Hi Markus!
Ich fände es sehr schade wenn ein Austausch über die individuellen(?) Erlebnisse während der Manie nur im "Verborgenen" statt fände.
Interessant finde ich vor allem, wodurch diese "Gottverbundenheit" während der Manie herrührt. Oftmals ja auch bei sog. Rationalisten.
Dieses Phänomen welches Tina/Anselm in ihrem Beitrag "Heiterkeit" beschreibt, kenne ich aus der Vorphase der psychotischen Manie.
Aber auch eine Form der Dankbarkeit über das eigene Sein, ein Verbundenheitsgefühl mit allem was ist, Mitleid das einen permanent zu Tränen rührt, etc..
Nach mehreren durchwachten Nächten schlug es dann in ein immer penetranter werdendes Missionarstum um, mit dem ich fast niemanden aus meinem Umkreis verschonte.
Zu guter Letzt war ich dann davon überzeugt der "neue Heilsbringer" zu sein, was dann ziemlich schnell zur Einlieferung führte...
Heute, 4 Jahre später, muss ich mir eingestehen, dass dieser "Ausraster" und die folgenden Depressionen nötig waren, um der zu werden, der ich heute bin.
Und im Großen und Ganzen glaube ich, dass ich mich dadurch sehr zum Positiven verändert habe.
Und das ist keine nachträgliche Schönfärberei !
An die Stelle meiner früheren Egozentrik, tritt immer öfter der Altruismus, das Bedürfnis anderen zu helfen, OHNE dabei missionarisch zu sein.
Natürlich gibt es immer noch viel am eigenen Ich zu feilen, aber zumindest gibt es ich jetzt eine vage Vorstellung vom "Endergebnis".
Und das stimmt mich mit der Vorgeschichte doch recht versöhnlich...
Würde mich wundern, wenn ich mit dieser Einschätzung alleine dastehe...
Schöne Grüße,
Rainer