hallo Sheila,
es ist nicht neu, dass viele bipolare Menschen, isb. wenn die Krankheit sehr früh ausgebrochen ist, in ihrem Leben überangepasst waren oder sind. Gerade die Manie scheint ein Mittel zu sein, aus dieser Überangepasstheit auszubrechen. Natürlich ist dieses Mittel ein denkbar schlechtes.
So wie es bei dir keine klaren Strukturen gab, gab es bei mir schon in der frühen Kindheit existentielle Verluste. Wahrscheinlich um nicht den kleinen Rest auch noch zu verlieren, habe ich eine Überangepasstheit in Kindheit und Jugend entwickelt. So hatte ich weder eine Trotzphase in der Kindheit noch war ich schwierig in der Pubertät.
Klick mal hier. Da heißt es u.a.:
Problem der Überanpassung: Bipolare Menschen erscheinen bei genauerer Betrachtung tendenziell überangepasst. In ihrer Sozialisation haben sie gelernt, den Erwartungen anderer zu genügen und die Maßstäbe anderer unhinterfragt zu übernehmen. Sie sind sehr bemüht, es allen recht zu machen. Eigene Maßstäbe sind wenig bewusst und Konfliktstrategien unterentwickelt. Die Depression macht dieses Dilemma offensichtlich und spitzt es noch fast karikierend zu. Die Manie erscheint als ein Ausbruchversuch in Richtung Unkonventionalität, doch die Befreiung kann innerlich nicht wirklich gefüllt werden und wird von der Erkrankung eingeholt.
Dr. Thomas Bock spricht bei Manien von der Flucht nach vorn und bei Depressionen von der Flucht nach hinten. Beides sind keine Mittel der gesunden Bewältigung von Konflikten, die wir in uns auszutragen versuchen.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.