fällen eine Demenz verschlechtern könnenWirkstoffgruppe
Wirkstoff
Nach- schlagen
Handelsname(n), Beispiele

1. Kardiaka
genereller Verdacht




1.1 Antiarrythmika
Chinidin

Chinidin duriles®


Disopyramid

Rythmodul®, Norpace®


Tocainid

Xylotocan®

1.2 Betablocker
Propranolol

Dociton®


Metoprolol

Beloc®


Atenolol

Tenormin®

2. Anästhetika
Ketamin

Ketanest®

3. HMG-CoA-Reduktase-
Hemmer
Atorvastatin

Sortis®

4. Ophthalmika
Dorzolamid

Trusopt®AT

5. Magentherapeutika
Bismutgallat

Bismofalk®


Wismut

Telen®

6. NSAR
Indometacin

Amuno®

-
Diclofenac

Voltaren®


Tiaprofensäure

Surgam®


Acemetacin

Azeat®

7. Antibiotika




7.1 Cephalosporine
Cefuroxim

Elobact®, Zinacef®


Cefalexin

Oracef®

7.2 Atovaquon
Atovaquon

Wellvone®

8. Virostatika
Ganciclovir

Cymeven®

9. Jodhaltige Röntgenkontrastmittel
bei subarachnoidaler Anwendung


Accupaque®

10. Sonstige





Nicotinpflaster

Nicotinell®


Gold

Tauredon®

Obwohl als Therapeutikum der leichten bis mittelschweren Alzheimerdemenz zugelassen (und empfohlen), existiert ein Bericht über die Exazerbation von Demenz bei drei älteren Patienten unter Rivastigmin [289]
Rivastigmin

Exelon®

Modifiziert nach [115]

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Ergänzungen zur Tabelle 6H


1. Kardiaka


1.1 Antiarrhythmika

Chinidin (z.B. Chinidin Duriles®): Auslösen bzw. Verschlechterung eines dementiellen Syndroms in Einzelfällen beschrieben [309].

Unter Disopyramid (z.B. Rythmodul®) sind psychotische Reaktionen beschrieben [Fachinformation, [www.fachinfo.de]]. Da Disopyramid anticholinerg wirkt, ist es zumindest denkbar, dass es ? ebenso wie die Anticholinergika ? zu kognitiver Dysfunktion führen kann.

Bei Tocainid (z.B. Xylotocan®) werden in 30% der Fälle neurologische UAW beobachtet, selten (0,01 ? 1%) treten Halluzinationen und Verwirrtheit auf [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


1.2 Betablocker

Zentrale Nebenwirkungen unter Beta-Blockade als Effekt der antiadrenergenen Therapie sind bekannt und werden teilweise auch therapeutisch genutzt. Eine Recherche in PubMed und Reactions hat aber keinen Hinweis auf einen Klasseneffekt der Betablocker bezüglich Demenz oder Demenzverschlechterung bzw. einer kognitiven Dysfunktion in der klinischen Beobachtung am Menschen erbracht. Lediglich eine Studie an Ratten ergab, dass die Kombination Betablockade (Propranolol) plus Anticholinergikum (Scopolamin) die kognitive Dysfunktion durch Scopolamin noch weiter verstärkt.

Metoprolol (z.B. Beloc ®): sehr selten (< 0,01% oder Einzelfälle) Gedächtnisstörungen / Erinnerungsschwierigkeiten, Halluzinationen beobachtet. Diese sind gewöhnlich leichter Natur und vorübergehend [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Propranolol (z.B. Dociton®), Atenolol (z.B. Tenormin®): gelegentliches Vorkommen von Verwirrtheit, depressiver Verstimmung und Halluzinationen [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


2. Anästhetika

Bezüglich Ketamin (z.B. Ketanest®) existiert ein Fallbericht, dass eine Demenz verschlechtert wurde [323].


3. HMG-CoA-Reduktase-Hemmer

Zu Atorvastatin (z.B. Sortis®) gibt es einen Bericht über eine Verschlechterung der kognitiven Funktion [324].


4. Ophthalmika

Nach der Gabe von Dorzolamid (z.B. TrusoptAT ®) Augentropfen sind Fälle von Depression und Demenz beschrieben [325].


