Lieber Tom,
soweit ich weiß funktioniert die Therapie mit Medikamenten alleine- nicht.
Hast du eine Psychotherapie ausprobiert?

Hier werden vor allem mit einer speziellen Form der Verhaltenstherapie, nämlich der so genannten Expositiontherapie, und der cognitiven Therapie gute Erfolge erzielt.

Wenn ich dir hier Bekanntes erzähle, dann verzeih mir bitte.

Bei der Expositionstherapie begibt sich der Patient, nach entsprechender Vorbereitung, bewusst und anfangs gemeinsam mit dem Therapeuten in panikauslösende Situationen. Durch die Hilfe des Therapeuten lernt er, die Angst zu beherrschen. Das Ziel ist, bestimmte Situationen von dem sofort auftretenden Panik- und Angstgefühl zu entkoppeln.

Die so genannte cognitive Therapie wiederum kommt bei jenen Panik-Patienten zur Anwendung, die sehr körperfixiert sind. Das heißt, dass sie körperliche Empfindungen fehldeuten. So wird z. B. völlig harmloses Herzklopfen nicht als Herzklopfen empfunden, sondern als beklemmendes "Ich bekomme einen Herzinfarkt" fehl interpretiert. Die aufkeimende Panik beschleunigt natürlich den Herzschlag, der Panikpatient sieht seine Furcht bestätigt, und der Teufelskreis Angst schließt sich."

Und genau hier setzt die cognitive Therapie an. Es wird daran gearbeitet, die Fehlinterpretation der körperlichen Signale und die Koppelung dieser Fehlinterpretation zu lösen. Es wird also gelernt, harmloses Herzklopfen als Herzklopfen und nicht als Infarkt einzustufen.

Die Expositionstherapie kommt für dich wohl eher in Frage.

Das Medikament der ersten Wahl ist Paroxetin.
Diazepam kann schon nach wenigen Wochen regelmäßiger Einnahme zur Abhängigkeit führen.

Was Angst und Panikerkrankungen betrifft, wird viel geforscht. Ich habe dazu einige Sendungen gesehen.
Die verantwortlichen Hirnareale und die auslösende Substanz wurden schon eingegrenzt. Im Versuch mit Mäusen konnte schon die Angstreaktion ausgeschaltet werden.

Ich denke, dass es von dieser Seite bald alternative Wirkstoffe geben wird.

Bis dann