>ich war die ganze letzte Woche sehr, sehr aufgedreht<
>Ich bin im moment, so denke ich normal, nur bin ich und kann ich auch nicht zu meiner inneren Ruhe finden, solange ich mit meinen Eltern nicht klarkommme. Viele sagen mit, Silvia, Du bist nicht krank, Du mußt nur einfach raus aus der Hölle, in der Du lebst, d.h., Elternhaus.<
>jetzt denkt mein Vater wohl wieder, ich wäre etwas zu aufgedreht, und will mir meine 100 Euro, die er mir schuldet nicht geben, es werden am Telefon Streitgespräche geführt, in denen meine Argumente wertlos erscheinen, da ich ja ein Mädchen, seine Tochter und Studentin bin, d. h. unterste Schicht.<
Liebe Silvia,
ich versuche es mal auf den Punkt zu bringen.Gehe dabei natürlich von meinen eigenen Erfahrungen aus.
Ich hatte während meiner Aufgedrehtheit regelmäßig riesege Probleme mit meinen Eltern. Normaler Weise kamen wir gut miteinander aus. Ich erinnere mich sehr genau an die Szene, als ich meinen Vater aus Wut beinahe die Treppe runtergestürzt habe. Ich fühlte mich nicht ernstgenommen und akzeptiert.
Ich denke, er hatte diese Veränderungen an mir sehr deutlich wahrgenommen und kam mit meiner Überempfindlichkeit und Aggression nicht klar.
Ich hatte nur noch Probleme mit Allem und Jedem.
Einige Zeit konnten mir Freunde helfen, die sich aber von mir wieder abgewendet haben, weil ich ihre Hilfe als zu selbstverständlich annahm und mein Verhalten immer extremer wurde.
Es ist hier wieder mal die Frage, was zuerst da war. Die Probleme mit meinen Eltern oder der Krankheitsschub, der diese Probleme automatisch auf den Plan rief.
Ich bin der festen Überzeugung, dass eine Hypomanie oder noch deutlicher die ausgeprägte Manie einen riesigen Rattenschwanz an ungerechten und übertriebenen Auseinandersetzungen mit Freunden, Eltern, der ganzen "Welt" mit sich bringt.
Aussenstehende können die Änderung des eigenen Verhaltens sehr deutlich und zuverlässig wahrnehmen. Ich selbst habe für jede Verhaltensweise eine Entschuldigung und den Schuldigen parat gehabt.
So, wie du deine Eltern jetzt betrachtest, wirst du auch anderen darüber berichten. Also den Grund deiner Misere werden diese Freunde natürlich deinen Erzählungen entnehmen und für sich logisch nachvollziehbar empfinden und dir zustimmen, wenn du dich befreien willst.
Ich rate dir wirklich, momentan weniger dir selbst zu trauen, als der Sicht von einem vielleicht unabhängigen Freund von dir.
Die Pubertät liegt schon ein Stück hinter dir, womit dieser normale konfliktträchtige Fall ausgeschlossen ist.
Vor Allem triff keine voreiligen Schlüsse oder Entscheidungen, dein Vater könnte immerhin Recht haben und sich um dich sorgen.
Sprich mit deinem Arzt über dein momentanes Empfinden, bevor du ganz in die Manie rutscht und du nicht bei klarem Verstand und Urteilsvermögen bist.
Das ist meine persönliche Sicht, die ich glaube aus deinen letzten Beiträgen erkennen zu können ist.
Nimm das Geschriebene von mir bitte bitte nur als Hinweis,
ob es tatsächlich so ist, wird die Zukunft zeigen.
Pass gut auf dich auf
Bis dann