5. Magentherapeutika

Bei Bismutgallat (z.B. Bismofalk®) sind in der Fachinformation Gedächtnisstörungen beschrieben [328, [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Bei Wismut (z.B. Telen®) kann es in Einzelfällen nach langer ununterbrochener Einnahme in hoher Dosierung zu Gedächtnisstörungen kommen [Fachinformation, [www.fachinfo.de]]


6. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)

Diclofenac (z.B. Voltaren® ): Gedächtnisstörungen, Desorientiertheit und psychische Reaktionen sind in Einzelfällen beschrieben [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Unter Tiaprofensäure (z.B. Surgam® ) wurden sehr selten Gedächtnisstörungen beschrieben [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Bei Acemetacin (z.B. Azeat®) sind in Einzelfällen Gedächtnisstörungen beschrieben worden [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Unter einer Therapie mit Indometacin (z.B. Amuno®) wurde häufig Benommenheit beobachtet, selten auch Verwirrtheitszustände [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


7. Antibiotika


7.1 Cephalosporine

Cefuroxim, Cefalexin: In Einzelfällen wurden v.a. bei älteren Patienten oder bei Patienten mit hohem Fieber ZNS-Störungen wie Unruhe, Verwirrtheit, Halluzinationen beobachtet [330, Fachinformation, [www.fachinfo.de]]. Hierbei scheint es sich nicht um einen Klasseneffekt der Cephalosporine zu handeln, da z.B. für Cefoxitin, Cefotaxim und Ceftazidim Ähnliches nicht beschrieben wird [330, Fachinformation, [www.fachinfo.de]], abgesehen von der Auslösung einer Enzephalopathie bei Überdosierung von Ceftazidim [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


7.2 Atorvaquone

Bei insgesamt besserer Verträglichkeit des Atorvaquone (z.B. Wellvone®) im Vergleich zum Pentamidin wurde die Auslösung eines dementiellen Syndroms in Einzelfällen beobachtet [309, 315].


8. Virusstatika

Bei Ganciclovir (z.B. Cymeven ®) treten häufig Symptome wie Depression, Angst, Verwirrtheit und Denkstörungen auf, gelegentlich Agitiertheit und Psychose [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


9. Jodhaltige Röntgenkontrastmittel

Jodhaltige Röntgenkontrastmittel (z.B. Accupaque®) können bei subarachnoidaler Anwendung zu Verwirrtheit, Agitiertheit, selten auch zu zerebralen Defizite führen [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].


10. Sonstiges

Unter der Nikotinersatztherapie mit einem Nikotinpflaster (z.B. Nicotinell®) sind Gedächtnisstörungen mit einer Häufigkeit von unter 1% beschrieben [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Unter der therapeutischen Anwendung von Gold (z.B. Tauredon®) wird in Einzelfällen eine Gold-Enzephalopathie beobachtet, die sich u.a. durch Desorientiertheit, Gedächtnisstörungen, Angstzustände bemerkbar macht [Fachinformation, [www.fachinfo.de]].

Obwohl Rivastigmin (z.B. Exelon®) als Therapeutikum der leichten bis mittelschweren Alzheimerdemenz zugelassen ist (und empfohlen wird, Kapitel 4.5), existiert ein Bericht über die Exazerbation einer Demenz bei drei älteren Patienten [289, 329].

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Tabelle 7H: Ursachen für eine potentiell reversible Demenz
Neoplasmen
Gliome
Meningiome
Metastasierende Tumore: Karzinome, Lymphome, Leukämien
Fernwirkungen von Karzinomen
Metabolische Erkrankungen
Schilddrüsenerkrankungen (Hyperthyreose und Hypothyreose)
Hypoglykämie
Hypernatriämie und Hyponatriämie
Hypercalcämie
Nierenversagen
Leberversagen
Morbus Cushing
Morbus Addison
Hypopituitarismus
Morbus Wilson
Trauma
Zerebrales Trauma
Akutes und chronisches subdurales Hämatom
Toxine
Alkoholismus
Schwermetalle (Blei, Mangan, Quecksilber, Arsen)
Organische Gifte, inklusive Lösungsmittel und Insektengifte
Infektionen
Bakterielle Meningitis und Enzephalitis
Parasitäre Meningitis und Enzephalitis
Meningitis und Enzephalitis durch Pilze, Kryptokokkenmeningitis
Virale Meningitis und Enzephalitis
Hirnabszesse
Neurosyphilis: meningovaskulär, Tabes dorsalis, generalisierte Parese
Autoimmunerkrankungen
Systemische Vaskulitis mit ZNS-Beteiligung, temporale Arteriitis
Systemischer Lupus Erythematosus mit ZNS-Beteiligung
Multiple Sklerose
Drogen (siehe auch Tabelle 5H)
Antidepressiva
Anxiolytika
Hypnotika
Sedativa
Antiarrhythmika
Antihypertensiva
Antikonvulsiva
Kardiale Medikamente, inklusive Digitalis und Derivaten
Drogen mit anticholinergen Effekten
Mangelernährung
Thiamin Mangel (Wernicke Enzephalopathie und Wernicke-Korsakoff Syndrom)
Vitamin B 12 Mangel (Pernizöse Anämie)
Folsäure Mangel
Vitamin B 6 Mangel (Pellagra)
Psychiatrische Erkrankungen
Depression
Schizophrenie
Andere Psychosen
Andere Erkrankungen
Normaldruck-Hydrozephalus
Morbus Whipple
Sarkoidose

