Hallo Mathias, hallo Rainer,
dann habt ihr das also auch erlebt. Schön zu wissen.
Und ich finde es toll, mal von einem (Rainer) zu hören,
dass, wenn man sich mit der Krankheit intensiv auseinandersetzt, das Ganze durchaus gewinnbringend sein kann.
Verbundenheitsgefühle und Dankbarkeit. Das war es, ja.
Und dazu kam ein gefühlsmäßiges Verständnis über die Wahrheit der Schöpfung, die man rational nicht erfassen kann.
Und wenn man dieses Gefühl einmal gehabt hat und es sich vertrauend bewahrt, dann ist das sehr viel wert. Leider versuchen viele Psychiater, dieses Gefühl völlig zu zerstäuben, weil ein Maniker dann weniger Gefahr läuft, wieder eine Phase durchzumachen.
Deshalb liegt es meiner Meinung nach an jedem selber.
Was mich betrifft, so versuche ich, mir das Erlebnis im Hinterkopf zu behalten. Gleichzeitig habe ich aber verstanden, dass unsere Welt anders ist, und da wir nunmal Menschen sind, sollten wir uns mit der Normalität anfreunden.
Ich versuche, die täglichen Probleme, die unser Leben so bietet, zu lieben, weil das ja auch irgendwie der Wille Gottes sein muss.
Denn es kann ja nicht der Sinn sein, wenn wir in einer Manie zwar ein tolles Leben genießen, auf der anderen Seite aber völlig unfähig zur Kommunikation sind und in Wirklichkeit gar nichts bewirken, außer, wie Mathias
angesprochen hat, zu ziemlich bedauerlichen Taten fähig sind.
Was mich betrifft, so bin ich mir recht sicher (wenn man das sein kann), dass ich nicht mehr in eine Depression komme (denn dazu habe ich das Leben als zu wertvoll kennengelernt). Die andere Seite der Skala, die Manie:
Nun, da bin ich oder sind wir selber gefordert.
Und ich glaube, dass ein Bewusstsein über die Manie, das
Sichklarwerden dessen, was man will, sehr wohl eine große Chance bietet. Ich sehe die Manie nicht als unheilbare Krankheit. Wo Probleme sind, da gibt es immer auch Chancen.
Und so wie ich die Krankheit sehe, nämlich als Krankheit und Erlebnis gleichzeitig, sind diese Chancen ziemlich gross, wenn man sich die kranke Seite klarmacht, um diesen Zustand einfach mit aller Macht nicht mehr zu wollen und sich auf der anderen Seite das Erleben im Herzen bewahrt.
In diesem Sinne wünsche allen von der Krankheit betroffenen, dass sie ihren Weg finden. Vertrauen ist wichtig. Nicht nur in die behandelnden Ärzte und Psychologen, sondern auch in sich selber.
Ein Wort noch zu dem von Dir(Rainer) angesprochenen
"Endergebnis". Dieses Endergebnis habe ich auch gespürt,
und wir sollten echt dankbar sein darüber, denn wer kann schon von sich behaupten, zu wissen, wohin in etwa er die Reise antreten möchte.
Herzliche Grüße,
Markus