Hallo Louisa,
wichtig ist es, Deinem Freund in dieser scheinbar ausweglosen Situation die Angst vor den Ärzten zu nehmen. Nach meiner Auffassung könnte dies die manisch-depressive Krankheiit sein. Die auslösenden Faktoren könnten durchaus in der Kindheit liegen. Aber das ist jetzt wenig hilfreich. Wichtig ist es jetzt, ihn zu überzeugen, dass eine Klinik für die nächsten Tage der beste Weg sind. Das muss nicht unbedingt ein Mehrbettzimmer sein. Mich hat es damals sehr gestört, als ich die anderen Kranken in meinem unmittelbaren Umfeld gesehen habe.

Nur wenn wirklich eine akute Selbstmordgefahr besteht, ist eine Zwangseinweisung gerechtfertigt. In der aktuellen Situation könnte aber u.U. das Gegenteil passieren. Eine Zwangseinweisung hinterläßt beim Betroffenen manchmal sehr schwere Wunden, es dauert lange, diese zu heilen.

Wenn zudem noch das Risiko besteht, dass Dein Freund sich vom Hochhaus stürzt... Aber oftmals sind die ausgesprochenen Selbstmordgedanken schon der erste Ansatz einer Öffnung. Eventuell gelingt es Dir, ihn zu überzeugen, dass Du ihm helfen kannst, dass aber zur Hilfe auch die Einbeziehung von Fachleuten erforderlich ist.

Woher kommt die Angst vorm Psychiater? Hat er mit Ärzten schlechte Erfahrungen gesammelt?

Um Dich selbst wieder aufzubauen, benötigst Du ebenfalls Hilfe. Überlege, ob Du eine zweite Person in die Betreuung einbeziehen kannst, um selbst mal kurzzeitig entspannen zu können.

Wünsche Dir Kraft und einen klaren Kopf
W.G.