Adaptiert aus [81]

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Tabelle 8H: Ursachen für eine irreversible Demenz
Degenerative Erkrankungen
Alzheimer Demenz
Morbus Pick
Morbus Huntington
Progressive supranukleäre Paralyse
Morbus Parkinson
Lewy Body Demenz
Olivopontozerebelläre Atrophie
Amyotrophe Lateralsklerosis (ALS)
ALS-Parkinson-Demenz Komplex
Hallervorden-Spatz Syndrom
Kufs Syndrom
Morbus Wilson (wenn nicht früh genug therapiert)
Metachromatische Leukodystrophie
Adrenoleukodystropie
Vaskuläre Demenz
Morbus Binswanger
Okklusive zerebrovaskuläre Erkrankungen
Zerebrale Embolien
Arteriitis
Anoxie infolge eines Herzstillstandes, eines Herzfehlers oder einer Kohlenmonoxydvergiftung
Traumatische Demenz
Schweres zerebrales Trauma
Dementia pugilistica
Infektionen
Acquired immunodeficiency syndrome (AIDS)
Primäre AIDS-Enzephalopathie
Opportunistische Infektionen
Creutzfeldt-Jakob Erkrankung (Subakute Spongiforme Enzephalopathie)
Progressive multifokale Leukoenzephalopathie
Postenzephalitische Demenz

Adaptiert aus [81]

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3.4H Hintergrundinformationen zu ?Definition der Demenz?


Mini-Mental-Status-Test (MMST) [22, 23]

Eignung: Der Mini-Mental-Status-Test (MMST) eignet sich zur Schweregradmessung bei mittlerem bis schwerem Schweregrad der Demenz.
Beschreibung: Der MMST erfasst mit 30 Punkten (Orientierung 10, Merk- und Erinnerungsfähigkeit 6, Aufmerksamkeit und Rechenfähigkeit 5, Sprache 4, Anweisungen befolgen 4, Nachzeichnen 1) kognitive Beeinträchtigungen. Der MMST wurde 1975 als erster Test zur Erfassung von Hirnleistungsstörungen entwickelt. Dadurch erreichte er eine weite Verbreitung. Problematisch ist die geringe Sensitivität zur Erfassung früher Demenzstadien (20%) und die erheblich unterschiedliche Wertigkeit der Punkte.
Diagnosekriterium: Maximal sind 30 Punkte zu erreichen. Eine Demenz wird bei 23-24 Punkten und weniger diagnostiziert. Grenzwerte für die Diagnose einer Demenz werden zwischen 24 und 26 Punkten angegeben. Unter 20 Punkten handelt es sich um eine mittelgradige Demenz, unter 10 Punkten um eine schwere Demenz.
Hinweis: Cholinesterasehemmer werden von der gesetzlichen Krankenkasse nur bezahlt, wenn ein Patient unter 24 und über 10 Punkte aufweist.

Durchführungsdauer: 15 Minuten
Durchzuführen durch: Geschultes medizinisches Hilfspersonal
Abrechenbarkeit: EBM (BMÄ/E-Go) Nr. 892, 300 Pkte


Fehler
Richtig
Nicht be- urteilbar
"Nun möchte ich Ihnen einige Fragen stellen, um Ihr Gedächtnis und Ihre Konzentration zu prüfen. Einige Fragen mögen einfach, andere schwieriger sein."
Bemerkung:

0
1
9
1) "Welches Jahr haben wir?"


0
1
9
2) "Welche Jahreszeit?"


0
1
9
3) "Den wievielten des Monats?"


0
1
9
4) "Welcher Wochentag ist heute?"


0
1
9
5) "Welcher Monat?"
z.B. Juli oder 7.

0
1
9
6) "In welchem Land sind wir?"


0
1
9
7) "In welchem Bundesland?"


0
1
9
8) "In welcher Ortschaft?"


0
1
9
9) "Auf welchem Stockwerk?"


0
1
9
10) "An welchem Ort (Name oder Adresse) befinden wir uns hier?"






