Hallo Antonia,
ich bin 36 und meine Mutter leidet seit ca. 20 Jahren unter MD, wobei in den letzten Jahren die manischen Phasen ausgeblieben sind, die Depressionen jedoch immer mehr kamen. Mein Vater ist seit einigen Jahren Rentner und somit 24 Stunden am Tag mit ihr zusammen. Mittlerweile ist er selbst am Ende.
Ich selbst bin berufstätig und eigentlich jede freie Minute daheim und versuche, die beiden so gut es geht, zu unterstützen. Leider muß man sich irgendwann eingestehen, daß man es allein nicht mehr schafft, trotz bester ärztlicher Versorgung und Behandlung. Mein Vater ist selbst schon mit den Nerven am Ende und man schafft es einfach nicht, jeden Tag von neuem gleich 2 Menschen aufzubauen, die nicht mehr können und wollen.
Zu der Ohnmächtigkeit, nicht wirklich helfen zu können, kommt dann zwischendurch auch noch das schlechte Gewissen, weil man ab und zu einfach mal keine Lust mehr hat, jede freie Minute mit seinen Eltern in dieser Stimmung zu verbringen. Und trotzdem fährt man immer wieder hin.
Ich habe das Glück, seit ein paar Monaten einen total lieben Freund gefunden zu haben, der sehr verständnisvoll ist, mich unterstützt und abends wieder aufbaut, wenn ich dann in meine Wohnung komme. Alleine schon, jemanden zu haben, der einem zuhört und in den Arm nimmt, zudem noch dafür Verständnis hat, wenn man wenig private Zeit hat, ist schon irre viel wert.
Hast Du denn auch jemanden, mit dem Du reden kannst ?
Liebe Grüße
Lucky