Ich wag mich mal eine etwas philosophische Betrachtung
des Themas!
Warum man sich göttlich fühlt und trotzdem krank ist bzw.
sich unheilvoll verhält?
Meiner Meinung nach, weil man die Mitte verliert.
Das Gefühl ist so mächtig, dass man nichts mehr
im normalen Umfeld wahrnimmt. Es dominiert alles,
und das ist gefährlich.
Ungefähr genauso gefährlich, wie wenn verbohrte
Religionssekten etwas für Absolut erklären und mit
aller Macht ihre Religion aufdoktrieren. Auch viele
dieser Anhänger haben einen starken Glauben, der
aber zu nichts führt.
Könnte ein Maniker die Mitte halten, dann wäre er vermutlich eine ganz schön große Bereicherung für die Menschheit. Aber das funktioniert wohl nie, da auf der einen Seite die umgebenden Menschen kein Verständnis aufbringen können und auf der anderen Seite der Mensch wohl nicht dazu geschaffen ist, etwas "voll" auszukosten.
Menschsein bedeutet doch letztenendes immer Kompromiss.
Und meine ganz persönliche Meinung ist eben, dass der
Mensch dazu geboren ist, (zumindest noch) mit Problemen
und Kompromissen zu leben.
Das Gefühl in der Manie ist ein Erleben des Göttlichen.
Aber dieses Erleben tut uns nicht gut, weil wir dabei
die menschliche Verantwortung übersehen.
Wir sind ganz normale Menschen. Durch was auch immer
(Veranlagung, Erlebnisse etc.) haben wir einen kurzen Einblick in eine andere Welt. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich habe auch von vornherein klar gemacht, dass Manie
als menschliche Krankheit betrachtet werden sollte.
Nur: wenn einem so etwas dann passiert, dann sollte man
die "andere Seite", das Göttliche, meiner Meinung nach
nicht unter den Teppich kehren, weil es mir zumindest
hilft, die Krankheit Manie zu verstehen.
Ich hoffe, mich einigermaßen klar ausgedrückt zu haben.
Gruss Markus