Punkte: _ _

Fehler
Richtig
Nicht be- urteilbar
11) "Ich werde Ihnen nun drei Wörter nennen. Nachdem ich Ihnen diese gesagt habe, möchte ich Sie bitten, sie zu wiederholen. Versuchen Sie, sich diese Wörter zu merken; in einigen Minuten werde ich Sie bitten, sich wieder an diese Wörter zu erinnern."


0
1
9
?Zitrone?


0
1
9
?Schlüssel?


0
1
9
?Ball?





Bitte wiederholen Sie die Wörter! (Die erste Wiederholung ergibt die Punktzahl [1 Punkt pro genanntes Wort]. Werden nicht alle drei Wörter im ersten Versuch nachgesprochen, wiederholen Sie die drei Begriffe bis zu 3 mal, bis alle Wörter gelernt sind.)
Punkte:_ _

12) "Nun werde ich Ihnen ein Wort nennen und bitte Sie, dieses vorwärts und rückwärts zu buchstabieren. Das Wort ist "RADIO".
Können Sie es vorwärts buchstabieren?
Bitte buchstabieren Sie es jetzt rückwärts!"

(Wiederholen Sie das Wort, wenn nötig und helfen Sie, wenn nötig, beim Vorwärtsbuchstabieren.)

Bewertung: Anzahl richtiger Buchstaben in der korrekten Reihenfolge:

____ ____ ____ ____ ____

(0 bis 5; 9 = nicht durchführbar). Punkte:_ _

Fehler
Richtig
Nicht be- urteilbar
"Welches sind die drei Wörter, die Sie sich merken sollten?" TP=Testperson
Bemerkung:

0
1
9
13) "Zitrone"


0
1
9
14) "Schlüssel"


0
1
9
15) "Ball"








0
1
9
16) (Zeigen Sie der TP ihre Armbanduhr) "Was ist das?"
.

0
1
9
17) (Zeigen Sie der TP einen Bleistift) "Was ist das?"


0
1
9
18) "Sprechen Sie mir nach:
(Der Satz lautet:) ?BITTE KEINE WENN UND ABER?.
Es ist nur ein Versuch erlaubt!


0
1
9
19) "Lesen Sie bitte, was auf diesem Blatt steht und führen Sie es aus!"
(Auf dem Blatt steht:) "SCHLIEßEN SIE IHRE AUGEN"
Richtig ist, wenn die TP die Augen schließt!





20) "Ich werde Ihnen ein Blatt Papier geben. Wenn ich es Ihnen gebe, nehmen Sie es bitte mit der rechten Hand,
falten Sie es mit beiden Händen und
legen es dann auf Ihren Schoß!"
Lesen Sie zuerst die vollständige Instruktion und reichen Sie erst dann der TP das Blatt mit beiden Händen. Wiederholen Sie weder die Instruktion, noch leiten Sie die TP an.

0
1
9
Rechte Hand


0
1
9
Falten


0
1
9
Auf Schoß


0
1
9
21) "Schreiben Sie bitte irgendeinen vollständigen Satz auf dieses Blatt Papier!"


0
1
9
22) "Hier ist eine Figur. Bitte zeichnen Sie diese Figur auf dem gleichen Blatt Papier ab!"
Richtig ist, wenn die zwei sich überlappenden Fünfecke ein Viereck bilden und alle Ecken der Fünfecke vorhanden sind.






Punkte:_ _




(Summe aller Punkte der 22 Fragen, ausgeschlossen sind Scores von '9'.)
Gesamtpunkte:_ _

Adaptiert aus [119]

Bezugsquelle:
Testzentrale Göttingen
Postfach 3751
D-37027 Göttingen
Tel.: 0551/506880

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DemTect [200, 201]

Einfach durchzuführender Test, der 5 Leistungsbereiche abbildet, die schon im Frühstadium einer Demenz beeinträchtigt sein können:

Neugedächtnisbildung
mentale Flexibilität
Sprachproduktion
Aufmerksamkeit
Gedächtnisabruf
Durchführungsdauer: 7 Minuten
Durchzuführen durch: Geschultes medizinisches Hilfspersonal
Abrechenbarkeit: EBM-Ziffer 892, 300 Pkte, GOÄ-Ziffer 857

Testinstruktionen zum Download (333 kb):

Test zum Download (44 kb):

Bezugsquelle:
Janssen-Cilag GmbH
Raiffeisenstraße 8
41470 Neuss
Tel. 02137/955 955

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Uhrzeit-Zeichnen-Test (UZT, CCT=Clock Completion Test, CDT=Cock Drawing Test) [24, 25]

Alltagspraktischer Test, der sich besonders gut zur Erfassung visuell-räumlicher und konstruktiver Defizite eignet.

