Ich nehme Lyrica wegen einer ausgeprägten, seit der Pubertät bestehenden generalisierten Angststörung. Wegen meinem Asperger-Syndrom und der Behandlung mit Neuroleptika wurde aber erst beim Absetzen dieser Medikamente die Angststörung erkannt.
Begonnen hatten wir die Therapie mit 2x 75 mg. Nebenwirkungen waren am Anfang betrunkenes gehen, Übelkeit (einmal musste ich mich übergeben) und willkommende Sedierung. Ich merkte trotzdem schon in dieser geringen Dosierung von 150 mg wie täglich meine Ängste geringer wurden. Praktisch Tag für Tag wurde es deutlich besser, ungefähr 7 Tage lang. Wir erhöhten dann auf 300 mg, was erst mal meine Dosis bleiben sollte. Die Sedierung war mittlerweile nicht mehr da. Sie hielt nur wenige Tage. Parallel befand ich mich im Neuroleptika-Entzug der aber letztlich scheiterte, da mich meine Ängste, die ich noch nicht als solche erkannte, nicht schlafen ließen.
Es folgte eine wilde Phase bei weiterer Einnahme von 300 mg Lyrica. Beim zweiten Absetzversuch war plötzlich das Alarm-Gefühl verschwunden und ich erkannte, wo zuvor meine Ängste lagen. Die Schlussfolgerung ist, dass Lyrica vielleicht in 7 Tagen schon eine grobe Verbesserung erzielen kann, aber das Medikament doch Zeit braucht um durchschlagend zu wirken.
Durch meine bisherigen Erfahrungen konnte ich erkennen, dass noch immer problematische Angstsymptome vorhanden waren. In der Zwischenzeit war ich beim Arzt, hatte neue Stärken und einen Spielraum bis 600 mg. Weil es gerade passte erhöhe ich auf 525 mg Lyrica. Das zog. Schon nach Tag 1 war die Situation wieder verbessert und nach weiteren 7 Tagen war objektiv eine weitere Verbesserung feststellbar.
D.h. für mich, dass ich auch die vollen 600 mg ausschöpfen werden. Ich scheine das zu brauchen. Hat sich meine Situation stabilisiert, so kann ich auch wieder weniger nehmen. Lyrica ist für mich ein Lebensretter und hat meine Lebensqualität stark verbessert. Ich bin froh, so ein wirksames Medikament zu haben. Sedierung habe ich keine mehr, null, nichts aber dafür habe ich es in der Kombination mit Lithium in Verdacht, für eine Gewichtszunahme verantwortlich zu sein. Gut finde ich auch, dass Pregabalin mit so wenigen Medikamenten interagiert und gut mit Stimulanzien kombinierbar ist.
Die Alternative zu Pregabalin wären die SSRi oder Venlafaxin. Irgendwie bin ich froh, dass ich daran vorbeigeschrammt bin, wobei das starke und gut wirksame Medikamente sind. Ich bleibe beim Lyrica (Pregabalin).
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Carbamazepin 1.200 mg, Hydromorphon 16 mg, Venlafaxin 37,5 mg, Melatonin 10 mg
Stud. Med.
Nothing but the rain!