Hallo,
heute habe ich erneut meine liebe Ärztin besucht und ein langes Gespräch über meinen jetzigen Zustand gehabt, über mögliche Kliniken in Norddeutschland und die Erfahrungen meiner Ärztin mit diesen, bzw. mit den Patienten, die zurückkommen und in welchem Zustand ;-)
Arbeitsfähig bin ich ja eigentlich nicht und mit dem Beisatz 'Man weiß ja nie, was die sich bei der ARGE einfallen lassen...' bin ich nun auch bis Ende Januar krankgeschrieben.
Ich sprach das Thema Schlafhilfe an, da ich zur Zeit nur Citalopram nehme, das dem Schlaf bei mir weder förderlich noch abträglich ist, da ich damit recht niedrig dosiert bin.
Ziemlich forsch schlug ich Trazodon vor, das mir von einer lieben Mitteilnehmerin empfohlen wurde und meine Ärztin holte die Dicken Wälzer hervor und schwupps hab ich nun ein Rezept über Citalopram und Trazodon.
Plan ist, daß ich morgens Citalopram nehme und abends Trazodon, das in niedrigen Dosen mehr sedierend als antidepressiv wirkt. Da meine Citalopram-Monotherapie sehr niedrig dosiert ist (z.Zt. 20mg), sind keine Probleme mit dem Serotoninspiegel zu befürchten.
Trazodon ist ein SARI, ein Wirkstoff, der sowohl angstlösend und in höheren Dosen antidepressiv, als auch in niedrigen Dosierungen sedierend wirkt.
Wie einige sicher durch meine Nachtaktivität hier mitbekommen haben, ist mein Schlafrhythmus im Moment wieder ein wenig außer Kontrolle durch meine Bemühungen, der Winterdepression zu entkommen, und Tage an denen ich nicht bzw. wenig schlafe, und das z.Teil auch zu mir selbst unpassenden Zeiten vormittags.
Das möchte ich gerne gezielt beeinflußen, mit möglichst wenig Nebenwirkungen und ohne Suchtpotential.
Da mein Bruder bereits gute Erfahrungen mit einem sedierendem Antidepressivum (in seinem Falle Doxepin als Monotherapie, leider mit starkem Heißhunger und Gewichtszunahme) gemacht hat, wollte ich etwas Nebenwirkungsarmeres ausprobieren, daß ich sozusagen auch als Bedarfsmedikation benutzen kann (mit der gebotenen Vorsicht wg. Serotoninspiegel), ohne auf suchtgefährdende Mittel wie sedierende Benzodiazepine zurückgreifen zu müssen.
Ich hatte bis dato nur Erfahrung mit Bromazepam in dieser Richtung, das bei mir (vielleicht durch die stark angstlösende und muskelentspannende Wirkung) auch tatsächlich sehr viel sedierender war, als Valium. (Auch wenn wissenschaftliche Schriften eher weniger sedierende Wirkung anführen...) Wirkte kurz und als sofortige Einschlafhilfe - aber ist schon etwas länger her und ich möchte auf Diazepine eben lieber Verzichten und suche etwas, daß ich gefahlos auch längere Zeit nehmen könnte, wenn nötig.
Hier ein kleines Infoblatt zu Trazodon, daß in D unter dem Namen Thombran und Trazodon, und in der Rest-EU auch unter Trittico bekannt ist....
Ich werde mal in den nächsten Tagen berichten, wie meine ersten Erfahrungen damit sind.
Liebe Grüße,
M.