hallo Markus,
ich bin seit mehr als 20 Jahren md, wollte das aber nie wahrhaben. Mein Leben ist durch die Phasen langer Depressionen immer eingeengter und isolierter geworden, da fand ich dann die manischen Phasen zwischendurch befreiend, ich erlebte mich endlich als lebendig, sprühend, ideenreich, mutig und liebenswert, und vor allem verfügte ich über himmlische Energievorräte. Im Laufe der Zeit sehe ich, wie krank ich war, und trotz meiner ausgeprägten Abneigung gegen Medikamente gebe ich mich geschlagen und nehme sie jetzt ein - in der Hoffnung, zumindest dadurch für den Rest meines Lebens etwas mehr Lebensqualität zu erlangen - einen Versuch ist es wohl wert, denn ich will nicht auch noch den Rest meines Lebens als überwiegend lebendige Tote verbringen.
Ich kann mich in vielem, was du schreibst, wiederfinden. Ein Arzt sagte mir mal auf meine Frage, ob ich nicht einfach nur faul sei:"wenn sie wirklich faul wären, könnten Sie das Faulsein genießen." Das hat mir ein wenig weitergeholfen. Ich leide unter diesem Grübeln, dieser Entschlußlosigkeit, diesem Alles-bis-ins-letzte-hinterfragen, und die Passivität (die manche als Faulheit auslegen könnten) ist die Folge einer sehr schmerzlich empfundenen Kraftlosigkeit.
So long
Sue