Durchführungsdauer: 5 Minuten
Durchzuführen durch: Geschultes medizinisches Hilfspersonal
Abrechenbarkeit: EBM-Ziffer 892, 300 Pkte, GOÄ-Ziffer 857

Der Proband wird aufgefordert, das Zifferblatt einer Uhr mit Zahlen, Stunden- und Minutenzeiger laut einer vorgegebenen Uhrzeit, z.B. ?zwanzig Minuten nach acht?, korrekt einzuzeichnen. Meist ist der Kreis vorgedruckt, machne Tester lassen sich aber auch den Kreis zeichnen)..




Als Arbeitsanweisung soll der Proband/Patient ein Zifferblatt mit 2 Zeigern und einer bestimmten Uhrzeit, z.B. 8.20 einzeichnen.

Auswertung:


3 Punkte
Die Zahl 12 steht oben


2 Punkte
Die Uhr hat 2 Zeiger


2 Punkte
Es sind 12 Ziffern


2 Punkte
Die korrekte Zeit wird angezeigt






Summe
Bei einer Punktzahl < 6 liegt der Verdacht auf eine Störung vor.

Anmerkung: Die Bepunktung variiert je nach Autor und Arbeitsgruppe

Beispiele:



Bild 0: 0-2 Punkte (je nachdem, ob man die 2 Striche als Zeiger wertet oder nicht))
Bild 1: 2 Punkte
Bild 2: 5 Punkte (Zifferblatt etwas nach rechts verschoben)
Bild 3: 9 Punkte

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Instrumentelle Aktivitäten des täglichen Lebens (IADL) [61]

Instrumental Activities of Daily Living-International Scale (IADL)
Eignung: Die Instrumental Activities of Daily Living Scale (IADL) eignet sich insbesondere zur Verlaufsuntersuchung von Verhaltensauffälligkeiten im Bereich der Alltagsaktivitäten Demenzkranker. Sie eruiert zudem Verhaltensbereiche, die besonderer Interventionen bedürfen.
Beschreibung: Mit 25 Items wird auf einer jeweils zehnstufigen Skala eingestuft, welche Alltagsprobleme bei den Patienten nachweisbar sind. 1 steht dabei für "nie", 10 für "immer vorhandene Schwierigkeiten". Die Einschätzung erfolgt anhand der Angaben der primären Bezugs- oder Betreuungsperson (z. B. Angehörige oder Personal im Altenheim). Das Spektrum erfasster Symptome reicht von Schwierigkeiten bei der Körperpflege, über Probleme sich an einer Unterhaltung zu beteiligen bis zu der Organisation des Haushaltes.
Durchführungsdauer: 10 Minuten

Durchzuführen durch: Ärztin/Arzt während der Anamnese, geschultes medizinisches Hilfspersonal
Abrechenbarkeit: EBM-Ziffer 892, 300 Pkte, GOÄ-Ziffer 857

Aktivität

Score

1. Telefon
Benutzt Telefon aus eigener Initiative, wählt Nummern
1


Wählt einige bekannte Nummern
1


Nimmt ab, wählt nicht selbstständig
1


Benutzt das Telefon überhaupt nicht
0

2. Einkaufen
Kauft selbstständig die meisten benötigten Sachen ein
1


Tätigt wenige Einkäufe
0


Benötigt bei jedem Einkauf Begleitung
0


Unfähig zum Einkaufen
0

3. Kochen
Plant und kocht erforderliche Mahlzeiten selbständig
1


Bestellt erforderliche Mahlzeiten selbstständig bei einem mobilen sozialen Hilfsdienst
1


Kocht selbstständig, hält aber erforderliche Diät nicht ein
0


Benötigt vorbereitete und servierte Mahlzeiten
0

4. Haushalt
Hält Haushalt instand oder benötigt zeitweise Hilfe bei schweren Arbeiten
1


Führt selbständig kleine Hausarbeiten aus
1


Führt selbst kleine Hausarbeiten aus, kann Wohnung aber nicht reinhalten
1


Benötigt Hilfe in allen Haushaltsvorrichtungen
0


Nimmt an tägliche
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Das Leben bei Google gefunden !

hempf 3422 20. 06. 2004 16:04

Re: Das Leben bei Google gefunden !

hempf 245 20. 06. 2004 16:07

Re: Das Leben bei Google gefunden !

Giacomo_Seingalt 247 20. 06. 2004 17:44



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