Hallo Louisa,

was du da schreibst ist mir selber nur allzu bekannt,ich lebe selber in einer Beziehung mit einer MD. Auch sie kommt aus einer gut situierten Familie, nur dort haben sich die Eltern die Liebe zu ihrer Tochter "erkauft".
Gottseidank hat sie auch in der Manie noch soviel Vernunft nicht alles Geld auf den Kopf zuhauen.
Ich weiß nicht ob dein Freund Krankheitseinsicht hat, wenn ja versuche mit ihm zu einem Arzt zugehen, leider ist auch das keine Garantie das er dann auch die Einsicht hat in eine Klinik zugehen. Bei meiner Freundin war es in ihrer letzten manischen Episode so das sie zwar sehr auf mich fixiert war und mir auch vertraut hat, aber als es dann darum ging in die Klinik zu fahren schlug ihre Stimmung erst einmal um, und ich gehörte auch zu den Bösen.
Ich weiß, ich mache mir hier jetzt keine Freunde, aber es gibt Zeiten da muss man zu sehr harten Maßnahmen greifen, die einem selber wehtun, trotzdem muss man den Kranken schützen, und ganz wichtig ist sich auch selber zu schützen. Denn es nützt dem Kranken nichts wenn man selbst nicht mehr kann. Es ist, für mich, immer ein eine schmale Gratwanderung zwischen Helfen wollen, Mitleid und Selbstschutz.
Es gibt immer wieder Diskusionen bei uns welche Verletzungen eine Zwangseinweisung dem MD-Kranken zufügen.
Aber was soll der Angehörige/Partner tun wenn Kranke keine Krankheitseinsicht hat und sich weigert in die Klinik zu gehen, oder aber er/sie verlässt die Klinik wieder, weil er/sie "freiwillig" da sind.

Ich wünsche dir viel Stärke
Richard