Hallo Liebe, Hallo Deborah,
als ich damals im Januar an dem Seminar in Hamburg teilnahm, kam genau dieses Thema bzgl. Lithium und Schilddrüse mit Unterfunktion, Hashimoto etc. pp.
Der Harburger Chefarzt der Asklepios Klinik hatte darüber berichtet, ich hoffe ich bekomme es noch ein wenig zusammen.
In der Hirnanhangsdrüse wird das Hormon TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) gebildet und wandert durch die Blutbahn zur Schilddrüse, dort angekommen fördert es die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone T3 und T4, welches Jodverbindungen sind. Bei genügender Anwesenheit von T3 und T4 wirkt es wieder hemmend auf die Ausschüttung von TSH und somit hält sich der Kreislauf im Gleichgewicht.
Für die Synthese von T3 und T4 benötigt es Jod, welches durch die Nahrung aufgenommen wird. Jodmangel, kann also zu einer Funktionsstörung der Schilddrüse führen. Lithium selber ist ein Ion, welches dem Jodion sehr stark ähnelt. Auch dieses Lithiumion wird durch die Blutbahn an die Schilddrüse herangeführt. Nun passiert es, dass bei jedem zweiten Synthesevorgang für T3 und T4 nicht das Jodion sondern das Lithiumion aufgenommen wird. Dies führt aber dann leider nicht zur Synthese von T3 und T4 und so kommt es zu einer Unterfunktion, d.h. TSH wird weiter ausgeschüttet, ist in höherer Konzentration vorhanden, da der Organismus meldet, es sind nicht genügend T3 und T4 gebildet worden. Deshalb dann auch der TSH Anstieg im Blut.
Dieser Vorgang ist reversibel, d.h. fehlt das Lithiumion, nimmt die Schilddrüse ganz normal wieder Jodionen zur Synthese auf. Lithium hat also nicht die Funktion der Schilddrüse gestört, sondern nur durch ihre Anwesenheit die Zellen dazu veranlaßt, nicht Jodionen, sondern Lithiumionen aufzunehmen, der Kreislauf, blieb gleich.
Die allgemeine Praxis der Ärzte ist in diesem Fall, dass Thyroxinhormon von außen gegeben wird, so dass die TSH-Werte sich angleichen und eine normale Funktion wieder ermöglicht wird. In den meisten Fällen ist damit das Problem behoben.
Die Autoimunerkrankung (Hashimoto) soll angeblich nicht auf Lithium zurückzuführen sein. Es ist eine Schilddrüsenentzündung, die durch verschiedene Faktoren (Streß oder auch genetische Disposition und anderen Dingen) ausgelöst werden kann. Da Bipolare oftmals eine ganz andere Streßbalance aufweisen, wie gesunde Menschen, kann dadurch Hashimoto begünstigt werden.
Seine eigene Erfahrung war, dass sie nicht Lithium abgesetzt haben, sondern LThyroxin justiert und Lithium nur daraufhin noch angeglichten haben. Es hatte funktioniert.
Diese Schilderung jetzt ist nur aus meinem Gedächtnis heraus, vielleicht kann Liebe sich direkt an die DGBS wenden, die dann ihr Anliegen an Dr. med. Hans-Peter Unger weiterleiten können.
Gruß Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
