Ich möchte gleich mal vorweg sagen, das ich ein wenig Dampf ablasse und als jemand spreche, der in der umgekehrten Situation war.
Ich war mit der Frau noch nicht mal zusammen nur befreundet, was es natürlich noch schlimmer macht. Aber trotzdem kann ich nicht verstehen, wie man sich in oder wegen einer solchen Maniephase von jemandem abwenden kann.
Bei dir mag das anders sein, weil ihr vielleicht schon eine längere Geschichte hinter euch habt, aber prinzipiell finde ich und hätte ich es auch sehr begrüßt, daß man sich nicht abwendet. Ich hatte das Gefühl, daß es die ganze Sache nur noch schlimmer gemacht hat.
Natürlich mußt du auch konsequenzen ziehen, aber ich finde, wenn man den anderen als krank begreift, muß man ihn auch so behandeln. Und das heißt für mich, verhindern das er anderen und SICH selbst Schaden (auch sozialen) zufügt. Und wenn die manische Phase vorbei ist kann man ihn zu einer Therapie drängen und gegebenenfalls bei einer Weigerung seinerseits auch die BEziehung oder Freundschaft aufkündigen.
Ich seh das so ähnlich wie bei einem Alkoholiker. Gerade weil im Vollrausch nichts zu ihm durchdringt, sollte man solange warten bis er wieder ansprechbar ist und dann erst Konsequenzen erörten (wie eine Trennung).
Ich jedenfalls empfand es als extrem unfair und kontraproduktiv, diese ganze Abwehrhaltung.
Wobei ich nochmal sagen muß, daß bei euch natürlich eine andere Geschichte vorliegen kann. Und wenn du es vielleicht sogar schon mehrmals versucht hast während seiner normal oder depri Phase zu eine Behandlung zu drängen, dann bleibt dir natürlich irgendwann nichts anderes übrig, als dich Abzuschotten und höchstens noch auf seinen totalen Zusammenbruch zu warten. Damit er sich dann vielleicht helfen läßt, wenn du dich dann überhaupt noch in der Lage dazu siehst.
Marcus