Nachtrag:
Die Frage, die ich mir stellen muss, bevor ich eine oder mehrere Therapieformen für mich aussuche, lautet nicht nur: "Wer oder was bin ich und was ist die Krankheit (BS)?", sondern dann auch weiterführend: "Was will/brauche/suche ich von/in der Therapie und warum, und was kann sie dahingehend leisten?"
Ich bin z.B. auf Therapiesuche gegangen mit dem Wunsch, meine PTBS zu bearbeiten und herauszufinden, welche PS(n) ich habe und inwieweit diese mir das Leben erschwert(en). Ich stellte in all den Jahren NIE den Anspruch an die Therapie, sie möge meine BS lindern, ändern oder gar "heilen".
Dass ich während der Therapiezeit auch Phasen bekam und dann auch mal wochenlang hypomanisch bzw. monatelang depressiv in der Therapie saß, hatte natürlich "Neben-Effekte". Schon allein deshalb, weil meine Therapeutin völlig anders mit meinen Zuständen umgehen konnte und umging als nahe Angehörige. Klar hat das was gemacht und auch bewirkt, aber eben als "Neben-Produkt". Aber es war nie mein eigentliches Anliegen, die BS "an sich" zu bearbeiten.
Ein Stück weit ist Therapie einfach ein Weg, den man zunächst mit einem klaren Anliegen und einer relativ klar umrissenen Vorstellung davon, was sie leisten kann und soll, einschlagen sollte, der aber - wie jeder Prozess mit Eigendynamik - auch eine Art "Überraschungspaket" ist, dessen Wirkungen und Folgen im Vorhinein niemals abschätzbar sind.
Gruß, Jaqueline
Alles ist für was gut.
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„Ein Tropfen Liebe ist mehr
als ein Ozean Verstand.“
(Blaise Pascal)