"Allerdings habe ich mit der Prognose -"ich werde keine Depression mehr erleben" (Markus)- Schiffbruch erlitten. Das war sehr lehrreich, da ich finde, dass man in den eigenen Tiefen nach dem Wertvollsten seiner Persönlichkeit "tauchen" kann, wenn dafür die Kräfte noch ausreichen. Ein schmaler Grat..."
Hallo Rainer!
Mich würde interessierten, wie Du das mit dem "tauchen"
meinst. Im Grunde verstehe ich Dich, aber nach meinem
Verständnis müsstest Du ja immer noch tiefer tauchen, um
die "Schätze" Deiner Persönlichkeit zu heben, oder?
Und das würde doch eine immer noch krassere und düstere
Depression bedeuten. Ich habe vor 3 Jahren eine Depression erlebt und habe aus ihr gelernt, was Menschsein auch bedeutet, nämlich das Auf-sich-gestellt-sein als einzelner Mensch. Ich weiß einfach nicht, welchen Schatz ich da noch
heben sollte, bzw. ob die Qual einer Depression diese eventuell vorhandenen Einsichten rechtfertigt.
Und außerdem verlässt du den von Dir angesprochenen
"schmalen Grad" dann ja bewusst. Aber ist der schmale Grad,
den ich auch gerne als Mitte bezeichne, nicht eigentlich das Anzustrebende und der Weg, an den wir uns gewöhnen sollten? Gibt es einen so starken Grund, dass Du den schmalen Grad wirklich verlassen möchtest? Vielleicht suchst du etwas, das Du nicht finden kannst, nämlich die Essenz Deiner Persönlichkeit. Ein tolles und hohes Ziel, aber für mich nicht mehr anzustreben. Denn schließlich haben wir doch erlebt, dass das Leben einen Sinn ergibt.
Und so mache ich persönlich lieber kleine Schritte auf
dem "schmalen Grad" als große in den Extrempfaden!
Vielleicht kannst Du mir eine kurze Antwort und Deine Sicht der Dinge beschreiben!
Herzlicher Gruss,
Markus