Re: Suche Rat

Christine
27. 05. 2002 12:15
Hi Matthias,

ein letzter Tipp: mach das Word -Fenster kleiner und leg es über das Forum-Fenster... so kannst du immer hin und her blenden. Ich mach es auch so, brauche auch den Kontakt ;o))

Also, als "verdreht" würde ich keinen Menschen (schon gar keinen kranken) bezeichnen. Was ist schon verdreht? Machen uns nicht erst die freien Gedanken zu eigenständigen Individuen? Nur weil die Masse einer Meinung ist, muss es doch nicht Meine sein. Wenn dann ein kranker Mensch in solchen Phasen anders reagiert ist das dann nicht verdreht, sondern eben eine momentane, wieder vorübergehende, Überreaktion.

Die, von Dir angesprochene, Heuchelei und die Vertröstungen decken sich sehr mit den Aussagen meines Freundes. "Sie haben Probleme? Ja, in 3 Wochen haben wir einen Termin frei." Ich denke, dass das auch der Grund ist warum er heute ärztliche Hilfe ablehnt und panische Angst vor einer stationären Behandlung hat. Ich kann es auch verstehen. Kann auch gut - aus seinen Erzählungen ableitend - verstehen was Du meinst.

Ich lass es mir nicht nehmen. Vor allem die Nähe eines Menschen, der Deine Probleme und Gefühle vielleicht nicht nachvollziehen kann, sie aber ernst nimmt und als Tatsache akzeptiert, kann aus so einem "schwarzen Loch" wieder heraushelfen. Deine Worte bestätigen es mir. Ja, ich gehe sogar noch weiter und behaupte, dass vor allem ein Mensch der Dir nahe steht, noch wesentlich mehr tun kann als ein "Fremder".

Ja, es ist sehr schwer. Wenn ich "meinen Fall" mit dem von Patrick vergleiche habe ich jedoch noch unheimliches Glück. Wenn ich nur daran denke wie sehr es mich schmerzt den doch recht realen Problemen meines Freundes hilflos gegenüber zu stehen, kann ich nicht annähernd nachvollziehen wie Patrik mit den total realitätsfremden Monologen fertig werden konnte. Aber ich denke jeder Angehörige hat auch nur bis zu einem bestimmten Punkt Kraft. Und schlussendlich muss er sich dann doch für seine eigene Gesundheit entscheiden. Ich will damit sagen, dass ich es heute verstehen kann, wenn man - auch als Lebenspartner - dann aufgibt... einfach nicht mehr kann.

Ich habe Eure Ratschläge beherzigt, ihn absolut in Ruhe gelassen. War einfach nur jederzeit erreichbar wenn er es wollte. Habe mir gelassen (von wegen!!!) alles angehört was er zu sagen hat. Ich habe gelitten wie ein Hund. Aber es hat anscheinend geholfen. Heute morgen meinte er, dass er das ganze Wochenende über etwas nachgedacht hat und mit mir Abends darüber reden will. Da er mich gefragt hat ob ich es möglich machen kann am Freitag frei zu nehmen, bin ich mir sicher, dass er mich sehen will. Mal sehen.

B.t.w. ich bleibe bei der Überzeugung, dass ein Angehöriger mit viel Geduld, Verständnis und Liebe am besten helfen kann. Solange er die Kraft hat.

Liebe Grüsse
Christine
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Suche Rat

Christine 632 23. 05. 2002 11:55

Re: Suche Rat

Patrick 196 23. 05. 2002 13:12

Re: Suche Rat

Christine 198 23. 05. 2002 15:28

Re: Suche Rat

Patrick 255 24. 05. 2002 12:02

Re: Suche Rat

Thomas 172 23. 05. 2002 13:29

Re: Suche Rat

Thomas 185 23. 05. 2002 13:31

Re: Suche Rat

Christine 199 23. 05. 2002 16:25

Re: Suche Rat

Thomas 212 24. 05. 2002 12:55

Re: Suche Rat

Matthias 169 24. 05. 2002 13:11

Re: Suche Rat

Thomas 205 24. 05. 2002 15:05

Re: Suche Rat

Matthias 184 24. 05. 2002 22:57

Re: Suche Rat

Thomas 183 25. 05. 2002 06:36

Re: Suche Rat

Christine 170 25. 05. 2002 10:19

Re: Suche Rat

Christine 165 25. 05. 2002 10:28

Re: Suche Rat

Thomas 190 25. 05. 2002 13:55

Re: Suche Rat

Matthias 202 25. 05. 2002 22:51

Re: Suche Rat

Matthias 168 25. 05. 2002 23:25

Re: Suche Rat

Christine 247 27. 05. 2002 12:15

Re: Suche Rat

ulli 149 26. 05. 2002 11:51



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen